Sonntag, 13. Januar 2013
"Game of Thrones - Season 1" Blu-Ray Review



Wow. Episch. Bombastisch. Spektakulär.
Das sind in etwa die Worte wie man sie nach dem Start der ersten Staffel von "Game of Thrones" des öfteren las und hörte. Die Verfilmung der Romane von George R. R. Martin unter dem Titel "Das Lied von Eis und Feuer" galt für Fans als extrem schwierig - schon beinahe wie bei Tolkiens Jahrhundertwerk. Eine fast unüberschaubare Anzahl mehr oder weniger relevanter Charaktere, Thronfolger, Adelsfamilien und Schauplätzen sorgte also auch bei den Drehbuchautoren für rote Köpfe. Umso besser, dass man sich bei der Umsetzung Zeit nahm und nicht alle Familien auf einmal einführen wollte. Stattdessen macht man erst mit einer Handvoll Bekanntschaft und erweitert den Kreis dann schon beinahe mit jeder Folge. Doch worum geht es hier eigentlich genau?


Story
Sieben Adelsfamilien im Lande Westeros kämpfen um den Thron in der Hauptstadt King's Landing. Ein jeder greift dabei auf die ihm gottgegebenen Mittel zu: politische Intrigen, Macht, Geld, kämpferisches Geschick oder die weiblichen Reize sind machtvolle Instrumente um die eigenen Ziele zu erreichen. Nachdem die treue Hand des Königs ermordet wurde, reist König Robert Baratheon nach Winterfell um seinen alten Freund Eddard Stark darum zu beten, diese Position einzunehmen. Mit Widerwillen akzeptiert er, muss kurz darauf aber feststellen, dass mit Neid und Hass nicht nur nach seiner Stellung, sondern auch nach seinem Leben getrachtet wird. Schliesslich ist nicht nur er, sondern seine ganze Familie in Gefahr - nur sein unehelicher Sohn Jon Snow wähnt sich vorerst sicher, als Nachtwächer auf der grossen Eismauer im Norden des Landes. Niemand ahnt jedoch, dass sich aus dem hohen Norden eine weitere Gefahr richtung Süden aufmacht, während weit im Osten eine ehemalige Prinzessin auf ihre Rückkehr auf den Thron hofft und nur die günstige Gelegenheit abwartet...


-> Trailer bei Youtube


Die Geschichte von "Game of Thrones" zusammenzufassen ist eigentlich schlicht unmöglich. Zu viele Charaktere und Schauplätze sind handlungsrelevant und es wäre zu schade, irgend etwas davon zu verraten.
Dementsprechend ist es umso logischer, sich auf die anderen Aspekte dieser Serie zu beschränken: nehmen wir als Beispiel die Produktionsqualität. Der US-Sender HBO hat schon mehrfach bewiesen (Rom, Deadwood, Band of Brothers) was er alles auf die Beine stellen kann - und doch schlägt "Game of Thrones" alles davon um Längen. Egal ob Städte und Dörfer, Gewänder und Rüstungen, Landschaften und Schlösser - alles wirkt wie aus einem Guss und haucht der Roman-Fantasywelt enorm viel Leben ein. Dass man sich dabei von "Lord of the Rings" hat inspirieren lassen ist nur halb so wild, schliesslich ist es keine Schande, sich beim besten zu bedienen. Umso mehr überrascht es, dass man bis auf einige wenige gestandene Schauspielgrössen (Sean Bean, Lena Headey und Peter Dinklage) nur unbekannte Gesichter gecastet hat - die ihre Rollen aber perfekt ausfüllen. So fällt es einem nicht nur leicht, einzelne Charaktere zu mögen; auch andere zu hassen ist kein Problem. Innerhalb der extrem verstrickten und komplexen Storyline verliert man schon mal den Überblick über die Beweggründe einzelner Personen, was denen wiederum Gelegenheit bietet, sich dem Zuschauer von einer anderen Seite zu präsentieren.

Visuell unterscheidet sich "Game of Thrones" auch kaum von grossen Hollywoodproduktionen und würde auch bestens auf die Kinoleinwand passen. Die Produktionsqualität und das Setting sind auf einem sehr hohen Standard und verweisen selbst so manchen Blockbuster in seine Schranken.
Auch wenn das Fantasythema nicht immer jedermannes Geschmack trifft, so sollte man sich dadurch nicht vom Inhalt ablenken lassen. Die Machtspielereien und Intrigen sorgen für eine enorme Spannung und nicht zuletzt dafür, dass man immer wissen will, wie es weitergeht. Und genau das macht eine gute Serie letztendlich aus.


Bild
HBO hat vorgelegt und Warner reagiert: die Blu-Ray Edition der ersten Staffel ist nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch ein Freudenfest. Satte, nicht übertriebene Farben (die je nach Stadt/Setting mal wärmer und mal kälter gefiltert sind) sorgen für das passende Ambiente und werden von einer ordentlichen Bildschärfe dabei unterstützt, für genügend High-Def-Feeling zu sorgen. Die kontraste sind grösstenteils gelungen und der gute Schwarzwert lässt auch in dunklen Bereichen nur wenige Details verschwinden - die ansonsten überall auf dem Fernseher auszumachen sind. Vor allem auf Rüstungen und Gewändern ist jede Feinheit zu erkennen und auch die Hintergründe strotzen mit liebevollen Details. Wer sich derart viel Mühe bei der Ausstattung einer Serie gibt, der Hat eine entsprechend visuelle Umsetzung auch verdient. Detailfetischisten kommen hier also garantiert auf ihre Kosten.

9.5/10 Bildpunkte


Sound
Heimkinofreunde sind sich von Warner bislang viel schlechtes gewohnt. "Harry Potter" beispielsweise wurde immer mit einer eher mässigen Dolby Digital Spur ausgeliefert und auch bei anderen Filmen war es kaum besser. Und hier zeigt man endlich, dass es eigentlich doch möglich ist, selbst die deutsche Synchro in verlustfreiem DTS-HD auf die Disc zu pressen. Diese sorgt für eine tolle Atmosphäre mit diversen direktionalen Effekten aus sämtlichen Lautsprechern, einer perfekten Balance und glasklaren Dialogen. Alles klingt genau so wie es soll und selbst die spannenden Schwertkämpfe werden akkustisch wuchtig transportiert. Fehlt nur noch ein wirklich voluminös klingender Score - aber was red ich hier überhaupt? Volle Punktzahl auf ganzer Linie.

10/10 Soundpunkte


Fazit
"Game of Thrones" ist/war ganz klar DAS Serienhighlight 2011 und mit der Veröffentlichung vom März 2012 kam die Serie auch endlich bei uns im Regal an. Die Handlung oder die epische Bandbreite dieser Geschichte darzulegen ist kaum möglich und muss unbedingt auf Blu-Ray erlebt werden. Nur diesem Medium gelingt es, Bild und Ton so zu transportieren wie es von HBO gewollt war und es sich letztendlich auch gehört. Allein dem enormen Produktionsaufwand gilt Rechnung getragen - zudem dass man dabei auch noch eine der besten Fantasyserien aller Zeiten ersteht.
Ich könnte hier noch seitenweise mit Superlativen um mich schmeissen und alles in die Waagschale werfen was ich zu bieten habe; und es würde doch nichts nützen. "Game of Thrones" muss man selbst gesehen haben um es zu glauben, zu verstehen und zu erleben. Wie man es auch dreht und wendet, die Serie legt die Messlatte für so manches im Fantasybereich um ein gutes Stück höher und nicht nur neue Serien werden sich künftig an diesem Meisterwerk messen müssen.
Nicht nur ein absolutes Muss für Fantasyfans, sondern auch für Serienliebhaber generell.

-> 10/10 Blu-Ray Punkte


Nachtrag:
Leider hat Warner der ersten Staffel einen ziemlich starken Kopierschutz spendiert. Das ist zwar nachvollziehbar und für den Hersteller auch logisch, mindert nur leider das Vergnügen beim Käufer.
Die Discs führen bei manchen BD-Playern zu Problemen wenn sie abgespielt werden. Lange Ladezeiten, Mikroruckler oder das Verweigern ganzer Episoden oder deren Abschnitte gehören mit dazu. So betrifft es bei mir die erste Folge überhaupt, in der ca. zur Hälfte der Spielzeit ein Ruckler auftritt und danach 1-2 Minuten übersprungen werden. Alles andere läuft wie es soll.
Bislang hat sich die Playstation 3 als am besten geeignet erwiesen, bei vielen anderen Playern half ein Update der Firmware. Im Zweifelsfalle also am besten erst per Google herausfinden ob es mit eurem Player funktionieren sollte, ansonsten wennmöglich erstmal von der Videothek ausleihen.




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"Terminator: Die Erlösung - Director's Cut" Blu-Ray Review



Fans der Sci-Fi angehauchten Action brachen in wahre Begeisterungsstürme aus, als die "Terminator"-Reihe 1991 ihre langersehnte Fortsetzung spendiert bekam. James Cameron hatte nicht nur die Story weitergesponnen, sondern mit dem T-1000 auch einen richtig guten Bösewicht in die Franchise eingeführt. 12 Jahre später folgte mit "Rebellion der Maschinen" ein dritter Ableger, welcher jedoch keinem der Vorgänger auch nur annähernd das Wasser reichen konnte. Zu seicht war die Geschichte, John Connor verkam zum gesichts- und eierlosen Niemand und der weibliche T-X war nicht mehr als ein stilloses Abziehbildchen des revolutionären T-1000. Dementsprechend war die Vorfreude auf einen angekündigten vierten Teil nicht grade riesig, welcher 2009 erstmals in den Lichtspielhäusern aufgeführt wurde. Konnte eine neue Perspektive auf die Storyline, ein ansprechender Cast und eine Handvoll CGI-Effekte tatsächlich die Wende bringen?


Story
Marcus Wright (Sam Worthington) sitzt wegen Todschlags im Gefängnis. Als letzten Akt vor seiner Hinrichtung, vermacht er seinen Körper der Wissenschaft, ohne zu wissen, was man mit ihm eigentlich vor hat. Für ihn kaum von Bedeutung: der Firmenstempel auf seinem unterzeichneten Formular stammt von Cyberdyne Systems.
15 Jahre später erwacht Marcus in einer unterirdischen Anlage aus einem Koma, nachdem diese von John Connor und seinem Team infiltriert und danach von Terminatoren angegriffen wurde. Der Kampf gegen die Maschinen ist im vollen Gange und das Überleben der Menschheit hängt am seidenen Faden. Als dem Widerstand eine Prioritätsliste mit menschlichen Namen in die Hände fällt, wird Connor hellhörig - an erster Stelle steht ein ihm bislang unbekannter Zivilist namens Kyle Reese. Hatte nicht seine Mutter ständig von ihm erzählt?
Während Connor sich auf die Suche nach Kyle macht, trifft Marcus auf den Widerstand und findet Schritt für Schritt für sich selbst heraus, welche Rolle er in diesem Stück eigentlich spielt.


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Was erwartet uns bei "Terminator 4"? Kurzgesagt: jede menge Action, verpackt in ein durchschnittlich bis ordentliches Storygerüst. Die Rolle des Marcus Wright wirkt zwar ein wenig aufgesetzt, aber zu sehen wie John Connor und der Widerstand gegen die Maschinen kämpfen, hatten sich wohl schon viele gewünscht, die die Serie seit dem ersten Teil kennen. Umso besser, dass sich Regisseur McG (bürgerlich Joseph McGinty Nichol) darum bemüht hat, verschiedenste Terminatoren und andere Todesmaschinen in den Film einzubauen. Dank eindrücklicher Computertechnik ist ihm das auch hervorragend gelungen und viele der Roboter wirken noch furchteinflössender als es wir uns hätten vorstellen können. Das sorgt in erster Linie für sehr viel Krachbumm mit wenigen Verschnaufpausen, in denen etwas mehr auf John, Kyle und Marcus eingegangen wird. Zwar wird der Zeitreiseaspekt der ersten Teile ein wenig vermisst und die Bedrohung durch einen einzelnen, überlegenen Terminator ist nicht mehr vorhanden - das wird durch das Endzeitsetting und die konkrete Storyausrichtung aber wieder grösstenteils wettgemacht.


Bild
Passend zum Storyhintergrund zeigt sich das Bild vor allem in diversen Grau- und Brauntönen. Das ist insofern nicht weiter schlimm, da man ansonsten mit einer hervorragenden Schärfe und einem hohen Detailgrad verwöhnt wird. Das verdankt man nicht zuletzt den sehr gelungenen Kontrasten und starken Schwarzwerten, die auch für eine ordentliche Plastizität sorgen.
Letztendlich sind es aber die Close-Ups die besonders hervorstechen und jede Einzelheit perfekt ins Bild rücken.
Das (fast) fehlende Filmkorn sorgt dabei zwar für ein stets glasklares Bild, verschafft dem Film aber leider einen leicht digitalen Charakter. Hier wurde dann doch etwas Potential verschenkt

8.5/10 Bildpunkte


Sound
Wer sich mit seinen Nachbarn auch zukünftig vertragen will, sollte sich diesen Film besser leise, oder aber mit Kopfhörern ansehen. Wem die Beziehungen zu seinen Mitbewohnern aber komplett egal ist, der legt diese Disc ein und erlebt ein wahres Feuerwerk!
Egal ob Explosionen, Gewehrsalven oder das charakteristische Dröhnen der Maschinen; das menschliche Trommelfell wird fast ununterbrochen malträtiert. Besonders hervorzuheben ist hierbei die Separation und Präzision mit welcher die verschiedenen Effekte aus den Boxen dringen. Dass dabei ab und an ein Sprachfetzen untergeht, liegt auf der Hand und ist aufgrund der "inhaltsleeren" Dialoge auch meist verschmerzbar - in ruhigeren Szenen wiederum wirken die Gespräche ausgewogen balanciert, gut abgemischt und problemlos verständlich.
Letztendlich zielt dieser Mix vor allem auf Action ab und kann dabei mit DTS-HD 5.1 ein sehr ordentliches Geschütz auffahren.

8.5/10 Soundpunkte


Fazit
Ob man "Terminator: Die Erlösung" mag, hängt in erster Linie davon ab, ob man sich mit der neuen Storyperspektive anfreunden kann. Ohne den obligaten Terminator der in der Zeit zurückgeschickt wird, fehlt dem Streifen ein serientypisches Element, welches für die Filme sowohl charakteristisch wie auch ausschlaggebend war. Und dennoch funktioniert dieser vierte Teil. Wieso? Weil der Fokus auf den Krieg gegen die Maschinen neu ist. Weil man John Connor endlich so sieht, wie ihn sich seine Mutter immer vorgestellt hat. Und weil mit Marcus Wright eine neue Figur ins Spiel gebracht wird, mit der man gerne mitfiebert.
Dass die Story aber im Endeffekt keinen Blumentopf gewinnen kann, ist schon das grösste Manko an dieser Blu-Ray, denn technisch fährt sie ganz klar die richtige Schiene. Bild und Ton harmonieren wundervoll und bringen nicht nur das heimische, sondern auch das benachbarte Wohnzimmer zum beben. Wer bei "Terminator schon immer den Actionaspekt mochte, kann hier bedenkenlos zugreifen - andere tingeln besser erstmal in die Videothek.

-> 8.5/10 Blu-Ray Punkte



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