Spieletest "Far Cry 4" (PC)


Beim Gedanken an “Far Cry 3“ erinnern sich die meisten unter euch wohl auch an Vaas Montenegro, den durchgeknallten Antagonisten. Dieser hatte uns in einem grossartigen Monolog die Definition von Wahnsinn erklärt. Wahnsinn sei es, eine einzelne Sache immer und immer wieder zu tun. Das passte natürlich wie die Faust aufs Auge, bestand der Grossteil des Spiels schliesslich aus der Befreiung von Lagern sowie dem Erklimmen von Funktürmen um weitere Teile der Karte aufzudecken. Das taten wir nicht nur 2 oder 3 mal, sondern immer und immer wieder - genau so wie es Vaas eben definitiert hatte.
Ubisoft-typisch machen wir das Ganze auch im Nachfolger, der ziemlich genau 2 Jahre später auf den Plan trat und seit dem 18.11. für PC, PS3, PS4, Xbox 360 und Xbox One verfügbar ist. Doch sorgt die Formel noch immer für Spass oder macht sie uns langsam aber sicher wahnsinnig?




Story
Ajay Ghale möchte seiner verstorbenen Mutter die letzte Ehre erweisen und ihre Asche auf einem Berg verstreuen. Dazu reist er in sein Heimatland Kyrat, gelegen im Himalaya, durchzogen von malerischen Tälern und hohen Bergkämmen – und zerrüttet von einem Bürgerkrieg. Was Ajay bislang nicht wusste: sein ebenfalls verstorbener Vater war Mitbegründer und Anführer der Bewegung des goldenen Pfads, einer Rebellengruppierung die gegen den diktatorischen Herrscher Pagan Min und sein Regime kämpft. Während er in seinem Palast über dem Land thront, lebt sein Volk in Armut und in ständiger Angst vor der königlichen Leibwache. Natürlich bleibt Ajays Ankunft nicht unbemerkt und bereits bei der Grenzüberquerung wird sein Bus angehalten, der Fahrer erschossen und weitere Insassen getötet. Kurz bevor Ajay deren Schicksal teilen soll landet Pagan Min in seinem Privathelikopter an Ort und Stelle und zeigt sogleich was geschieht, wenn man seine genau erteilten Befehle missachtet.
Kurze Zeit später finden wir uns in Pagans Palast zu Tisch, während unser Tischnachbar schwer verletzt und unsereins kurzum alleine sitzen gelassen wird. Diese Gelegenheit lassen wir uns natürlich nicht entgehen und nehmen für eine spektakuläre Flucht die Beine in die Hand, ehe wir vom goldenen Pfad empfangen und in den Bürgerkrieg verwickelt werden. Als Sohn des berühmten Mohan Ghale sollen wir das Gleichgewicht wiederherstellen und das Land von der Unterdrückung befreien.

-> Trailer bei Youtube


Gameplay
Vor diesem Hintergrund machen wir uns also auf um die Milizen zu dezimieren, natürlich in typischer Far Cry Manier. Sprich: wir pflügen mit allerlei Fahrzeugen durch die Landschaft, machen ganzen Armeen den Garaus, befreien Dörfer, Flughäfen und Fabriken und erklimmen nebenbei die berühmt-berüchtigten Funktürme wie wir sie bereits aus dem Vorgänger oder auch aus “Assassins Creed“ kennen. Unser einsetzbares Waffenarsenal setzt sich dabei aus den üblichen Vertretern aus Maschinengewehren, Raketen- oder Granatwerfern, Minen, Flammenwerfern, Pfeilbogen, Scharfschützengewehren und Granaten zusammen. Um mehr als 2 davon mitführen zu können müssen aber erneut Tiere gejagt und gehäutet werden – genau so wie es bereits im Vorgänger der Fall war. Immerhin wurde das Craftingsystem bedeutend vereinfacht. So zeigt uns das Spiel auf einen Blick an, welche Felle wir noch benötigen und wann wir wiederum erneute Ausrüstung herstellen können.
Die Waffen für unseren Holster dürfen wir dann entweder finden, kaufen oder durch Storymissionen und Nebenaufträge freispielen. Dabei müssen wir uns immer wieder für einen der beiden Rebellenanführer entscheiden: auf der einen Seite steht Sabal, der für ein traditionelles Kyrat einsteht und das Land in seinem ursprünglichen Zustand zurückversetzen möchte, auch wenn das den Fortschritt aufhält und eine Zukunft in Armut bereithält. Amita wiederum schreckt auch vor radikaleren Mitteln nicht zurück, möchte ihr Volk mit neuer Technologie sowie Waffen ausstatten und auch von der Opiumproduktion Gebrauch machen, sofern es die Not erfordert. Sie beide verfolgen das selbe Ziel, allerdings auf unterschiedlichen Wegen. Nehmen wir jeweils den Auftrag des einen an, verärgern wir damit den anderen – was sich nicht nur auf den weiteren Missions- sondern auch auf den Storyverlauf auswirkt.

Welche Missionen oder Aufgaben wir wann angehen, bleibt komplett uns überlassen. Wenn wir wollen können wir zuerst sämtliche Tiere jagen bis wir unsere Ausrüstung komplett haben, oder aber wir befreien erst sämtliche Funktürme und Aussenposten oder wir vertreiben uns die Zeit indem wir kleinere Botenaufträge erledigen, Rennen absolvieren oder verschleppte Geiseln befreien. Wir können kaum 100 Meter zurücklegen ohne auf irgend eine Form der Ablenkung zu stossen. So verwickeln Rebellen die Miliz mitten auf offener Strasse in einen Kampf, eine Geisel wird von Soldaten durch den Wald gescheut, ein Kurier saust mit wichtigen Dokumenten auf einem Quadbike an uns vorbei oder ein befreiter Aussenposten wird von Soldaten überrannt.
Es steht uns völlig frei ob wir uns einmischen möchten oder nicht. Wir können die Rebellen ihrem Schicksal überlassen oder wir greifen ihnen unter die Arme um dafür Karma-Punkte und Erfahrung einzuheimsen. Erstere dürfen wir einsetzen um uns vor grösseren Scharmützeln Verstärkung in Form von Söldnern herbeizurufen, die lauthals mit dem Gewehr im Anschlag voranstürmen und somit für Ablenkung sorgen. Letztere Erfahrung wiederum investieren wir in Skillpunkte und verbessern damit unsere Fähigkeiten. So lernen wir länger zu tauchen, dürfen grössere Distanzen sprinten, unsere Waffen schneller nachladen oder auf Elefanten reiten. Jawohl, wir reiten auf Elefanten! Diese Art der Fortbewegung gehört wohl klar zu den coolsten in “Far Cry 4“. Auf dem Rücken des Dickhäuters sind wir zwar behäbiger unterwegs als in Autos & co., rammen dafür mit Leichtigkeit Autos und schleudern deren Insassen durch die Gegend, während wir uns mit Granatwerfern oder anderem Geschütz um weitere anstürmende Gegner kümmern. Und man glaube mir wenn ich sage, dass sich das genau so grossartig spielt wie es sich anhört.
Eine weitere Neuerung stellen die so genannten Gyrocopter dar. Diese Helikopter im Kleinformat erreichen zwar nur eine gewisse Höhe, erlauben uns jedoch die Welt schneller und flexibler zu bereisen, oder aber wir greifen unsere Widersacher direkt von oben an.



Somit sorgen wir eigentlich selber für die Abwechslung, indem wir das Spiel so angehen wie wir möchten. Wer einen roten Faden benötigt folgt der Hauptstory und ignoriert die Nebenquests, oder aber wir vertreiben uns die Zeit dort wo unsere Füsse uns hintragen. Auf unseren Streifzügen durch Kyrat dürfen wir auch spezielle Masken und Tagebücher sammeln, die uns wiederum Karma-Punkte und Erfahrung einbringen – ähnlich wie die Briefe und Statuen im letzten Teil.

Dabei fällt uns vom ersten Augenblick auf, die Vertraut das alles wirkt. Zu vertraut um genau zu sein – und das ist schade. “Far Cry 4“ gleicht dem dritten Teil wie ein Ei dem anderen. Die Unterschiede finden sich im Detail, wie z.B. bei den neuen Fahrzeugen und Elefanten, oder aber in der Möglichkeit, dass wir Felsen per Kletterhaken erklimmen anstatt mühselig einen Weg aussen rum zu suchen. Denn was Gegnerdesign, Story, Missionen oder das eigentliche Gameplay anbelangt, so erleben wir eigentlich das gleiche Spiel noch einmal. Auch die grundlegende Kampfmechanik blieb die selbe: Waffen lassen sich auf- oder umrüsten und erlauben und so, eine Anpassung an den eigenen Spielstil. Erneut stürmen wir ein Lager entweder mit dem Kopf durch die Wand und ballern wild herum, oder aber wir schalten die Wachen Stück für Stück auf leisen Sohlen aus. Wer will kann auch mit Fleischhappen umherstreifende Tiere anlocken und somit für ordentlich Ablenkung sorgen – zudem ist es höchst amüsant zu beobachten, wie ein pelziger Honigdachs ein ganzes Regiment auseinanderreisst. Da auch die Waffen und explosiven Hilfsmittel bis auf wenige Ausnahmen die selben geblieben sind, halten sich auch hierbei die Unterschiede in argen Grenzen - ob das alles gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Denn leider ist auch Pagan Min als Antagonist nicht der entscheidende Faktor. Zwar genoss ich jeden seiner Auftritte und mochte seine exzentrische Art sehr, aber letztendlich taucht er einfach zu selten auf um wirklich im Gedächtnis zu bleiben. Somit muss er sich leider von Vaas geschlagen geben. Und genau das selbe Schicksal könnte auch das gesamte Spiel ereilen.




Grafik
Bei meinem Test zu “Far Cry 3“ fand ich nur lobende Töne über die Optik – das hat sich auch beim Nachfolger kaum verändert. Als Grundgerüst fungiert nach wie vor die Dunia-Engine, welche es erneut schafft, eine glaubwürdige und organisch wirkende Welt auf den Bildschirm zu zaubern. Statt Palmen und Sandstrand präsentiert man uns Laub- und Nadelwälder, grüne Wiesen und malerische Wasserfälle vor einem imposanten Bergmassiv. Dass die Entwickler zuvor die tibetanische Landschaft bereist haben, kommt der Glaubwürdigkeit dabei stark zu gute. Ein Grossteil von Kyrat wirkt wie aus einem Guss, auch wenn vor allem Gebäude oftmals recycelt wurden und die Kulisse insgesamt ein wenig statisch wirkt. Anders als z.B. bei “Crysis“ lassen sich Landschaft und Gebäude nur in sehr begrenztem Masse zerstören oder beeinflussen. Selbst unter Raketenbeschuss bleibt auch eine einfache Backsteinmauer bestehen ohne Schwäche zu zeigen. Somit könnte man zumindest davon ausgehen, dass sich die Entwickler vollends darauf konzentriert haben, Objekte mit extrem scharfen und realistischen Texturen zu versehen – doch auch das stimmt nur zum Teil.
Während vor allem die Hauptcharaktere unglaublich gut in Szene gesetzt wurden, fallen unwichtigere NPCs oft qualitativ ab. Auffällig ist das vor allem nach einer der zahlreichen Cutscenes. Gerade in diesen zeigt sich die enorme Detailfülle die “Far Cry 4“ an den Tag legt. Hautporen, Haarsträhnen, Pupillen, Lippenbewegungen und Mimik bewegen sich allesamt auf höchstem Niveau und zeigen das Potential der Engine, was dem Wechsel zurück zum eigentlichen Spiel nur bedingt gut tut. Hier nimmt die Detailfülle spürbar ab um für ein flüssiges Spielerlebnis zu sorgen – was angesichts der enormen Kartengrösse allerdings nicht weiter verwunderlich ist. Somit darf man auch keine Direktvergleiche mit “Battlefield 4 oder “Crysis 3 ziehen, welche beide mit weitaus engeren Arealen arbeiten und somit in Texturqualität und Polygoncount nochmals eine Schippe drauflegen.
Doch gerade in Anbetracht der Tatsache dass es sich um einen Open-World-Titel handelt weiss die grafische Qualität durchaus zu überzeugen. Gräser und Bäume wiegen sich sanft im Wind, während der Gyrocopter für ordentlichen Wirbel sorgt und sich ganze Baumstämme zu biegen beginnen. Explosions-, Rauch- und Partikeleffekte wirken nach wie vor auf der Höhe der Zeit und sorgen für ordentliche Farbenpracht auf dem Bildschirm. Besonders malerisch wirkt das Ganze sobald sich Sonnenstrahlen hinter Bergen, Baumwipfeln oder Gebäuden brechen und das Schattenspiel seine Muskeln spielen lässt. Gestört wird das Gesamtbild dann leider gerade bei Fahr- und Flugeinlagen durch aufpoppende Objekte in der Entfernung – wobei wir dafür mit einer durchaus beeindruckenden Weitsicht entschädigt werden.
Gerade im Vergleich zum Vorgänger bewegen sich auch die grafischen Unterschiede im Detail, allzu viel hat sich auf den ersten Blick nicht verändert. Leicht bessere Texturen, neue Animationen und einige nVidia-exklusive Grafikfeatures sorgen für die grössten Sprünge gegenüber dem 2 Jahre älteren Titel. Das schaut alles noch immer sehr gut aus und weiss durchaus zu gefallen, versetzt uns allerdings nicht mehr in Staunen. Bedenkt man jedoch den Kompromiss aus Qualität, Spielbarkeit und Leistung, zählt das Himalaya-Abenteuer sicherlich zu den hübscheren Titeln mit einem Open-World Setting.

Natürlich treffen wir ab und an auf eine verwaschene Textur (Beispiel Felswände während der Kletterpartien), einen Grafikbug, leichtes Kantenflimmern oder seltsam glitzernde Objekte. Allerdings ist das Meckern auf einem hohen Niveau - “Far Cry 4“ war in seiner ursprünglichen Version ausgesprochen stabil. Das gilt aber leider nicht für sämtliche technischen Aspekte des Spiels, wie ich in einem separaten Abschnitt noch erläutern werde. Diesen findet ihr unmittelbar vor meinem Fazit.




Sound
Es braucht sich nicht zu schämen, wer “Far Cry 4“ auf deutsch installiert; die Synchro gehört klar zu den besseren der jüngeren Videospielgeschichte. Dennoch werden viele die englische Urversion bevorzugen, in der in erster Linie Pagan Min noch einen Tick besser vertont wurde als hierzulande. Ansonsten befinden sich beide Versionen auf einem identischen Level, sowohl Soundtrack wie auch Geräuschkulisse blieben unverändert. Ersterer wird leider nur während der Storymissionen wirklich präsent und spult ansonsten immer wieder die selben Tracks runter. Diese sind zwar nicht per se schlecht, ermüden nach einer gewissen Zeit jedoch ein wenig. Sind wir jedoch im Auftrag des goldenen Pfads unterwegs, schafft es die Hintergrundmusik uns durch actionreiche Sequenzen zu treiben oder aber auch die ruhigeren Szenen passend zu unterstützen. Hollywoodcharakter sollte man davon jedoch sicherlich nicht erwarten, dafür sind die Kompositionen schlichtweg zu seicht und haben zu wenig dramatischen Charakter.
Die allgemeine Qualität von “Far Cry 4“ geht dabei on Ordnung, erreicht aber keinerlei Höhenflüge. Schusswechsel hören sich zwar grundsätzlich gut an, unter anderem auch dank der panischen Schreie unserer Gegner – doch gerade die Explosionen hätten einiges mehr an Wumms vertragen können. Ihnen fehlt einfach der nötige akustische Druck um die Bildgewalt auch ordentlich auf die Ohren zu transportieren.
Flora, Fauna sowie Fahrzeuge wissen ebenfalls zu gefallen, auch wenn ich mir dringend eine Option gewünscht hätte um die Autoradios auszuschalten. Nicht nur die Musik, sondern vor allem der Radiomoderator mit den immer selben Sprüchen ging mir nach einigen Spielstunden so sehr auf die Nerven dass ich schon beinahe versucht war, während der Fahrsequenzen meinen Ton komplett auszuschalten. Stark aufgesetzt wirkt da leider auch der leicht indisch anmutende Dialekt der Eingeborenen, der gerade bei unwichtigen Nebenfiguren auch mal ein wenig nerven kann.
Ein wenig enttäuschend zeigt sich letztendlich leider auch die Räumlichkeit sowie die Direktionalität. Gerade Besitzer von 5.1 Systemen werden feststellen, dass Geräuschquellen nicht immer präzise zu orten sind. Was in anderen Genrevertretern bereits Standard ist, wird hier leider ein wenig vernachlässigt; es fehlt das tolle Mittendrin-gefühl welches man sich bei Shootern jeweils erhofft.



Anmerkung zu technischen Problemen bei FC4:
Ähnlich wie andere Ubisoft Titel war FC4 bei Erscheinen nicht zwingend optimal optimiert, bzw. portiert. Gerade bei einigen Steuerungselementen merkt man den Konsolenursprung deutlich. Immerhin ist die Grafikqualität in mehreren Stufen anpassbar. Allerdings klagten mehrere Spieler über Mikroruckler während Fahrsequenzen, eine allgemein schwammige Maussteuerung und ein nicht ganz rundes Spielgefühl. Vielem davon lässt sich entgegenwirken indem ihr in eurem Grafiktreiber die Vertikale Synchronisation/Vsync auf „adaptiv“ stellt. Des weiteren könnt ihr die Gameprofil.xml Datei mit einem Editor verändern und so beispielsweise die MaxBufferedFrames auf 0 setzen und weitere Anpassungen vornehmen. Seht jedoch zu dass ihr zuerst auf die aktuelle Version 1.5 aktualisiert, da mit dieser bereits so einige Probleme behoben wurden.




Fazit
Ich wollte mit “Far Cry 4“ genau so viel Spass haben wie mit seinem Vorgänger. Auf Elefanten durch Lager reiten, mit dem Granatwerfer Helikopter vom Himmel holen und vorrangig ein riesiges Chaos auf dem Bildschirm veranstalten – und das funktioniert tatsächlich wunderbar! Doch leider fühlt sich für meinen Geschmack alles zu vertraut an, als handle es sich hierbei um ein grosses Add-On anstatt um ein eigenständiges Spiel. Der Hauptcharakter sowie seine Story bleiben austauschbar und hätte man die Palmen nicht durch Laub- und Nadelbäume ersetzt, könnte man sich noch immer auf der selben Insel des Vorgängers wähnen. Kyrat bringt kaum einen eigenen Charakter mit und fühlt sich dementsprechend auch kaum anders an. War die “Far Cry 3“ Erweiterung “Blood Dragon“ noch herrlich überdreht und eine durchgeknallte Hommage an B-Movie Actionfilme der 80er, so nimmt sich Ubisoft mit seinem neuesten Ableger wieder viel zu ernst.
Wer nichts anderes als einen riesigen Abenteuerspielplatz erwartet und vor allem mehr vom selben möchte, der darf bei “Far Cry 4“ ungeniert zugreifen und wird grossartig unterhalten. Lässt man sich jedoch lieber von einer tollen Story durch das Spiel ziehen und möchte gerne mal wieder etwas Neues erleben, so liegt man bei diesem Titel leider falsch. Zwar ist dies erst das dritte Spiel mit der selben Formel, doch wenn Ubisoft sich nicht vorsieht, erwartet uns auch in dieser Serie das immer gleiche Spiel mit wechselndem Hintergrund, so wie es schon bei “Assassins Creed“ der Fall ist. Und das wäre mehr als schade.


Pro:
- riesige Spielwelt
- hübsche Optik
- Hardwarehunger vergleichsweise moderat
- Vertonung (sowohl Englisch wie auch Deutsch)
- es ist komplett uns überlassen wie wir was und in welcher Reihenfolge angehen
- dank unzähligen optionalen Nebenaufgaben sehr lange Spielzeit
- Pagan Min als Antagonist ziemlich cool...


Contra:
- ...aber nicht so grossartig wie Vaas Montenegro
- Wasserdarstellung nicht mehr Zeitgemäss, Texturen teilweise ziemlich unscharf
- Sprünge (Gameplay und Grafik) im Vergleich zum Vorgänger beinahe nicht vorhanden
- etwas repetitiv
- Surroundsound nicht sonderlich überzeugend



Grafik: 85%
Sound: 78%
Steuerung: 82%
Atmosphäre & Story: 80%
Multiplayer: keine Wertung, da nur Coop-Modus getestet
Gesamtwertung: 80%


Hardwareanforderungen
Spielbar:
Grafikkarte: GTX 560 Ti oder Radeon HD 7790
Prozessor: Core i5 661 oder Phenom II X3 720
Arbeitsspeicher: 4,0 GByte
Festplattenspeicher: 32 GByte


Ab hohen Details:
Grafikkarte: Geforce GTX 660 oder Radeon HD 7870
Prozessor: Core i5 750 oder Phenom II X6 1055T
Arbeitsspeicher: 6,0 GByte


Empfohlen:
Grafikkarte: Geforce GTX 780 oder Radeon R9 290
Prozessor: Core i5 2400 oder Phenom II X4 965
Arbeitsspeicher: 6,0 GByte


Testsystem:
Grafikkarte: Geforce GTX 660 OC
Prozessor: Intel Core i5 3550
Arbeitsspeicher: 8,0 GByte