"James Bond 007: Die Welt ist nicht genug" Blu-Ray Review



Wenn ein Filmheld nicht totzukriegen ist, dann ist es ganz klar James Bond. In seinem 19. Kinofilm mit dem Titel “Die Welt ist nicht genug“ verschlägt es den britischen Geheimagenten einmal mehr an exotische Schauplätze, er sieht sich skrupellosen Superschurken gegenüber und tritt wie so oft in die Fallen verführerischer Frauen. Wo jedoch liegen die Pros und Kontras dieses Films und nicht zuletzt dieser Blu-Ray?


Story
Als es im Hauptquartier des MI6 zu einem Anschlag auf einen Ölgiganten kommt, herrscht höchste Alarmstufe: wer ist dafür verantwortlich und wie gelangte die Sprengladung so tief in die Geheimdienstorganisation? James Bond höchstpersönlich soll es herausfinden und begibt sich nach Aserbaidschan, wo Elektra King die Arbeiten an der Pipeline ihres Vaters fortführt. Die Ruhe währt jedoch nicht lange und schon bald sehen sich Elektra und James von blauen Bohnen bedroht. Der Verdacht liegt nahe, dass Elektras ehemaliger Entführer Viktor Zokas alias Renard dahinter steckt. Die Verfolgung dieser heissen Spur führt den Engländer nach Kasachstan, wo er auf die Kernphysikerin Dr. Christmas Jones trifft und erstmals Renard persönlich gegenüber steht – als dieser gerade im Begriff ist, einen Atomsprengkörper zu entführen. Auf der Suche nach dessen Motiven und dem Zweck dieser Aktion fallen Bond so einige Punkte auf, die nicht ganz Koscher erscheinen und den Verdacht auf eine bislang ausser Acht gelassene Person lenken.

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Es ist kein Geheimnis, dass die Qualität der “James Bond“-Filme immer wieder einigen Schwankungen unterlegen war. So auch bei “Die Welt ist nicht genug“. Zwar punktet der Agentenfilm mit seinen eindrücklichen Actionsequenzen und dem humorigen Einschub in Q’s Labor, vermag jedoch mit seiner Story nur bedingt zu überzeugen. So skrupellos und fies Renard auch sein mag, letzten Endes bleibt er dennoch zu blass und langweilig um es mit Grössen wie Dr. No, Scaramanga oder Blofeld aufzunehmen. Immerhin macht Pierce Brosnan nach “Goldeneye“ einmal mehr eine gute Figur und spielt den britischen Geheimagenten mit viel Charme und Durchschlagskraft. Leider hilft aber auch das nichts, wenn die Spannung immer wieder auf der Strecke bleibt.


Bild
Bildmässig zeigt sich “Die Welt ist nicht genug“ von einer guten, wenn auch nicht von einer sehr guten Seite. Bildschärfe sowie Detailwerte gehen in Ordnung, auch angesichts des Alters der Produktion, erreichen aber zu keinem Zeitpunkt das maximal mögliche. Die Farben bewegen sich in einem sehr natürlichen und zuweilen sogar leicht blassen Rahmen, was sich somit auch auf die eher unscheinbaren Kontraste niederschlägt. Das Bild lässt die Plastizität, wie man sie von vielen HD-Filmen kennt, vermissen und bleibt erstaunlich flach.
Positiv anzumerken ist die Abwesenheit von Filmkorn oder Kompressions- und Ghostingartefakten, was den Film immerhin störungsfrei über den Schirm flimmern lässt.

7/10 Bildpunkte


Sound
Die neueren “James Bond“-Abenteuer versprechen vor allem Action, die auch ordnungsgemäss umgesetzt und vertont werden sollte – was hier jedoch leider nicht immer der Fall ist. Die eigentliche Abmischung geht zwar in Ordnung und bringt Dialoge sowie Musik immer voll und klar erklingen, schafft es aber nicht, die Wucht von Explosionen und anderen Effekten richtig rüber zu bringen. Diese wirken oftmals einiges zu harmlos und verfügen über keinen ordentlichen Rumms – von wenigen Ausnahmen mal abgesehen. Am Ursprungsmaterial kann es jedenfalls nicht liegen, liess der Film damals doch sämtliche Kinosääle erzittern; und so manch anderer Streifen des selben Jahrgangs klingt auf Blu-Ray ebenfalls besser. Somit liegt der Verdacht nahe, dass man auf die alte Soundspur der DVD zugegriffen hat, die schon vor Jahren nicht zur besten gehörte die man im heimischen Wohnzimmer abspielen konnte.

6.5/10 Soundpunkte


Fazit
Der Name “James Bond“ ist sowohl Fluch wie auch Segen. Segen deshalb, weil man auf unzählige Fans weltweit zählen darf, die ordentlich Kohle in die Kasse von MGM spülen. Fluch weil es nicht immer ganz einfach ist, dem Agenten den richtigen Aufhänger in Form einer gelungenen Story zu bieten. Und genau hier schlampt “Die Welt ist nicht genug“. Die Ausgangslage per se wäre nicht die schlechteste und für ordentlich Action hat Regisseur Michael Apted ebenfalls gesorgt, die Spannung allerdings zuweilen aussen vor gelassen. Irgendwie ist uns egal was mit Bondgirl Denise Richards passiert, Sophie Marceau als Elektra King wirkt gänzlich unsympathisch und andere Nebenfiguren schon beinahe lächerlich. Für positive Akzente sorgen somit lediglich Brosnan als Bond, Robert Carlyle als fieser Gegenspieler und Robbie Coltrane als liebenswerter Mittelmann. Leider gelingt es dem Ensemble aber nicht, den Film noch über das Mittelmass zu retten.
Fans der Reihe dürften ihre Kaufentscheidung sowieso längst gefällt haben, wer sich jedoch nur die besseren der über 20 Filme herauspicken will, sollte es sich bei diesem Titel wohl eher zwei mal überlegen.

-> 6.5/10 Blu-Ray Punkte



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