Dienstag, 28. Februar 2012
"One way trip" Blu-Ray Review



Schweizer Eigenproduktionen waren in den letzten 2-3 Jahren immer mehr im kommen. Filme wie "Sennentuntschi" haben dabei auch gezeigt, dass es den Eidgenossen durchaus nicht reicht, kleinere Heimatfilme, Komödien oder ähnliches zu produzieren. Fantasy, Horror, Thriller - auch diese Genres werden immer mehr bedient. Das neueste Schäfchen aus dem heimischen Stall ist also "One way trip", der erste echte schweizer Horrorfilm. Und auch noch in neumodischem 3D... na ob das was werden kann?


Story
5 Jugendliche treffen sich gemeinsam in Zürich um von dort aus in ein verlängertes, spassiges Wochenende zu starten. Eine der Begleiterinnen weiss zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass die Reise nicht ins sonnige Tessin, sondern ins bewaldete berner Jura geht um dort nach psilocybinhaltigen Pilzen zu suchen und diese zu vertilgen. Während der Fahrt platzt einer der Reifen und die Gruppe sieht sich gezwungen, bei einer kleinen Tankstelle anzuhalten um den nötigen Wechsel vorzunehmen. Dort schliesst sich ihnen nicht nur der Ex-Freund eines der Mädels an, sondern auch noch ein Päärchen dessen Motorrad schlappgemacht hat, und die das selbe Ziel haben.
Fortan ist man also zu acht unterwegs, ein lauschiges Plätzchen im Wald ist schnell gefunden, die Pilze werden ausfindig gemacht und das Abenteuer kann beginnen. Wäre da nicht eine unheimliche Einheimische, deren Fantasien in Blut getränkt zu sein scheinen.


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Der geneigte Horrorfan erkennt schnell: "moment, das kenn ich doch irgendwo her?" Richtig! Der britische Film "Shrooms" von 2007 bedient sich grundsätzlich der selben Thematik und auch sonst ist so manches zusammengeklaut. Das allein wär jedoch nicht weiter schlimm, schliesslich sind aussergewöhnliche Ideen im Horrorgenre rar geworden und manchmal ist gut geklaut eben doch besser als schlecht selbstgemacht. Nur leider schafft es "One way trip" nicht, die vorhandenen Versatzstücke zu einem spannenden Film zu kombinieren. Das Gemetzel - sofern es überhaupt diesen Namen verdient - ist erstaunlich blutleer und absolut einfallslos inszeniert. Bei der ersten Szene denkt man sich noch "das könnte interessant werden", bevor dann aber viel zu schnell ausgeblendet wird. Somit kommen Splatterfans genau so wenig auf ihre Kosten wie all jene, die auf nervenzerfetzende Spannung aus sind. Denn von Anfang an ist es komplett egal, wer von den 8 Nervensägen zuerst den Löffel abgibt, einzig die Frage wie gemordet wird, hält den Zuschauer bei der Stange. Doch wie bereits erwähnt ist auch dieser Aspekt ziemlich enttäuschend geraten.


Bild
Eines darf man sagen: die optische Präsentation auf Blu-Ray darf als gelungen angesehen werden. Die Bildschärfe ist bis auf Einzelfälle gelungen und Details sind ebenfalls zu genüge, wenn auch nicht übermässig stark, vorhanden. Das auffälligste an "One way trip" sind die 3D-Popout-Effekte, welche ab und an eingestreut werden. Ich hatte leider keine Gelegenheit, diese mit 3D-fähigem Equipment auszutesten, kann jedoch sagen, dass sie in der 2D-Variante absolut lächerlich aussehen, was in erster Linie für die wenigen Splattereffekte gilt. Als Positivbeispiel sei hier "My Bloody Valentine" erwähnt, der selbst in der flachen Ausführung erstaunlich plastisch aussieht. Dies ist hier nicht der Fall. Zwar sind die Kontraste stark genug für eine gewisse Plastizität, diese hinkt anderen Titeln jedoch nach wie vor um einiges hinterher. Als kleines Plus sei jedoch nicht vergessen, dass das Budget von "One way trip" weit unter dem eines Hollywood-Films oder einer anderen hochkarätigen, europäischen Produktion liegt.

7/10 Bildpunkte


Sound
Grundsätzlich bietet die Tonspur gewohnten Standard, zumindest was den Mix und die Balance angeht. Dialoge sind klar verständlich, wenn auch manchmal einen Tick zu unnatürlich laut, während die Musik in den richtigen Momenten auf eine ordentliche Lautstärke hochgeschraubt wird. Auch die Effekte wirken nie deplaziert und vermischen sich mit dem restlichen Ambiente zu einem zufriedenstellenden Ganzen - mit einem riesen Manko: aufgrund der Herkunft und der Unerfahrenheit des Casts sind die meisten Dialoge schrecklich monoton und emotionslos gesprochen und kein Vergleich zu einem US-Original oder gar einer guten Synchro. Man kann sich stark davon nerven lassen, muss aber nicht.

7.5/10 Soundpunkte


Fazit
Schweizer Filmfans sowie Freunde des Genres hegten grosse Hoffnungen für "One way trip", die sich jedoch alle im Sande bzw. im Blut verlaufen dürften. Dieses Machwerk ist zwar keine Schande für das einheimische Filmgeschäft, aber keineswegs ein Vorzeigeprodukt. Technisch gesehen geht der Film zwar in Ordnung - wenn man einmal von den eher lachhaft wirkenden 3D-Effekten absieht - aber Story, Cast und Script schaufeln dieser Blu-Ray das Grab. Vom Fettsack über den Macho bis zur Heulsuse wird so ziemlich jedes Klischee bedient, was es dem Zuschauer nur noch schwerer macht, irgendwelche Sympathien zu einer der Figuren zu entwickeln. Dementsprechend hält sich auch die Spannung sehr in Grenzen und wenn nicht einmal die Goreszenen den Zuschauer erfreuen können, hat ein Horrorfilm definitiv alles falsch gemacht. Wenn hier gemordet wird, dann ist das nicht nur absolut einfallslos und überall geklaut, sondern auch noch blutleer und überaus langweilig inszeniert. Kurzum: "One way trip" ist ein ziemlicher Rohrkrepierer und allerhöchstens für grosse Genrefans einen Blick wert. Aber selbst die sollten sich auf ziemlich viel (bzw. wenig) gefasst machen!

-> 3/10 Blu-Ray Punkte



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"James Bond 007: Die Welt ist nicht genug" Blu-Ray Review



Wenn ein Filmheld nicht totzukriegen ist, dann ist es ganz klar James Bond. In seinem 19. Kinofilm mit dem Titel “Die Welt ist nicht genug“ verschlägt es den britischen Geheimagenten einmal mehr an exotische Schauplätze, er sieht sich skrupellosen Superschurken gegenüber und tritt wie so oft in die Fallen verführerischer Frauen. Wo jedoch liegen die Pros und Kontras dieses Films und nicht zuletzt dieser Blu-Ray?


Story
Als es im Hauptquartier des MI6 zu einem Anschlag auf einen Ölgiganten kommt, herrscht höchste Alarmstufe: wer ist dafür verantwortlich und wie gelangte die Sprengladung so tief in die Geheimdienstorganisation? James Bond höchstpersönlich soll es herausfinden und begibt sich nach Aserbaidschan, wo Elektra King die Arbeiten an der Pipeline ihres Vaters fortführt. Die Ruhe währt jedoch nicht lange und schon bald sehen sich Elektra und James von blauen Bohnen bedroht. Der Verdacht liegt nahe, dass Elektras ehemaliger Entführer Viktor Zokas alias Renard dahinter steckt. Die Verfolgung dieser heissen Spur führt den Engländer nach Kasachstan, wo er auf die Kernphysikerin Dr. Christmas Jones trifft und erstmals Renard persönlich gegenüber steht – als dieser gerade im Begriff ist, einen Atomsprengkörper zu entführen. Auf der Suche nach dessen Motiven und dem Zweck dieser Aktion fallen Bond so einige Punkte auf, die nicht ganz Koscher erscheinen und den Verdacht auf eine bislang ausser Acht gelassene Person lenken.

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Es ist kein Geheimnis, dass die Qualität der “James Bond“-Filme immer wieder einigen Schwankungen unterlegen war. So auch bei “Die Welt ist nicht genug“. Zwar punktet der Agentenfilm mit seinen eindrücklichen Actionsequenzen und dem humorigen Einschub in Q’s Labor, vermag jedoch mit seiner Story nur bedingt zu überzeugen. So skrupellos und fies Renard auch sein mag, letzten Endes bleibt er dennoch zu blass und langweilig um es mit Grössen wie Dr. No, Scaramanga oder Blofeld aufzunehmen. Immerhin macht Pierce Brosnan nach “Goldeneye“ einmal mehr eine gute Figur und spielt den britischen Geheimagenten mit viel Charme und Durchschlagskraft. Leider hilft aber auch das nichts, wenn die Spannung immer wieder auf der Strecke bleibt.


Bild
Bildmässig zeigt sich “Die Welt ist nicht genug“ von einer guten, wenn auch nicht von einer sehr guten Seite. Bildschärfe sowie Detailwerte gehen in Ordnung, auch angesichts des Alters der Produktion, erreichen aber zu keinem Zeitpunkt das maximal mögliche. Die Farben bewegen sich in einem sehr natürlichen und zuweilen sogar leicht blassen Rahmen, was sich somit auch auf die eher unscheinbaren Kontraste niederschlägt. Das Bild lässt die Plastizität, wie man sie von vielen HD-Filmen kennt, vermissen und bleibt erstaunlich flach.
Positiv anzumerken ist die Abwesenheit von Filmkorn oder Kompressions- und Ghostingartefakten, was den Film immerhin störungsfrei über den Schirm flimmern lässt.

7/10 Bildpunkte


Sound
Die neueren “James Bond“-Abenteuer versprechen vor allem Action, die auch ordnungsgemäss umgesetzt und vertont werden sollte – was hier jedoch leider nicht immer der Fall ist. Die eigentliche Abmischung geht zwar in Ordnung und bringt Dialoge sowie Musik immer voll und klar erklingen, schafft es aber nicht, die Wucht von Explosionen und anderen Effekten richtig rüber zu bringen. Diese wirken oftmals einiges zu harmlos und verfügen über keinen ordentlichen Rumms – von wenigen Ausnahmen mal abgesehen. Am Ursprungsmaterial kann es jedenfalls nicht liegen, liess der Film damals doch sämtliche Kinosääle erzittern; und so manch anderer Streifen des selben Jahrgangs klingt auf Blu-Ray ebenfalls besser. Somit liegt der Verdacht nahe, dass man auf die alte Soundspur der DVD zugegriffen hat, die schon vor Jahren nicht zur besten gehörte die man im heimischen Wohnzimmer abspielen konnte.

6.5/10 Soundpunkte


Fazit
Der Name “James Bond“ ist sowohl Fluch wie auch Segen. Segen deshalb, weil man auf unzählige Fans weltweit zählen darf, die ordentlich Kohle in die Kasse von MGM spülen. Fluch weil es nicht immer ganz einfach ist, dem Agenten den richtigen Aufhänger in Form einer gelungenen Story zu bieten. Und genau hier schlampt “Die Welt ist nicht genug“. Die Ausgangslage per se wäre nicht die schlechteste und für ordentlich Action hat Regisseur Michael Apted ebenfalls gesorgt, die Spannung allerdings zuweilen aussen vor gelassen. Irgendwie ist uns egal was mit Bondgirl Denise Richards passiert, Sophie Marceau als Elektra King wirkt gänzlich unsympathisch und andere Nebenfiguren schon beinahe lächerlich. Für positive Akzente sorgen somit lediglich Brosnan als Bond, Robert Carlyle als fieser Gegenspieler und Robbie Coltrane als liebenswerter Mittelmann. Leider gelingt es dem Ensemble aber nicht, den Film noch über das Mittelmass zu retten.
Fans der Reihe dürften ihre Kaufentscheidung sowieso längst gefällt haben, wer sich jedoch nur die besseren der über 20 Filme herauspicken will, sollte es sich bei diesem Titel wohl eher zwei mal überlegen.

-> 6.5/10 Blu-Ray Punkte



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"Mary & Max - oder schrumpfen Schafe wenn es regnet?" Blu-Ray Review



Animationsfilme gibt es viele, die meisten davon entweder gezeichnet oder am Computer gerendert. Eine eher seltene Kategorie ist die so genannte Stop-Motion-Animation, wohl am besten bekannt durch die Beispiele des berühmten Paares „Wallace & Gromit“.
Der unbekannte Regisseur Adam Elliott hat sich der selben Technik angenommen und daraus einen abendfüllenden Spielfilm gemacht, der sowohl zum lachen wie auch zum nachdenken anregt. Aber sind das genügend Gründe für eine Anschaffung der Blu-Ray?


Story
Mary Daisy Dinkle ist 8 Jahre alt und lebt in einem kleinen Vorort von Melbourne, Australien. Weil ein kotfarbenes Muttermal ihre Stirn ziert wird sie in der Schule gehänselt, während ihr Vater im Gartenschuppen überfahrene Vögel ausstopft und sich ihre Mutter mit Alkohol und Zigaretten vollstopft. Um ihrem trostlosen Alltag zu entfliehen wirft Mary einen Blick in das Telefonbuch von New York, welches sie beim Besuch auf der Poststelle entdeckt. Sie wählt per Zufallsprinzip einen Namen aus und entscheidet sich, dieser Person einen Brief zu schreiben. Der Auserwählte ist ein 44-jähriger Jude namens Max Jerry Horowitz, der allein und verlassen in seinem Apartment mitten in New York lebt, sich alle paar Wochen einen neuen Goldfisch kaufen muss und wöchentlich die selben Lottozahlen spielt. Der überraschende Brief der kleinen Mary bringt sein Leben komplett durcheinander und sorgt für den Beginn einer ungewöhnlichen, aber umso herzlicheren Freundschaft – die jedoch mehr als einmal auf der Kippe steht.

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Es ist immer wieder erstaunlich, wie man mit Knete Emotionen auf die Leinwand zaubern und beim Zuschauer hervorrufen kann. Dank “Wallace & Gromit“ konnten wir bereits mehrmals herzhaft lachen und “Mary & Max“ beginnt zunächst ähnlich, lässt uns dann aber ziemlich schnell im Regen stehen indem der Regisseur auf die tragischen Aspekte der beiden Hauptfiguren eingeht. Sehr bald ertappt man sich dabei wie die eigenen Augen langsam feucht werden und man unweigerlich mit den harten Schicksalen der Protagonisten mitfühlt – und das, ohne dass mit allen Mitteln auf die Tränendrüse gedrückt werden muss. Es ist kein leichtes, den Spagat zwischen Komik und Drama zu schaffen – Adam Elliott gelingt dies jedoch scheinbar mit Leichtigkeit.


Bild
Gerenderte Animationsfilme bieten im Normalfall bestes Demomaterial für Blu-Rays – Schärfe- und Detailwerte sind dabei meist unerreicht. Erstaunlicherweise kann “Mary & Max“ in diesen Punkten aber genau so überzeugen, dank einer sehr gelungenen Portierung. Jedes Detail welches von den Machern in die Knete eingearbeitet wurde findet sich auch im Film wieder und kann von blossem Auge wahrgenommen werden. So ist der Detailreichtum in Objekten und Figuren grösstenteils sehr hoch und lässt zumindest ansatzweise erkennen, wie viel Arbeit in diesen Film investiert werden musste.
Ebenfalls staunen lässt der plastische Effekt, der bei diesem Werk aus Plastilin durchaus wörtlich zu nehmen ist. Die Kontraste sind dank der kräftigen Farben sehr gelungen und selbst die Szenen mit Max im schwarz-weissen New York stehen der allgemeinen Qualität in nichts nach.

8/10 Bildpunkte


Sound
Vom akustischen Standpunkt her muss man die Erwatungshaltungen von Anfang an etwas niedriger ansetzen. “Mary & Max“ ist ein ruhiger Film, der in weiten Teilen von seinen Dialogen plus der gekonnt eingesetzten Musik lebt und weniger auf direktionale Effekte setzt. Somit werden die hinteren Lautsprecher eher selten angesprochen und dienen – wenn überhaupt – eher der subtilen Untermalung durch dezente Hintergrundgeräusche.
Die Dialoge indes sind zu jedem Zeitpunkt absolut klar verständlich und hervorragend abgemischt, womit das Maximum aus dem vorhandenen Material herausgeholt wird.

7/10 Soundpunkte


Fazit
“Mary & Max – oder schrumpfen Schafe wenn es regnet?“ ist trotz der niedlichen Optik kein Kinderfilm. Der Humor ist schwarz wie die Nacht und die Hintergrundgeschichte trieft regelrecht vor Tragik und Melodramatik. Man lacht, man weint, man fühlt mit – und das ist bereits viel mehr als die meisten Mainstream-Hollywoodtitel von sich behaupten könnten. Dennoch bleibt auch dieser Streifen nicht ohne Makel: zwischendurch schleichen sich kleinere Durchhänger ein, manche Figuren könnten noch ein wenig stärker ausgearbeitet sein. Dies alles sind aber nur Tropfen auf den heissen Stein, denn im Endeffekt ist “Mary & Max“ ein sehr gelungener, trauriger und tragischer Film, der nicht zuletzt dank seiner perfekten Animationstechnik begeistert und sich meilenweit weg vom Mainstream-Einheitsbrei bewegt. Garantiert kein Film für jedermann, aber wer sich darauf einlässt, wird entzückt sein.

-> 7.5/10 Blu-Ray Punkte



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