Sonntag, 6. November 2011
"Der Herr der Ringe: Die Gefährten - Special Extended Edition" Blu-Ray Review


Was für eine Überschrift - und was für ein Film! J.R.R. Tolkiens Jahrhundertwerk galt lange Zeit als absolut unverfilmbar. Einzig Ralph Bakshi hatte sich 1978 erstmals daran versucht, den Stoff in einen Zeichentrickfilm zu verpacken - mit mässigem Erfolg. Am meisten wurde die zu stark gestraffte Handlung kritisiert, die kaum Raum für die Entwicklung der Charaktere oder für den gekonnten Aufbau der Dramaturgie gelassen hat.
Ganz anders wollte es deshalb Peter Jackson angehen und schrieb in einem ersten Entwurf gleich die Drehbücher für zwei Filme. Nach ersten Streitigkeiten mit Miramax, die sehr an dem Stoff interessiert waren, wechselte man daraufhin zum bis anhin eher unbekannten Studio von New Line Cinema. Diese wollten aber gleich 3 Filme aus dem Stoff drehen und Jackson musste sprichwörtlich noch einmal über die Bücher - was sich als grossartiger Schachzug herausstellen sollte. Denn bis heute zählt Jacksons Trilogie der "Herr der Ringe"-Saga zu den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten und setzte im Fantasygenre neue Massstäbe, an welchen sich seitdem fast jede neue Produktion die Zähne ausbiss.


Story
Die Geschichte handelt von Frodo Beutlin, einem jungen Hobbit und Bewohner des Auenlandes, der durch einige Fügungen des Schicksals in den Besitz des "einen Ringes" gelangt - ein mächtiger Zauberring, einst geschmiedet vom dunklen Herrscher Sauron, in den Feuern des Schicksalsberges. Wer ihn besitzt, besitzt damit die Gabe, alle freien Völker Mittelerdes zu unterjochen und zum alleinigen Herrscher aufzusteigen. Es gibt nur einen Weg diesem Schicksal zu entrinnen: der Ring muss zerstört werden.
Begleitet von seinem treuen Freund und Gärter Samweis Gamdschie macht sich Frodo auf Richtung Bruchtal um den Ring dort sicher zu verwahren. Doch der Ältestenrat rund um den weisen Elrond verfügt nicht über die Kraft und Mittel den Ring an Ort und Stelle zu vernichten oder ihn gar bis in alle Ewigkeit zu verwahren. Als Frodo sich freiwillig meldet um den Ring tief ins Landesinnere des Feindes zu tragen, schliessen sich ihm 8 Gefährten an, die ihn auf dieser Reise begleiten und beschützen werden. Die 9 Gefährten bilden somit die Gemeinschaft des Ringes und für alle beginnt das grösste Abenteuer ihres Lebens.


Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=fu6RCVcKLWo


Es ist schwierig die Geschichte des ersten Buches in wenige Sätze zu verpacken, ohne irgend etwas zu verraten - jedoch sollte dies grundsätzlich auch gar nicht nötig sein. Wer nicht mindestens diesen ersten Teil gesehen hat, hat ein grosses Sück Kinogeschichte verpasst. Angefangen beim hervorragenden Cast, der bis in die kleinsten Nebenrollen perfekt besetzt ist, zur Gestaltung der gewaltigen und aufwändigen Kulissen bis hin zu Howard Shores meisterhaften Kompositionen ist dieses Fantasyepos eines der mit Abstand besten und bis heute gibt es kaum etwas vergleichbares.

Nachdem New Line Cinema eine erste Auflage der "Special Extended Edition" auf den Markt geworfen hatte, wurden sehr schnell Stimmen von Fans und Kritikern laut, die Mängel an den Tonspuren festgestellt hatten. Die deutsche Synchronisation von Die Gefährten beispielsweise war einen Halbton zu tief, während es bei Die zwei Türme wie auch bei Die Rückkehr des Königs zu vereinzelt asynchronen Stellen kam. Dies war für einen solchen Film natürlich untragbar, nicht zuletzt, da New Line Cinema in der Vergangenheit bereits mit den DVD-Auflagen grosses Lob verdient hatte.
Die neue und überarbeitete Auflage machte dann aber alles richtig und sorgt nun auch akustisch für das richtige Heimkinofeeling. Doch was ist sonst dran an dieser Blu-Ray-Box? Kann diese lang erwartete "SEE" endlich den monströsen Erwartungen gerecht werden?


Bild
Wer bei Die Gefährten auf einen absoluten Überflieger gehofft hat, wird enttäuscht werden. Auf den ersten Blick halten sich die Qualitätssprünge in Grenzen, was in erster Linie auf die bisherigen DVD-Fassungen zurückzuführen ist, die ebenfalls eine überragende Qualität aufwiesen. Schon diese waren überaus scharf und detailreich und somit war es schwer, jenes Bildmaster noch zu toppen.
Letztendlich gelingt das der Blu-Ray aber trotzdem, wenn auch nur in kleinen Schritten: die Tiefenwirkung wurde merklich gesteigert und präsentiert uns nun einen sehr plastischen Film, auch wenn die Referenzmarke hier nicht erreicht wird. Der Schärfe- und Detailgrad indes liegt im gehobenen Durchschnitt und zeigt uns tolle Close-Ups, schöne Landschaftsaufnahmen sowie schnelle Schnitte ohne Doppelkonturen, Filmkorn oder sonstige störende Einflüsse. Dennoch schleicht sich 2x während des gesamten Filmes für den Bruchteil einer Sekunde ein kleines Kompressionsartefakt ein, welches wohl nur von aufmerksamen Augen bemerkt wird. Dennoch sorgt dies für einen Punkteabzug in der B-Note und verwehrt LotR eine wirklich hohe Wertung.

8/10 Bildpunkte


Sound
Bereits die bekannten Fassungen waren - abgesehen von den erwähnten Problemen dieser Erstauflage - akustisch absolut top. Dies gilt natürlich auch für diese überarbeitete Version. Der DTS-HD Mix ist bei entsprechender Ausstattung in 6.1 abspielbar und sorgt mit unzähligen direktionalen Effekten für eine Surroundatmosphäre, die beinahe den ganzen Film überdauert. Nur in wenigen Szenen werden die hinteren Lautsprecher nicht angesprochen und befinden sich ansonsten ebenso im Dauereinsatz wie der starke Subwoofer, der in den wenigen Actionszenen gekonnt seine Stärken ausspielen und mächtig wummern darf.
Glücklicherweise ist auch Howard Shores Score absolut perfekt implementiert worden und unterstützt das Geschehen kräftig mit seinem voluminösen und präzise akzentuierten Einsatz. Dass dabei selbst im grössten Getöse kaum Dialogfetzen verloren gehen, spricht ebenso für dieses gelungene Balancing, welches nach wie vor als Demomaterial hinhalten darf.

10/10 Soundpunkte



Fazit
Aus der "Special Extended Edition" von Der Herr der Ringe: die Gefährten mag visuell nicht der erwartete und erhoffte Überflieger geworden sein, was der gelungenen Umsetzung jedoch keinen Abbruch tut. Wer die bislang erschienenen DVDs nicht kennt, wird letztendlich genau so erstaunt und angetan sein wie von manch anderem Film - einzig für Kenner halten sich die Unterschiede eben in Grenzen, trotz der wirklich zufriedenstellenden Schärfe- und Detailwerte.
Umso schöner, dass selbst Kenner von den neu abgemischten DTS-HD Spuren entzückt sein werden, womit die Filme besser klingen als jemals zuvor. Wer also noch keine Blu-Ray Fassung besitzt, sollte hier ganz klar zugreifen. Ein absolut perfektes Heimkinoerlebnis in Bild und Ton, welches vor allem inhaltlich absolut zu überzeugen vermag. Der Herr der Ringe ist absolut beispielloses Fantasykino mit einem hervorragenden Cast, bei welchem man mit jeder noch so kleinen Rolle mitfiebern kann.
Welchen der drei Filme man als den besten betrachtet, ist individuell verschieden - sensationell sind sie aber alle!

-> 9.5/10 Blu-Ray Punkte



Dienstag, 1. November 2011
"Troja" Blu-Ray Review


In der Vergangenheit hatte sich der deutsche Wolfgang Petersen oftmals mit langen, epischen Filmen einen Namen gemacht. Hierbei als erstes zu nennen ist sicherlich sein meisterwerk Das Boot, aber natürlich auch der erste Teil der Unendlichen Geschichte geht auf sein Konto.
2004 hatte er sich erneut einem Thema gewidmet, welches auf historischen Begebenheiten und Überlieferungen basiert - der Kampf um die Stadt Troja.
180 Millionen USD veschlang das Monsterprojekt und wurde für die ganzen Mühen mit einer Einspielsumme von unglaublichen 497 Mio. belohnt. Troja wurde auf der ganzen Welt zum Kassenschlager und erfreut sich bis heute ungebrochener Beliebtheit. Doch woran liegt das? Konnte die Veröffentlichung auf Blu-Ray dem Film zu einem erneuten Höhenflug verhelfen?


Story
Paris von Troja ist ein junger Prinz und Frauenheld, dem bereits viele Damen verfallen sind. Seine neueste Eroberung ist ausgerechnet Helena von Sparta, die Frau von König Menelaos, der nach jahrelangen Streitereien endlich Frieden mit dem trojanischen König Priamos geschlossen hat. Nach dem Verschwinden Helenas jedoch, klopft Menelaos bei dessen Bruder Agamemnon an, der mittlerweile alle griechischen Streitmächte unter seinem Banner vereinen konnte. Dieser brennt nur darauf, endlich einen Grund zu haben, mit sage und schreibe 1000 Schiffen nach Troja überzusetzen und die Stadt zu belagern.
Mehrere Wochen lang beharken sich Griechen und Trojaner gegenseitig, bis Achilles mit seinen Myrmidonen endlich die Entscheidung bringt und den Krieg ein für alle Mal Entscheidet...

Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=NwTisMbdSXs


Storytechnisch orientiert sich Petersens Epos nur grob an der mythologischen Vorlage und zieht lediglich die notwendigsten Eckdaten daraus. Laut Überlieferungen dauerte der Kampf um Troja länger, es waren mehr historisch-bedeutende Personen involviert und diverse Einzelheiten wurden zu Gunsten des Filmes abgeändert.
Dies ist letztendlich jedoch halb so wild, da der Film auch in der Form des vorliegenden Director's Cut bestens funktioniert. Die Handlung ist straff genug um trotz 3 Stunden Spielzeit nie zu langweilen und der Cast vermag selbst in Nebenrollen noch zu überzeugen. Dem Gegenüber steht eine relativ schwache Dramaturgie, weil man mit kaum einer der Figuren wirklich mitfiebert. Einzig mit Achilles (Brad Pitt) und Hektor (Eric Bana) stehen sich zwei Kontrahenten gegenüber die es auch schaffen, Spannung aufkommen zu lassen, wenn man sich über den Ausgang der Schlacht bereits im Klaren ist. Dass Achilles dabei alles andere als ein Sympathieträger ist, spielt keine Rolle und macht den Charakter nicht weniger interessant.


Bild
Kurz: Das Bild von Troja ist gut bis sehr gut, nur leider selten überragend. Am herausstechendsten sind die vielen Close-Ups und Portraitaufnahmen, die in erster Linie durch ihre Vielzahl an Details verzücken und selbst kleinste Schmutz- oder Hautpartikel gestochen Scharf darstellen. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist die generell überdurchschnittliche Tiefenwirkung, die für ein angenehm plastisches Bild sorgt.
Der Schärfegrad indes liegt im gehobenen Durchschnittsbereich, muss sich aber durch vereinzelt eingestreute unschärfere und weniger gut fokussierte Aufnahmen ein paar Punkte nehmen lassen. Dennoch sind beinahe durchgehend unzählige Details an Protagonisten und Hintergründen auszumachen, die einem in bisherigen DVD-Fassungen verwehrt blieben und den Spass für diesen Film erneut heben.
Farbtechnisch wiederum überzeugt diese Blu-Ray fast auf der ganzen Linie - nur die minimale Übersatuierung der Farben dürfte nicht jedermannes Geschmack treffen.

8.5/10 Bildpunkte


Sound
Akustisch ist Troja leider nicht ganz so gut gelungen wie bildtechnisch. Der vorliegende Mix in Dolby Digital vermag zwar in den Actionsequenzen mit überzeugenden direktionalen Effekten und satten Bässen seine Stärken auszuspielen, wirkt aber vor allem in den Dialogszenen ein wenig zu brav. Nebst den (hervorragend klingenden) Synchronstimmen vernimmt man ansonsten oftmals nur wenige Hintergrundgeräusche - hier hätte man mehr herausholen können. Und auch sonst hat man das Gefühl, dass der Mix ein wenig mehr Wumms hätte vertragen können. Dies trifft jedoch nicht auf den gelungen Score von James Horner zu, der stets die richtige Lautstärke aufweist um selbst die heftigsten Schlachten noch bestens zu untermalen - wobei auch hier die Stimmen nie untergehen und die durchwegs gute Balance des Mixes aufzeigen.

7.5/10 Soundpunkte



Fazit
Gehört Troja zu den besten Vertretern der Sandalenfilme? Wohl kaum. Ist diese Blu-Ray dennoch empfehlenswert? Auf jeden Fall! Denn trotz mangelnder Dramaturgie und einer Abweichung vom Originalstoff, handelt es sich bei Wolfgang Petersens Epos um einen toll inszenierten sowie spannenden Film, der im Director's Cut noch mehr zu begeistern weiss. Zusätzliche Szenen verleihen so manchem Charakter mehr Tiefe und verändern die generelle Erzählstruktur des Streifens erneut, so dass auch die Geschichte ganz anders wirkt. Neben dem gut ausgewählten Cast sind es aber letztendlich vor allem die Kostüme und Kulissen, vor denen nach allen Regeln der Kunst geschlachtet wird, die gefallen. Sollte man also nach Gladiator noch nicht genug haben, liegt der Griff zu dieser blauen Scheibe definitiv nahe.

-> 8.5/10 Blu-Ray Punkte



Was kommt als nächstes? Ihr entscheidet mit!
Da ich nicht immer nur auf meine eigenen Wünsche Rücksicht nehmen möchte, sei an dieser Stelle mal die Leserschaft gefragt: welcher Film soll als nächstes detailliert begutachtet werden?

[There is no Poll with the ID 4669!]


Beantwortet die Umfrage, hinterlasst einen Comment auf Facebook (sofern ihr mit mir befreundet seid) oder schickt mir ne mail auf lendenzorn@gmx.ch



Montag, 31. Oktober 2011
"Transformers 3" Blu-Ray Review


Michael Bay ist allgemein als jemand bekannt, der seine Actionfilme möglichst spektakulär inszeniert und oftmals ganze Städte virtuell dem Erdboden gleich macht. Nicht zuletzt seit dem ersten Transformers Teil weiss aber der geneigte Kinogänger, dass der Amerikaner den Bombast weit über den Inhalt stellt. Doch was damals noch überraschend gut funktioniert hat, ist heutzutage möglicherweise schon wieder out. Ist Transformers – Dark of the moon [englischer Titel] also bereits Altmetall?


Story
Als im Jahre 1961 die USA mit der Apollo 11 erstmals auf dem Mond landen, bricht für eine kurze Zeitspanne der Funkkontakt zur Erde ab, als sich die Crew auf der sonnenabgewandten Seite des Mondes befindet. Was bislang niemand wusste: die Astronauten machten eine erstaunliche Entdeckung.
Auf der Flucht vom Planeten Cybertron hat Autobot-Oberhaupt Sentinel Prime eine Bruchlandung auf dem Mond hingelegt, nachdem dieser von den Decepticons abgeschossen wurde, da er eine mächtige Technik zur Teleportation mit sich an Bord hat.
40 Jahre später tummeln sich die Autobots nach wie vor auf der Erde und arbeiten mit den US-Streitkräften zusammen, um die Menschheit zu beschützen. Bei einem Sondereinsatz im verstrahlten Tschernobyl entdecken die Soldaten eine Brennstoffzelle ausserirdischen Ursprungs, welches sich später als ein Teil der „Ark“ herausstellt – also von jenem Schiff, mit welchem Sentinel Prime damals unterwegs war. Kurz darauf reist Optimus Prime, Anführer der Autobots, zum Mond um im Wrack der „Ark“ seinen ehemaligen Mentor zu bergen und mit Hilfe der mächtigen Matrix wieder zum Leben zu erwecken.
Derweil wird der doppelt geprüfte Weltenretter Sam Witwicky (Shia Laboeuf) von Alltagsproblemen geplagt. Er findet keine Arbeit und seine neue Freundin Carly (das Model Rosie Huntington-Whiteley) wird scheinbar von ihrem gutaussehenden Chef angebaggert, der ihr sogar ein 200’000$ Auto schenkt. Als Sam dann doch einen Job ergattert und ihm ein durchgeknallter Arbeitskollege erzählt, dass eine Verschwörung von Menschen und Decepticons im Gange ist, nimmt das Ganze seinen gewohnten, chaotischen und brachial-lauten Lauf.


Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=fTIOZ75oluI


Es wird bereits beim lesen klar, dass die Story von Transformers 3 kaum etwas taugt. Eigentlich war im Vergleich dazu selbst das Drehbuch des ersten Teils oscarverdächtig, denn hierbei handelt es sich einzig und allein um einen Aufhänger für die Action – und die hat Bay einmal mehr bombastisch inszeniert. Die haushohen Roboter verprügeln und beschiessen sich als gäbe es kein Morgen mehr, während unter ihren Füssen halb Chicago zu Staub zerfällt. Das macht die ersten paar Minuten lang Spass und man fühlt sich sofort an die beiden Vorgänger erinnert – aber danach verliert es leider zu schnell seinen Reiz. Transformers 3 ist eine immer wiederkehrende Monotonie: ein paar Minuten sinnfreies Gelaber, ein paar Minuten Action, dann wieder Gelaber, wieder Action, usw. Nicht dass das jemals anders gewesen wäre, aber im Gegensatz zu den beiden Vorgängern stellt sich bald eine gewisse Sättigung ein. Hinzu kommt, dass Bay dieses mal die Action zwar erneut bombastisch, aber extrem langweilig inszeniert hat. Es ist einem absolut egal, welche Roboter da gerade auf einander einprügeln, nicht zuletzt da man aufgrund der diversen Namen sowieso sehr schnell die Übersicht verliert und sich die Unterschiede zwischen den einzelnen Kontrahenten bis auf wenige Ausnahmen in Grenzen halten.
Neben der zähen Action ist es aber auch die hanebüchene Story die überhaupt nicht zu fesseln vermag. Shia Laboeuf spielt zwar solide, ist aber spätestens in diesem Teil zum nervtötenden Hampelmann degradiert worden, während Mrs. Huntington-Whiteley rein schauspielerisch rein gar nichts auf dem Kasten hat und es mit ihren überdimensionalen Schlauchbootlippen nicht einmal schafft, gut auszusehen. Auch wenn Megan Fox spielerisch nicht merklich besser war, so wünscht man sie sich dennoch irgendwie zurück – und sei es nur, weil sie eben doch irgendwie besser gepasst hat.


Bild
Eines kann sich Michael Bays neuestes Machwerk zu Gute halten: das gestochen scharfe und überaus detaillierte Bild. Erneut sehen die Roboter nochmals einen Tick besser aus als man es bislang kannte und stehlen allein mit ihrer Präsenz dem ganzen restlichen Cast die Show. Aufgrund des fehlerfreien Transfers lassen sich somit auch jegliche Details problemlos ausmachen, vor allem was die glänzenden und spiegelnden Oberflächen und Strukturen der Stahlkolosse betrifft. Aber auch die Schauspieler und Hintergründe wissen zu überzeugen und verfügen alle über eine hervorragende Plastizität.
Grösstes Manko der vorliegenden Blu-Ray sind jedoch die teilweise stark übersatuierten Farben. Während Autobots und Decepticons auf diese Art absolut phantastisch aussehen, wirkt es bei den menschlichen Hauttönen völlig deplaziert und sorgt für so manchen leicht orangefarbenen Kopf. Am selten auftretenden leichten Filmkorn dürften sich hingegen nur die wenigsten stören.

7.5/10 Bildpunkte


Sound
Der erste Schock stellt sich bei genauerer Betrachtung der Soundspur ein: Dolby Digital mit 640 kbp/s. Das ist für einen Actionfilm dieses Formats nicht gerade viel – spätestens aber bei der ersten brachialen Szene verfliegt diese Angst wieder. Unmengen direktionaler Effekte, satte Bässe und klare Dialoge sorgen für eine gelungene akustische Umsetzung, die grundsätzlich wenig zu wünschen übrig lässt. Lediglich einzelne Dialogfetzen gehen gerne im Getümmel unter, wenn sich die Transformers gerade gegenseitig auf die metallische Rübe hauen. Dementsprechend wäre ein wenig mehr Feintuning in der Balance nicht schlecht gewesen und verwehrt hier eine höhere Wertung. Um die Nachbarn zu ärgern reichts dennoch aus.

8/10 Soundpunkte


Fazit
Man hält es kaum für möglich, doch Michael Bay hat es tatsächlich geschafft, den dritten Teil der Transformers-Reihe noch schlechter zu machen als den zweiten. Eine absolut uninteressante Story, langweilige Charaktere in denen nichtmal ein Hochkaräter wie John Malkovich herausstechen kann und absolut uninspirierte Actionsequenzen machen aus Dark of the moon einen Streifen, der zu oft langweilt und zu wenig unterhält. Bei knapp 2,5 Stunden Laufzeit fällt es selbst Bay entsprechend schwer, sich gekonnt von Actionszene zu Actionszene zu hangeln, ohne das Interesse des Zuschauers zu verlieren. Doch genau das ist hier der Fall. Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass alle gefühlte 5 Minuten eine weitere Zeitlupe eingestreut wird, die ebenso schnell ermüden wie die platten Witze und die unübersichtliche Ansammlung an Robotern und weiteren unwichtigen Charakteren. Transformers 3 ist somit jedenfalls höchstens für eingefleischte Fans eine Empfehlung wert – und all jene die über 3D-fähiges Equipment verfügen, warten sowieso auf die entsprechende Auflage, die 2012 erscheinen soll.

-> 2/10 Blu-Ray Punkte