Dass erfolgreiche Filme öfters eine Fortsetzung nach sich ziehen, ist weithin bekannt. Als
“Alien“ 1979 in die Kinos kam, war diese Sachlage jedoch noch eine andere. Viele versuchten auf der Welle von Ridley Scotts Erfolg mitzureiten und produzierten eher halbgare Nachahmer – bis man sich bei 20th Century Fox zu einer offiziellen Fortsetzung durchrang. Der Ansatz sollte dieses mal aber ein komplett anderer sein.
Regisseur James Cameron wird heute meist mit seinen Monsterprojekten
“Titanic“ und
“Avatar“ in Verbindung gebracht. Dabei vergessen viele, dass er eine der besten – wenn nicht
die beste – Fortsetzung der Filmgeschichte inszeniert hatte:
“Aliens“ (im Deutschen mit dem Zusatztitel „Die Rückkehr“) verfeinert die Formel des Vorgängers gekonnt mit dem Action-Zusatz.
Fiese Aliens und blaue Bohnen en Masse? Das klingt doch nach jeder Menge Spass!
Story
Nachdem Ripley im fulminanten Finale des ersten Teils die Nostromo gesprengt hatte und mit dem Raumgleiter flüchten konnte, trieb sie über 50 Jahre lang durchs All – bis sie schliesslich von einem Bergungsschiff gefunden und gerettet wird. Nachdem sie die Geschehnisse auf der Nostromo der interstellaren Untersuchungskommission erläutert hatte, entzieht man ihr aus verdacht auf eine psychische Krankheit ihre Offizierslizenz und offenbart ihr, dass mittlerweile rund 150 Personen auf LV-426 stationiert sind und sich nie über irgendwelche Vorkommnisse beschwert haben.
Wenige Wochen später ist der Kontakt zur Kolonie plötzlich abgebrochen und man beginnt zu erwägen, Ripleys Geschichte glauben zu schenken. Zusammen mit einem Team von Marines soll sie zurück nach LV-426 und sich die Lage genauer ansehen – diese entpuppt sich jedoch als noch weitaus schlimmer als erwartet.
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Trailer bei Youtube
Mit einer Länge von über 2 Stunden blieb Cameron genügend Zeit, die handlungsrelevanten Personen zu genüge vorzustellen und zu charakterisieren, was er auch vollends ausnutzt – umso mehr im nochmals 17 Minuten längeren Director’s Cut (ebenfalls auf der Disc enthalten), der nicht nur zusätzliche Szenen, sondern auch mehr Dialoge und somit ein wenig mehr Tiefe besitzt. Aber auch in der originalen Kinofassung lebt der Film von seinem ausgeglichenen Mix aus atmosphärischer Ruhe, beklemmenden Horrorsequenzen und schweisstreibender Action. Werden die ersten 50 Minuten noch als Quasi-Einleitung genutzt, drückt Cameron danach gehörig aufs Gaspedal. Marines und Aliens fetzen sich bis aufs Blut, während Ripley mittendrin um ihr Überleben kämpft und sogar Muttergefühle entwickeln darf. Es sind genau solche Details, die
“Aliens" auch heute noch als einen sehr gelungenen Vertreter der Sci-Fi-Action dastehen lassen. Eine derart ausgewogene und zugleich hochspannende Mischung diverser Stilelemente war nicht nur wegweisend, sondern wurde in diesem Genre seither auch selten erreicht.
Bild
Dabei können wir uns sehr glücklich schätzen, dass
“Aliens" der optischen Blu-Ray-Qualität des Vorgängers kaum nachsteht. Erneut hat man sich viel Mühe bei der Konvertierung gegeben und dabei ein ausgesprochen scharfes und überraschend detailliertes Ergebnis erzielt. Vor allem in Nahaufnahmen sowie in helleren Szenen sieht man dem Film seine 26 Jahre kaum an und staunt nicht nur über die hervorragenden Kontraste, sondern auch über eine gewisse Plastizität. Dass dabei manchmal ein leichtes Filmkorn sichtbar wird, ist genau so wenig ein Störfaktor wie der nicht ganz optimale Schwarzwert, welcher ab und an gerne Details verschluckt oder auch mal mehr grau statt schwarz erscheint. Der Gesamteindruck wird dadurch aber kaum merklich geschmälert: besser als in dieser Version hat
“Aliens" nie ausgesehen!
8/10 Bildpunkte
Sound
Auch wenn es sich beim zweiten Teil der Alien-Saga um einen Actiontitel handelt, so sollte man sich davon nicht täuschen lassen. Kenner der DVD-Versionen wissen es bereits: der Soundmix ist nicht so brachial wie man es sich wünschen könnte. Verglichen mit dem Vorgänger hat sich jedoch trotzdem einiges getan, in erster Linie was die Räumlichkeit betrifft. Der Subwoofer ist des öfteren beschäftigt – wenn auch nicht schwer gefordert – und alles wirkt ein wenig voluminöser. Einigen der Effekte hat der Umzug zum DTS-HD Format anscheinend sehr gut getan, klingen sie doch erneut ein Stück besser als früher. Dialoge hören sich allerdings noch immer fast gleich an und lassen den Zahn der Zeit klar erkennen. Hier ist vieles ein wenig dünn und keinesfalls glasklar, trotzdem aber immer gut verständlich und ordentlich ausbalanciert. Leider jedoch klingen die beliebten Sturmgewehre der Soldaten noch immer ein wenig blechern und auch die direktionalen Effekte muss man suchen. Immerhin kann der optimal eingebundene Score vom James Horner das Ganze nochmals abrunden.
6.5/10 Soundpunkte
Fazit
In 9 von 10 Fällen sind die ersten Teile einer Filmserie besser als ihre Nachfolger – im Falle von
“Aliens" verhält sich dies glücklicherweise anders, zumindest in meinen Augen. Interessantere Charaktere, ein beklemmendes, düsteres sowie atmosphärisches Setting und treibende Action. Dies alles, in Verbindung mit verbesserten Special-Effects sowie einem passenderen Sounderlebnis, machen
“Aliens" auch für die jüngere Generation noch zu einem durchwegs interessanten Titel. Und dass Sigourney Weaver hierfür als erste Frau im Actiongenre überhaupt für einen Oscar nominiert wurde, macht den Film nochmals ein ganzes Stück spezieller.
Somit darf für diese 2,5 Stunden Walze eine klare Empfehlung ausgesprochen werden. Eine Disc, die in keiner Sammlung fehlen sollte!
-> 8.5/10 Blu-Ray Punkte
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