"Die Legende der Wächter" Blu-Ray Review
Animationsfilme sind seit jeher hoch im Kurs und erfreuen gross und klein gleichermassen. Dass sich "300" Regisseur Zak Snyder mal an einem solchen Werk versuchen wollte, machte schnell die runde und liess natürlich aufhorchen. "Legend of the Guardians: Owls of Ga'Hoole" hiess das Projekt im englischen, bei uns bekannt unter dem nicht ganz so langen Titel "Die Legende der Wächter". Worum es geht? Die junge Eule Soren wird zusammen mit ihrem Bruder eines Nachts entführt, als sich die beiden ohne Aufsicht der Eltern an das Üben der ersten Flugversuche machen. Verschleppt werden sie in den Hort des finsteren Königs Eisenring, welcher aus ihnen und zahlreichen anderen Jungeulen Sklaven machen will um mit deren Hilfe endlich über das ganze Eulenreich zu herrschen. Soren gelingt jedoch die Flucht und landet letztendlich bei den Wächtern, welche ihn bei sich aufnehmen und ihm alles nötige beibringen. Der Rest der Geschichte ist genau so vorhersehbar wie es klingt.


Bild
Wenn die Geschichte schon harzt, kann "Die Legende der Wächter" dann wenigstens in Punkto Animationsqualität überzeugen? Und wie! Die verschiedenen Eulen wurden bis ins kleinste Detail am Rechner erschaffen und selbst kleinste Federn lassen sich von blossem Auge ausmachen. Auch die malerischen Hintergründe lassen mit ihrer Farbenpracht kaum Wünsche offen und sorgen für ein gar meisterhaftes Erlebnis und stellt die Wächter somit auf die gleiche Stufe wie "Wall-E" aus dem Hause Pixar.


Sound
Um es kurz zu machen: Effekte und Stimmen sind auf einem hohen, aber nicht sehr hohen Niveau angesiedelt. Die Dialoge sind stets glasklar und an räumlichen Effekten mangelt es dem Film nicht - jedoch wird der Subwoofer in Einzelfällen derart stark angesprochen, dass es beinahe unnatürlich und übertrieben wirkt. Das Balancing hätte also ein wenig mehr Feinarbeit vertragen dürfen, passt aber ansonsten wie die Faust aufs Auge für diese Art von Film.


Fazit
"Die Legende der Wächter" sollte in erster Linie ein Kinderfilm sein, erhielt von der FSK jedoch eine Freigabe ab 12 Jahren aufgrund der tierischen Gewalt welche hie und da gezeigt wird, wenn die Eulen in den Kampf ziehen. Selbst die teilweise drastischen Schnitte konnten daran nichts mehr ändern, weshalb der Streifen am jüngeren Publikum komplett vorbeischrammt. Leider aber ist er auch für Erwachsene nur bedingt empfehlenswert. Zu spannungsarm ist die Story, es gibt zu viele erzählerische Längen und zeitgleich sind die meisten Charaktere einfach nicht lustig genug. Hinzu kommt, dass eine jede Eule der nächsten derart ähnelt, dass man spätestens nach der Hälfte des Films aufgegeben hat, sich die Namen merken zu wollen.
Potential wäre dank der hervorragenden Bildqualität und des unverbrauchten Eulen-Szenarios genügend vorhanden gewesen, aber letztendlich scheitert der Film an sich selber. Da kann auch der umjubelte Zak Snyder nicht mehr viel dran ändern.

-> 4/10 Blu-Ray Punkten