Mit
“Braveheart“ kämpfe sich Mel Gibson 1995 in die Herzen all jener, die ein Faible für historisch angehauchte Schlachtenfilme haben. Knappe 5 Jahre später schlüpfte er erneut in eine ähnliche Rolle, dieses mal unter dem Titel
“Der Patriot“ mit Roland Emmerich auf dem Regiestuhl. Nominiert für 3 Oscars bot das Spektakel erneut die Grundzutaten für eine epische Geschichte in der es um Ehre und Freiheit, aber in erster Linie um das Schicksal eines einzelnen Mannes geht. Nach ersten DVD-Versionen ist der Film mittlerweile auch im hochauflösenden Zeitalter angekommen – und vermag dabei seine Stärken gekonnt auszuspielen.
Story
Das Schicksal hat Benjamin Martin (Mel Gibson) bereits übel mitgespielt, als der Tod ihm gewaltsam seine Frau entrissen und ihn mitsamt 7 Kindern zurückgelassen hat. Gemeinsam bewohnen und betreiben sie eine kleine Farm in South Carolina auf welcher der Kriegsveteran zurückgezogen ein beschauliches Leben führt. Doch der Frieden währt nicht lange: der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg steht vor der Tür und sein ältester Sohn Gabriel (Heath Ledger) meldet sich gegen den Willen seines Vaters freiwillig für die Armee. Um das Schicksal seines Sohnes bangend weigert er sich vorläufig, selbst gegen die Englische Übermacht in die Schlacht zu ziehen und widmet sich lieber dem Wohlergehen der restlichen Kinder – bis der Krieg unmittelbar vor seiner Türschwelle stattfindet und er Verwundete der eigenen wie auch der englischen Armee auf seiner Veranda zu pflegen versucht.
Mittlerweile kehrt Gabriel verwundet und mit einem wichtigen Botenauftrag nach Hause zurück und wird Tags darauf vom britischen Colonel Tavington (Jason Isaacs) aufgehalten und gefangen genommen – in der Absicht Gabriel zu hängen. Beim Versuch dies zu verhindern stürzt sich Benjamins zweitältester Sohn Thomas auf die englischen Soldaten und wird von Tavington erschossen, kurz bevor dieser den Befehl gibt, das Anwesen abzufackeln – woraufhin Vater Martin erstmals selbst ins Geschehen eingreift und in einer waghalsigen Aktion seinen Sohn aus den Fängen der königlichen Truppen befreit.
Nunmehr zum Feind Englands erklärt, gibt es für Benjamin kein Zurück mehr: er meldet sich zurück in die Armee, übernimmt das Kommando über die Miliz und stellt sich der Übermacht im Kampf um die Freiheit und die Unabhängigkeit der noch jungen vereinigten Staaten.
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Wie schon bei
“Independence Day“ inszenierte der deutsche Roland Emmerich einen Krieg der scheinbar unterlegenen gegen die angreifende Übermacht mit viel Bombast und einer gekonnten Dramaturgie. Doch im Gegensatz zum Science-Fiction-Spektakel bezieht er sich hier auf historische Ereignisse, jedoch ohne diese allzu korrekt wiederzugeben. So wird der eine oder andere Fakt ein wenig verdreht und die Prioritäten erster Hand auf das Schicksal des fiktiven Benjamin Martin gerichtet. Der Glaubwürdigkeit tut dies aber keinen Abbruch, da man sich bei Kostümen und Sets sehr um Authentizität bemüht hat. Auch die gezeigten Kriegstaktiken hat es in dieser Form gegeben – und auch wenn man heute darüber ungläubig den Kopf schüttelt, so bieten sie dennoch genügend Spannung um den Zuschauer bis zuletzt vor den Fernseher zu bannen.
Dazu trägt auch der Cast viel bei, welcher bis in die Nebenrollen passend besetzt ist. Bei manchem merkt man förmlich wie er in seiner Rolle aufzugehen vermag und dank dem guten Script nicht bloss stereotype und eindimensionale Charaktere zeigt.
“Der Patriot“ ist ein grosses Schlachtenepos made in Hollywood und erfüllt dem geneigten Fan sämtliche Wünsche.
Bild
Im ersten Moment liegt der Verdacht nahe, dass sich ein 12 Jahre alter Film kaum mehr mit neuen Produktionen messen kann – doch der Schein trügt. Mit sehr viel Mühe und Sorgfalt wurde das Filmmaterial überarbeitet und verweist mit teilweise gestochen scharfen Bildern und passenden Kontrasten selbst neuere Titel in die Schranken. Dass die Farbpalette sehr natürlich ausfällt, kommt der Glaubwürdigkeit des Films sehr zu Gute und unterstreicht den historischen Anstrich. Feuergefechte und Explosionen werden nicht als übermässig bombastisch inszeniert, sondern sollen einen gewissen Realismus wahren – was durchaus gelingt. Dank des fehlerfreien Transfers fühlt man sich mitten hinein versetzt und staunt des öfteren über die hohe Tiefenwirkung, welche diesen Effekt noch verstärkt.
Für genügend High-Definition-Feeling ist also gesorgt und selbst die teilweise auszumachenden unschärferen Shots vermögen den Spass nicht zu trüben.
8/10 Bildpunkte
Sound
Auch bei der akustischen Umsetzung war man scheinbar sehr um Authentizität bemüht, wirkt so manches, im Vergleich zu ähnlichen Produktionen, doch ein wenig harmlos. Das Knallen der langen Holzgewehre wirkt genau so wenig ohrenbetäubend wie die Einschläge der Kanonenkugeln – wenn auch letztere ausgiebigen Gebrauch vom Subwoofer machen. Trotzdem wird man das Gefühl nicht los, dass sämtliche Effekte einen Tick mehr Volumen hätten vertragen können, aller Glaubwürdigkeit zum Trotz.
Hervorragend hingegen ist das Balancing gelungen, welches für stets verständliche Dialoge und gekonnt eingesetzte Musik sorgt. Selbst im Schlachtgetümmel sind einzelne Worte verständlich und nie tritt der Verdacht auf, etwas zu verpassen.
7.5/10 Soundpunkte
Fazit
Es gäbe so einige Punkte über die man sich bei
“Der Patriot“ streiten könnte. Da wäre einerseits der leicht patriotische Einschlag gegen Ende des Films oder seine Länge von annähernd 3 Stunden, die natürlich nicht ohne einzelne kleine Durchhänger auskommt. Auch Soundpuristen werden Dinge finden, die ihnen nicht ganz genehm scheinen, wie auch Historiker oder Amerika-Gegner. Letzten Endes wird es aber genügend Filmfans geben, die sich zu keinen der genannten Gruppierungen zählen, sondern sich lediglich an gut gemachten, epochalen Schlachtenfilmen erfreuen – und genau für jene ist
“Der Patriot“ ein Festessen. Die Glaubwürdigkeit von Kulissen, Charakteren und Geschichte sind auf einem erstaunlich hohen Niveau und die Qualität der Produktion überzeugt auch nach 12 Jahren noch immer. Wer sich also einen Nachmittag lang zurück in die Kolonialzeit versetzen möchte, der Folgt Mel Gibson auf seinem Rachefeldzug und stellt sich diese Blu-Ray in sein Regal.
-> 8/10 Blu-Ray Punkte
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Vorsicht:
Dieses Review enthält möglicherweise Spoiler auf die Handlung und den Ausgang der “Harry Potter“-Reihe. Wer also noch nicht alle Teile kennt und sich nichts vorneweg nehmen will, überspringt den „Story“-Abschnitt am besten und geht gleich zur technischen Bewertung über.
Die Entscheidung, das siebte und letzte Buch der
“Harry Potter“-Saga für die Verfilmung in zwei Teile zu splitten, sorgte im Vorfeld vielerorts für Unmut. Sowohl Fans wie auch Kritiker sahen darin nichts weiter als reine Geldmacherei und waren entsprechend skeptisch was das Endergebnis der beiden letzten Filme angeht. Entgegen aller Erwartungen jedoch hat Regisseur David Yates (mit dabei seit dem
“Orden des Phoenix“) erneut allen bewiesen, dass er es versteht, aus der Vorlage ein spannendes Fantasyabenteuer zu drehen, welches nach wie vor seinesgleichen sucht.
Doch bei all dem Lob sowie dem weltweiten Kinoerfolg lässt sich nicht leugnen, dass sich die beiden Filme in so machen Punkten unterscheiden. Inwiefern sich das auf die komplette Reihe auswirkt und ob diese letzten Blu-Rays dennoch in die Sammlung gehören, lest ihr in den folgenden Zeilen.
Story
Seit der Rückkehr von Lord Vordemort wird es in der Zauberwelt immer gefährlicher, nicht zuletzt für Harry und seine Freunde, die nach wie vor alles daran setzen um dem Schrecken ein Ende zu bereiten. Nachdem Dumbledore im Vorgänger von Severus Snape getötet wurde und Harrys Onkel Sirius schon länger nicht mehr unter den Lebenden weilt, geht auch der Orden des Phoenix seinem Ende entgegen. Seine Mitglieder sind entweder tot oder versprengt und nur durch ein letztes Bündnis gelingt es Alastor Moody, Harry vorerst in Sicherheit zu bringen. Spätestens jedoch als er mit Ron und Hermine im ehemaligen Hauptquartier des Ordens Zuflucht sucht, merken die drei dass sie endgültig auf sich allein gestellt sind. Doch ihr Ziel ist klar: die letzten Horkruxe von Voldemort müssen gefunden und zerstört werden.
Während die 3 Freunde auf ihrer beschwerlichen Suche auch so manche sozialen Differenzen überwinden müssen, nimmt Voldemorts Macht weiter zu indem er weitere seiner Gegner eliminiert und seine eigenen Reihen vergrössert. Doch eine weitere Möglichkeit den dunklen Lord zu bezwingen tut sich auf: Xenophilias Lovegood erzählt von den Heiligtümern des Todes – drei magische Gegenstände, welchen ihren Träger vor dem Tod bewahren und Voldemort somit austricksen können.
Die Aufgabe vor die sich Harry, Ron und Hermine gestellt sehen, wächst also mit jeder Minute und so erfahren sie erst spät von der Belagerung welche vor den Toren Hogwarts’ Gestalt annimmt um die Zauberschule mitsamt ihren Lehrern und Schülern endgültig zu vernichten.
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Trailer bei Youtube
Nachdem die vorangegangenen Teile mehrheitlich noch innerhalb der Mauern von Hogwarts angesiedelt waren, verlagert sich das Geschehen nun mehr und mehr auf die Welt ausserhalb. Vergangenheit ist auch der kindliche Charme mit dem wir in diese Zauberwelt eingeführt wurden; denn die Protagonisten sind mittlerweile definitiv erwachsen geworden. Dies schlägt sich in erster Linie in den Kulissen wieder, welche erneut düsterer sind als im direkten Vorgänger. Allgemein ist die Grundstimmung geprägt von Leid und Tod: kaum ein Sonnenstrahl erhellt die Umgebung und zu lachen gibt es schon lange nichts mehr. Diese düstere Atmosphäre wurde perfekt eingefangen und spiegelt sich auch in den Darstellungen der einzelnen Charaktere – Radcliffe, Grint und Watson sind augenscheinlich mit den Protagonisten mitgewachsen und spielen die beste Performance der kompletten Saga. Aber auch der restliche Cast bleibt nicht hinter den Erwartungen zurück, wobei man sich vorrangig von Alan Rickman als Severus Snape beeindruckt zeigt, der für die überraschendste Wendung der kompletten Reihe sorgt.
Während man sich im ersten der beiden Filme noch für eine ruhigere Gangart (mit der einen oder anderen Länge) entschieden hat, gipfelt der Abschluss in einem einzigen magischen Spektakel. Der Kampf um Hogwarts ist sowohl optisch wie auch dramaturgisch ein Höhepunkt, auch wenn man sich ruhig ein wenig mehr Zeit hätte lassen können um das Schicksal einzelner Charaktere detaillierter zu beleuchten. So wirkt gegen Ende so manches leicht gehetzt, um bloss nicht das Tempo verlangsamen zu müssen.
Dem Unterhaltungswert tut dies jedoch keinen Abbruch und die hohe Qualität der Reihe wird bis zur letzten Minute beibehalten. Selbst mit dem ein oder anderen Manko bezüglich der Geschichte oder der Inszenierung kann man dem Regisseur nur applaudieren: dies ist ein würdiges Ende für Harry Potter und seine Freunde.
Bild
Der bereits angesprochene düstere Grundton ist das wohl einzige schmerzliche Manko an der visuellen Umsetzung des Letzten
“Harry Potter“-Romans. In den wirklich dunklen Szenen kommt es immer wieder zu einem leichten bis mittelstarken Detailverlust, der es nicht immer einfach macht, alles zu erblicken. Das ist insofern schade, als dass das restliche Material mit viel Aufwand für die Blu-Ray bearbeitet wurde: in heller ausgeleuchteten Abschnitten zeichnen sich unzählige Details ab und vor allem an den Hintergründen und Kulissen kann man sich kaum sattsehen. Ebenso gelungen sind in jenen Momenten die Kontraste, welche für eine beeindruckende Plastizität und Tiefenwirkung sorgen. Dass dabei die digitalen Effekte nicht ins Hintertreffen geraten, ist Ehrensache, gehören sie doch mit zum Besten was man seit Jahren im (Heim-)Kino bestaunen durfte.
Wer sich also von der wirklich düsteren Aufmachung nicht gestört fühlt, kriegt hier eine der optisch gelungensten Blu-Rays der
“Harry Potter“-Saga.
8.5/10 Bildpunkte
Sound
Im Gegensatz zu vorangegangenen Teilen konnten auch die Tonspuren der letzten beiden Titel eine leichte Steigerung erfahren. Zwar liegt der Mix nach wie vor im 640 kbp/s schwachen Dolby Digital vor, dessen Qualität jedoch vor allem bei Bässen und räumlichen Effekten solider daherkommt als früher. So verkommt die finale Schlacht zu einem wahren Soundgewitter und auch während Gesprächen ist vermehrt der Einsatz von Feindetails wahrnehmbar. Garniert mit einer gelungenen Balance sorgt die akustische Umsetzung für das Sahnehäubchen dieser beiden Discs, auch wenn die Referenz anderer Titel noch immer nicht erreicht werden konnte.
8.5/10 Soundpunkte
Fazit
Fans die nach dem ersten Teil von
“Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ das Kino – oder eben die Couch – verlassen haben, zeigten sich noch ein wenig enttäuscht. Da war zwar viel Story, jedoch zuweilen minimal langatmig inszeniert und ohne wirkliche Höhepunkte. Doch dies alles diente lediglich der Vorbereitung auf den finalen Akt. Regisseur David Yates hat sich scheinbar das Beste bis zum Schluss aufgehoben und inszeniert das letzte Kapitel als gewaltige Schlacht um Leben und Tod, in welcher aber auch die diversen Charaktere nicht zu kurz kommen. Egal ob Luna Lovegood, Neville Longbottom oder die Weasley-Zwillinge – ein jeder erhält erneut genügend Leinwandpräsenz um nicht plötzlich als unwichtig abgestempelt werden zu können. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass die letzte blaue Scheibe bereits nach nur 2 Stunden ihr Ende findet. Da fragt man sich, ob denn überhaupt genug Zeit eingeräumt wurde um alles unter einen Hut zu bringen? Ja! Zwar wird gehörig aufs Gaspedal gedrückt, aber dennoch wurde kaum ein relevantes Detail ausgelassen und bis zuletzt bleibt alles schlüssig und nachvollziehbar.
Bleibt also zu sagen, dass auch das letzte Buch in Filmform ein voller Erfolg ist. Die Saga findet ihren würdigen Abschluss und der Zuschauer ist zufrieden – was will man mehr? Vielleicht eine technisch perfekte Blu-Ray. Und auch diese wird einem in beinahe jedem Aspekt geboten. Zwar lassen die Dunklen Abschnitte ab und an einige Details vermissen, doch alles in allem ist die audiovisuelle Qualität auf einem wirklich hohen Niveau und dürfte selbst hartgesottene Kritiker zufriedenstellen. Für Fans gibt es also keine Ausrede: die Reihe gehört komplettiert und diese beiden Filme ins Regal!
-> 9/10 Blu-Ray Punkte
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