"Iron Man 3" Blu-Ray Review



Robert Downey Jr. ist aus seinem Superheldenanzug kaum mehr wegzudenken und verkörpert auch im dritten Teil den exzentrischen Milliardär Tony Stark mit viel Hingabe und Freude. Das Problem im direkten Vorgänger war jedoch nicht Tony oder sein Hintergrund, der eingehender beleuchtet wurde, sondern sein Widersacher, dessen Motivation für einen wirklich guten Filmschurken einfach nicht ausgereicht hatte.
Nachdem sich der Iron Man auf Seiten der Avengers im gleichnamigen Blockbuster letztmals so richtig austoben konnte, folgt nun eine neue Bedrohung für den fliegenden Alleskönner in Form des Mandarin – einer Figur die ebenfalls bereits aus den Comics bekannt ist. Doch schafft es dieser neue Charakter, dem Abschluss der Trilogie nochmals den richtigen Aufwind zu bescheren?


Story
Silvesternacht 1999, als Tony Stark einfach nur Tony Stark war und sein Leben in aller Öffentlichkeit und mit viel Saus und Braus auslebte. An einer Party in der Schweiz lernt er nicht nur die Biologin Maya Hansen kennen, sondern auch den gehbehinderten, aber hochintellektuellen Aldrich Killian, der wiederum Mayas Interesse für seine Firma wecken will um mit ihm zusammenzuarbeiten. Ihre bahnbrechende Entwicklung zur Veränderung der menschlichen DNS soll die anatomische Forschung in ganz andere Bahnen lenken – doch Tony wimmelt Aldrich ab, verschwindet mit Maya auf seinem Zimmer und die Geschichte des Iron Man nimmt ihren bekannten Lauf.
Zurück in der Gegenwart erschüttern die Bombenanschläge eines mysteriösen Mandarin die moderne Welt. Opfer verbrennen bei rund 3000° Celsius und nie ist auch nur eine Spur eines Bombensatzes aufzufinden, bis Tonys Chauffer, Bodyguard und Freund Happy Hogan bei einem solchen Anschlag schwer verletzt wird und dem Helden den dringend benötigten Hinweis hinterlässt.


-> Trailer bei Youtube


Erstmals sieht sich der Iron Man nicht nur mit einem neuen Widersacher, sondern auch mit einer Identitätskrise konfrontiert. Seit seinem eigenen Rausschmiss bei Stark Industries weiss der schwerreiche Playboy nichts mehr mit sich anzufangen, bastelt ziellos an irgendwelchen Anzügen, vernachlässigt seine Beziehung zu Pepper und weiss gar nicht, ob er eigentlich noch immer ein Superheld sein will.
Dieser Ansatz ist einer, der bereits in “The Dark Knight rises“ verfolgt, dort aber besser ausgearbeitet wurde. Bruce Wayne hat man den gebrochenen Batman weitaus besser abgekauft als Tony Stark seinen Iron Man mit Midlife-Crisis. So verläuft sich dieser grundsätzlich interessante Aspekt zu schnell im Sande und macht Platz für filmische Leerläufe, die mit vermeintlich gehaltvollen Gesprächen und viel zu wenig Action gefüllt werden. Gerade von einem “Iron Man“ erwartet man hier einfach mehr, und nicht etwa, dass man über weite Strecken auf dem Trockenen sitzt.
Leider wirkt auch der Rest der Story ein wenig fehl am Platze im Filmuniversum des Rächers in der eisernen Rüstung. Der Terrorismus als allgegenwärtige Bedrohung wurde zwar grundsätzlich gut gewählt und umgesetzt, jedoch will die Komponente der veränderlichen DNS nicht so recht in das Konzept passen und wäre in einem Sci-Fi/Fantasy Film sicherlich besser aufgehoben. Fans der Comicvorlage dürften mit der Thematik zwar bereits vertraut sein, aber manch anderer dürfte dem Ganzen mit einerordentlichen Portion Skepsis begegnen.


Bild
Ganz und gar vorbildlich kommt hingegen die visuelle Umsetzung daher. Während die stereoskopische 3D-Fassung scheinbar mit einigen Ungereimtheiten zu kämpfen hat, liefert die handelsübliche 2D-Variante ein rundum gelungenes Ergebnis. Dia Farbgebung ist gewohnt kräftig, mit satten Kontrasten und einer teilweise unfassbar hohen Detailfülle. Wenn selbst feinste Kratzer und Inschriften auf Starks Rüstungen erkennbar sind, staunt selbst der geneigte Blu-Ray Kenner nicht schlecht über das Bildmaster. Unterstützung kriegt man hierbei von einer überdurchschnittlichen Bildschärfe mit nur wenigen Mankos wie etwas weicheren Effektshots, die letztendlich jedoch kaum ins Gewicht fallen.

-> 8/10 Bildpunkte


Sound
Akustisch gibt es bei “Iron Man 3“ voll auf die Zwölf. Gerade in Actionszenen dreht die DTS-HD MA Spur auf sämtlichen Kanälen richtig auf und reizt – sofern vorhanden – auch das 7.1 Setup richtig aus. Doch nicht nur wenn es laut zu und her geht, bietet die Spur eine ausserordentlich gute Räumlichkeit, sondern auch in ruhigen Szenen, wenn alles in einen wohligen Klangteppich gehüllt wird. So wirken nicht nur Dialoge äusserst voluminös, sondern auch der Soundtrack dröhnt aus sämtlichen Richtungen – wenn auch dieses mal ohne AC/DC, Black Sabbath und Konsorten.
Dass der Subwoofer für seine Leistung einen Sonderzuschlag erhalten müsste, bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung mehr, wohl aber dass das Balancing zu jedem Zeitpunkt wie die Faust aufs Auge passt. Alles in allem ein Mix, der im Jahr 2013 absolut auf der Höhe der Zeit ist und sich sicherlich ganz vorne mit einreiht.

-> 9.5/10 Soundpunkte


Fazit
Nach der Kinopremiere war man ob der Qualität von “Iron Man 3“ zwiegespalten. Die einen lobten den selbstkritischen Ansatz von Tony Stark, andere bemängelten die Übertreibung in fast sämtlichen belangen, bemängelten die Umsetzung des Bösewichts oder die zu unspektakuläre Action. Und dem gebe ich zu grossen Teilen recht. Während die erste halbe Stunde noch altbekannte Unterhaltung in gewohnter Manier bietet, fällt das Niveau danach zu schnell ab und reiht sich irgendwo zwischen allen anderen durchschnittlichen Sommerblockbustern ein. Die Längen zwischen den Actionsequenzen summieren sich zu schnell und die Dialoge lassen die grossartige Spritzigkeit der Vorgänger vermissen. Stattdessen verlässt man sich auf einzelne Slapstick-Einlagen, die ihr Ziel jedoch meist verfehlen.
Betrachtet man die Trilogie als ganzes, die sich vor allem um ihren Hauptcharakter Iron Man/Tony Stark dreht, so kann man ganz klar von einem Erfolg sprechen der in der Filmwelt nicht fehlen dürfte. Der Abschluss in Form des dritten Teils für sich genommen ist jedoch enttäuschend, sofern man die selbe Art der Unterhaltung wie zuvor erwartet. Gerade der grossartige erste Teil wird für immer im Gedächtnis bleiben, während diese dritte Installation wohl eher relativ schnell wieder daraus verdrängt werden wird.

-> 6.5/10 Blu-Ray Punkte


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