"Underworld"-Reihe Blu-Ray Review
Dass sich Vampire und Werwölfe nicht grade gut leiden können, weiss der geneigte Kinogänger nicht erst seit den Kuschelwölfchen und Glitzerschwuletten aus "Twilight", sondern in erster Linie von diversen anderen Streifen, die sich dem Thema bereits komplett anders und viel besser genähert haben. Unter anderem die hier vorliegende Trilogie von "Underworld".
Die jahrhunderte alte Fehde zwischen den beiden Mächten wird in ihren Grundfesten erschüttert, als die Todeshändlerin Selene (sexy Kate Beckinsale in Lack und Leder) von einem Verrat in den eigenen Reihen erfährt und zudem ihrem eigenen Ziehvater gegenübertreten muss. Später erfährt sie, dass dies nur der Anfang einer viel tiefer greifenden Geschichte rund um brüderlichen Verrat und Kontrolle ist. Mit dem menschlichen Michael als einzigen Verbündeten an ihrer Seite macht sie sich daran, das Rätsel rund um die Clans zu lösen und ihre eigene Haut zu retten.

Was sich auf dem Papier ziemlich seicht anhört, macht storytechnisch auch auf dem heimischen Fernseher nicht viel her. Die Eckpfeiler der Story sind schon aus diversen anderen Filmen bekannt und überraschen kaum mehr. Einzig die ein oder andere Wendung weiss zu gefallen und etwas Spannung in die Seifenoper zu bringen.
Die eigentlichen Pluspunkte der Trilogie sind jedoch die Aufmachung sowie die Inszenierung, die vor allem auf Blu-Ray so richtig zur Geltung kommt.


Bild
Bildtechnisch macht "Underworld" grundsätzlich alles richtig. Auch wenn die Farbpalette sehr monoton, düster und stark verfremdet ist, so passt es einfach perfekt zum allgemeinen Grundton der Filmreihe. Schöner Pluspunkt daran: einzelne Lichteffekte, Explosionen, sprühende Funken usw. kommen umso besser zur Geltung und setzen gekonnte Akzente.
Trotz des meist eher dunklen Bildes kommt es zu keinerlei Detailverlust. Stets sind winzige Einzelheiten gut erkennbar und vor allem die Hintergründe wirken des öfteren sehr beeindruckend. Das selbe gilt auch für animierte Spezialeffekte oder Objekte wie die zahlreichen Waffen. Einzig die Hautporen der Protagonisten hätte man in den Close-Ups noch ein wenig stärker hervorheben dürfen, dies ist jedoch ein Kritikpunkt auf sehr hohem Niveau.
Wer in erster Linie auf ein plastisches und gestochen scharfes Bild aus ist, der wird mit "Underworld" jedenfalls sehr glücklich werden.


Sound
Was wäre ein Actionfilm ohne passenden Soundmix? Ganz klar: nur die halbe Miete. Bei "Underworld" kracht es beinahe im 5-Minuten-Takt, was vor allem für den zweiten der drei Teile gilt - wobei man sich bei jenem Teil auch am meisten ins Zeug gelegt hat. Schusswaffen, Explosionen und direktionale Effekte kommen dabei sehr wuchtig rüber und bringen den Subwoofer des öfteren ins schwitzen. Bei den anderen beiden Teilen wirken diese Soundeffekte minimal dünner, was wohl unter anderem damit zusammenhängt, dass der Actionanteil nicht ganz so hoch ist.
Die komplette Trilogie kann hingegen mit einem guten Balancing in einem satten Mix aufwarten, der kaum Wünsche offen lässt. Dialoge sind stets laut genug und auch im grössten Soundgetümmel noch verständlich, die Musik niemals aufdringlich im Vordergrund und nie hat man das Gefühl, dass irgendwo ein Detail verloren ginge.


Fazit
Die "Underworld"-Trilogie macht mit ihrer technischen Umsetzung alles richtig und sorgt für sehr viel High-Def-Feeling im heimischen Wohnzimmer. Wenn auch die Filme an sich gerne als "Mumpitz" betitelt werden dürfen (viel Anspruch ist dabei ja effektiv nicht vorhanden), so machen sie durch ihre Aufmachung ordentlich was her und bereiten durchaus eine Menge Spass.
Wer sich also damit anfreunden kann, wenn sich Vampire und Werwölfe gegenseitig mit Schusswaffen auf die Mütze geben, der darf hier beruhigt zugreifen und sich über eine fast perfekte Präsentation freuen.

-> 7.5/10 Blu-Ray Punkte