"Pathfinder" Blu-Ray Review
Wenn brachiale Wikinger auf friedliche Amerikanische Ureinwohner treffen, kann das nur auf eines hinauslaufen: ein elendes Gemetzel. Und das ist es auch, was man in "Pathfinder" die meiste Zeit zu sehen kriegt.

Als die Wikinger schon vor rund 20 Jahren erstmals mit einem Schiff nach Amerika kamen, erlitt die Besatzung Schiffbruch und nur einer überlebte: ein kleiner, damals noch stummer Junge. Von den Indianern aufgezogen lebt er unter ihnen als einer der ihren und erinnert sich nicht an seine Abstammung - bis er eines Tages auf die Nordmänner trifft, welche erneut nach Westen zogen. Aber anstatt sich ihnen anzuschliessen kämpft er für seine neugewonnene Heimat und Familie und widersetzt sich mit aller Kraft den mächtigen Barbaren.
Dies lassen die natürlich nicht auf sich sitzen und jagen den Abtrünnigen und seinen Stamm von einem Dorf zum nächsten - eine wilde Hetzjagd beginnt, die natürlich nur blutig enden kann.

Regisseur Marcus Nispel war vorrangig für Videoclips zuständig und hat somit mit einem etwas anderen Format erste Erfahrungen hinter der Kamera gesammelt. Erste Aufmerksamkeit erlangte er dann mit der Neuauflage von "Texas Chainsaw Massacre" unter der Hand von Blockbuster-Meister Michael Bay und bereits dort wurde ersichtlich, dass Nispel in erster Linie viel mit Optik arbeitet. Gefilterte Farben, starke Kontraste und einige interessante Kameraeinstellungen zeigen sich denn auch in "Pathfinder" und drücken dem Film somit ihren Stempel auf.


Bild
Wie bereits angesprochen wurde das Bild von "Pathfinder" stark mit Farbfiltern verfremdet und weist einige ungewöhnlich hohe Kontraste auf. Allerdings kommt dies dem Film zu gute, denn durch die Kontrastwerte wirkt das Bild derart plastisch, dass man in einigen Szenen das Gefühl hat, die Charaktere würden demnächst aus dem Fernseher hüpfen. Die dreckig-dunkle Farbpalette sorgt für eine sehr düstere Stimmung die sich durch den ganzen Film zieht, auch wenn dadurch leider vor allem in wirklich dunklen Szenen fast jegliche Details verloren gehen. Das ist umso mehr schade, da die sehr scharfe Präsentation ansonsten nur so vor Details strotzt. Als einziges Manko erweist sich letzten Endes aber nur das mittelstarke Filmkorn, welches mal mehr und mal weniger sichtbar ist.


Sound
Vor allem in Actionszenen ist der vorliegende DTS-Mix äusserst brachial und weiss auch mit guten direktionalen Effekten zu begeistern. Schön auch, dass der eingesetzte Score äusserst voluminös durch alle Boxen wiedergegeben wird und Stimmen und Dialoge dennoch stets klar verständlich bleiben.
Während somit das komplette Design mitsamt Tiefenbässen sehr voll und warm klingt, sind es die Wikinger welche im Ganzen ein wenig abfallen. In der deutschen Synchro sind die Nordmänner mit ihrer Muttersprache weder so laut noch so voluminös wie die synchronisierten Indianer und trüben somit den Gesamteindruck negativ.


Fazit
"Pathfinder" ist ein Film ohne jeglichen Anspruch. Das macht der Streifen von Vornherein klar und mehr will er auch gar nicht sein. Er ist blutig und brutal, auch wenn man verglichen mit anderen Filmen relativ wenig Körperflüssgkeiten zu sehen kriegt. Aber nebst der wirklich guten technischen Umsetzung hat diese Produktion einfach nicht viel mehr zu bieten. Die Charaktere sind allesamt langweilig und erfüllen jegliche Klischees - deshalb ist es Pflicht, hierbei das Hirn auszuschalten und einfach nur die Action zu geniessen.

-> 5.5/10 Blu-Ray Punkte