Sonntag, 20. März 2011
"Drachenzähmen leicht gemacht" Blu-Ray Review
Kaum ein Genre sieht in HD besser aus als Animationsfilme. Dank ihrer von Haus aus hohen Auflösung fällt es oft nicht schwer, die Filme in unglaublicher Qualität auf das neue Medium zu bannen - so auch geschehen bei "Drachenzähmen leicht gemacht", einem weiteren Streich aus dem Hause Dreamworks Animations, welche uns schon mit Shrek, Antz oder Madagascar viel Spass bereitet hatten. Und einmal mehr zeigt man uns, wie sensationell diese Animationsfilme wirklich aussehen können.

Der Junge Hicks ist ein Wickinger. Oder zumindest fast. Als Sohn des Häuptlings lebt es sich relativ schwer, wenn man bislang als fast einziger Dorfbewohner noch keinen Drachen erlegt hat und bloss in der Werkstatt der Schmiede schuftet, anstatt mit all den anderen Kids dem Drachentraining beizuwohnen. Eines nachts jedoch schafft er das unmögliche und holt einen der gefürchteten Nachtschatten vom Himmel, ein Exemplar welches niemand je zu Gesicht gekriegt hat. Und vom nächsten Tag an ändert sich Hicks' Leben schlagartig und er ist den Drachen näher als er es sich jemals zu erträumen wagte.


Bild
Bereits durch Filme wie "Wall-E" wissen wir über die Qualität von Animationsfilmen bestens Bescheid. Und auch hier hat Dreamworks eindeutig aus dem Vollen geschöpft und richtet mit der grossen Kelle an: angefangen bei der hochdetaillierten Darstellung der Drachen inklusive deren Hautschuppen, hin zur gelungenen Animation von Wasser bis zu den unglaublich realistischen Bewegungen der menschlichen sowie tierischen Charaktere stimmt hier einfach alles. Auch bei der scharfen Zeichnung von Kanten oder gekonnt eingesetzter Tiefenunschärfe gibt sich der Film keine Blösse und entfaltet in HD sein volles Potential.


Sound
Auch soundtechnisch gibt es nichts zu meckern. Score, Sprachausgabe und Effekte erklingen alle äusserst voluminös und überzeugen auch mit räumlichen Details sowie hübschen Effekten. Letztendlich ist es einzig die deutsche Synchronisation welches dem Verständnis einen Strich durch die Rechnung machen könnte, haben viele Charaktere doch einen recht starken Dialekt, welcher vor allem von Kindern nicht allzu leicht verstanden wird.
Rein vom Balancing her ist der Soundmix jedoch klar als sehr gut einzustufen.


Fazit
Wie viele Filme aus dem Hause Dreamworks ist "Drachenzähmen leicht gemacht" ein tolles, ideenreiches Fantasyabenteuer, welches jedoch weniger lustig ist als der Grossteil der Pixar-Konkurrenz. Auch wenn viele der Charaktere herzlich-skurril sind und manches zum schmunzeln anregt, so bleiben die grossen Lacher meist leider aus - und das ist auch der grösste Kritikpunkt an diesem Film. Freunde von Wickingern wie Wickie oder fantasievollen Animationsfilmen für die ganze Familie werden sicherlich ihren Spass haben, nicht zuletzt dank der hervorragenden visuellen Präsentation. Wer jedoch auf der Suche nach dem ultimativen Klamauk ist, wird hier nicht wirklich fündig.

-> 7/10 Blu-Ray Punkten



"Equilibrium" Blu-Ray Review
Anfangs des 21. Jahrhunderts bricht der dritte Weltkrieg aus, die Menschheit versinkt im Chaos. Um der Lage Herr zu werden und einen vierten Krieg zu verhindern, hat man zu einer drastischen Methode gegriffen: Gefühle mit Hilfe von täglich dosierten Injektionen zu unterdrücken. Keine Liebe, keine Wut, kein Hass und keine Freude - in dieser Welt ist jegliches Fühlen verboten. Das Ziel, eine Welt ohne Krieg oder Mord zu erschaffen, wurde erreicht. Aber zu welchem Preis? Persönlicher Besitz wie Kunstgegenstände, Musik oder Bücher wird verbrannt und die sogenannten Sinnestäter exekutiert. Jenen Aufgaben geht John Preston (Christan Bale) nach, ein Kleriker, eine der obersten exekutiven Gewalten - dessen komplettes Weltbild zusammenbricht, als er eine Frau namens Mary in Gewahrsam nehmen soll.

Regisseur Kurt Wimmer (Salt, das Gesetz der Rache) gelang mit "Equilibrium" eine düstere Zukunftsvision über eine Welt, in welcher der gebrachte Frieden bedrohlicher wirkt als alles andere. Entsprechend gibt sich auch der visuelle Stil, welcher nun, auf Blu-Ray portiert, zu neuen Höhenflügen seit der DVD ansetzen kann.


Bild
Ich sollte vielleicht kurz relativieren: ja, die Blu-Ray bietet eine eindeutig höhere Qualität als die bereits erhältliche DVD-Fassung, aber Referenzwerte erreicht das Bildmaster keinesfalls. Grösstenteils ist die Schärfe sehr gelungen und auch die Farbwiedergabe ist kräftig, trotz der verwendeten Filter welche das Gesamtbild etwas kühler erscheinen lassen. In erster Linie fehlt es dem Film ein wenig an Details, was jedoch zu einem Grossteil auch an den verwendeten Hintergründen liegt. In vereinzelten Nahaufnahmen spielt die blaue Scheibe ihre Stärken aus und zeigt unzählige Hautporen, Bartstoppeln und Haarsträhnen - im Gesamten betrachtet fehlen solche schönen Kleinigkeiten jedoch zu oft. Was hingegen öfters ins Auge springt, sind (meist gewollte) Staub- und Schmutzpartikel, nebst einem sich stellenweise einschleichenden Filmkorn.


Sound
Die verwendete DTS-Spur hat durchaus ihre Vorzüge wie beispielsweise sehr druckvolle Tiefenbässe und eine sehr klare und deutliche Sprachausgabe. Trotz den zahlreichen Schusswechseln jedoch, fehlt es vor allem den hinteren Surroundlautsprechern an Arbeit und nur vereinzelt sind Effekte auch klar von hinten erkennbar. Für einen Film dieses Kalibers hätten also vor allem die Actionszenen noch etwas druckvoller und bombastischer ausfallen dürfen, ansonsten jedoch gibt sich der Mix durchaus zufriedenstellend.


Fazit
Filme sind immer Geschmacksache und so spaltet auch "Equilibrium" die Gemüter. Für einen Actionfilm ist die Erzählweise schon fast zu langsam und die Actionszenen zu spärlich eingesetzt, für einen Zukunftsthriller fehlt jedoch eine besser ausgeklügelte Story und etwas mehr Tiefe der einzelnen Charaktere. Mehrheitlich überzeugend ist aber die verwendete Technik, mit welcher der Film auf Blu-Ray portiert wurde. Wer mit dieser Art von Film also etwas anzufangen vermag, dürfte hiermit ganz bestimmt glücklich werden.

-> 7/10 Blu-Ray Punkten



"Black Death" Blu-Ray Review
Sen Bean als stattlichen Ritter kennen wir bereits aus der Lord of the Rings Trilogie, doch auch in "Black Death" schmeisst sich der Blondschopf einmal mehr ins Kettenhemd und zieht in den Krieg. Dieses mal jedoch lautet seine Aufgabe, ein Dorf zu finden, welches bislang von der Pest verschont blieb, während jegliche Einwohner rundherum vom schwarzen Tod heimgesucht werden und hunderte täglich sterben. Gerüchte besagen, in diesem Dorf hause ein Totenbeschwörer welcher die Gefallenen wieder zum Leben erweckt und somit dem Glauben an Gott entsagt hat. Unsere Schar tapferer Ritter kann dies natürlich nicht auf sich sitzen lassen und will den Menschen den Glauben erneut einprügeln. Unter ihnen befindet sich auch ein junger Novize eines örtlichen Klosters - der einzige der sich in den umliegenden Sümpfen auskennt und die Gruppe zu führen vermag. Seine Vergangenheit jedoch soll bald das Schicksal der ganzen Gruppe besiegeln...


Bild
Rein stilistisch gibt sich "Black Death" als düsterer, dreckiger Mittelalterfilm, dessen Look leicht blass und erdig daher kommt. Es ist auch durchgehend ein leichtes Filmkorn warnehmbar, in allzu dunklen Szenen erkennt man einen groben Detailverlust und der Schwarzwert wirkt zuweilen leicht gräulich. Dies ist sehr schade, wäre die grundlegende Bildmaster doch sehr scharf und in helleren Szenen äusserst detailreich, während die Farbpalette zuweilen sehr natürlich und realistisch wirkt.


Sound
Auch akkustisch können hier keine grossen Akzente gesetzt werden. Zwar sind v.a. Dialoge sehr klar und überraschend voluminös, jedoch wirkt alles durch den spärlichen Einsatz von Surroundeffekten relativ unspektakulär. Nur in wenigen Szenen werden die hinteren Lautsprecher wie auch der Subwoofer exzessiv angesteuert, ansonsten beschränkt man sich auf vereinzelte Umgebungsgeräusche wie Regen, raschelnde Blätter im Wald oder ein wehendes Lüftchen.


Fazit
Auch wenn "Black Death" ein eher ruhiger und langsam erzählter Film ist, so hätte er grundsätzlich dennoch ordentliches Potential zur Unterhaltung gehabt. Das Schauspielerensemble ist nebst Sean Bean zwar grösstenteils unbekannt, macht seine Sache jedoch ordentlich, die Kulissen sind für einen Mittelalterfilm sehr stimmig und trotz der technischen Mängel wüsste die Blu-Ray im Grunde zu gefallen. Allerdings ist es die spannungsarme Handlung ohne Überraschungen oder Wendungen, welche dem Film den Wind aus den Segeln nimmt und letzten Endes mehr langweilt denn unterhält. Selbst als Fan von Ritterfilmen sollte man hiervon lieber die Finger lassen.

-> 3/10 Blu-Ray Punkten