Montag, 5. Dezember 2011
Fantasyfilme - eine Kolumne
Fantasyfilme sind etwas Wunderbares. Sie entführen den Kinogänger bzw. DVD-Käufer in eine fremde Welt, weit abseits der uns bekannten Gefilde zu fremden Planeten, auf mittelalterliche Schlachtfelder oder in sagenumwobene Landstriche voller Mythen und Legenden. Nicht allein deswegen erfreut sich dieses Genre nach wie vor grosser Beliebtheit und so manch einer schreit lauthals nach mehr Stoff um seine Gelüste zu befriedigen. Doch wieso ist es vergleichsweise Still geworden? Wieso gibt es kaum mehr Fantasyfilme, welche bereits Monate vor Erscheinen für Begeisterungsstürme sorgen? Die Antwort ist sowohl simpel wie auch erschreckend: “Der Herr der Ringe“. Tolkiens Meisterwerk gilt als Urgestein moderner Fantasyliteratur und Peter Jacksons Verfilmung war nicht weniger als pure Epik, die bisher nicht mehr übertroffen werden konnte, obwohl viele es versucht haben. Um die Übersicht zu vereinfachen und mögliche Diskussionen anzuheizen, ein kleiner Rückblick über einige Titel die uns mehr oder weniger gut im Gedächtnis blieben (Reihenfolge willkürlich):


- “Schwerter Des Königs/Dungeon Siege“
Basierend auf dem PC-Rollenspiel hatte Uwe Boll einen Fantasyfilm gebastelt, der in allen belangen einfach nur schlecht war. Zwar hatte der Cast mit Jason Statham, Ray Liotta, Claire Forliani und Burt Reynolds einige bekannte Namen zu bieten, die waren vom Script allerdings völlig unterfordert und konnten dem Film in keinster Weise helfen. Dilettantisches Kostümdesign, schlechte Kameraführung, uninspiriert-langweilige Musik und keinerlei Spannung machen dieses Machwerk zu einem Rohrkrepierer. Hoffen wir, dass nie eine Fortsetzung folgt.

- “Pan’s Labyrinth“
Die spanische Produktion hatte dank Produzent Guillermo del Toro ein kräftiges Zugpferd, was ihr jedoch auch nicht zu grossem Erfolg verhelfen konnte. Die Geschichte um die kleine Ofelia, die eine Fee entdeckt und ihr in eine längst vergessene Welt folgt, ist jedoch sehr fantasievoll und interessant umgesetzt, muss sich jedoch Kritikpunkte in der Spannung gefallen lassen. Mit ein wenig mehr Feinschliff hätte dieser Film durchaus noch mehr Fans gefunden und möglicherweise den Weg für eine Fortsetzung geebnet.

- “Clash of the Titans“
Das Remake des Franzosen Louis Leterrier hatte grundsätzlich alles was es für einen Sommerblockbuster benötigt: einen coolen Helden, tolle CGI-Effekte, bombastische Musik und eine kurzweilige und straffe Erzählweise. Dennoch liess es in erster Linie die Epik vermissen, die einen grossen Fantasyfilm in erster Linie auszeichnet. Dass es trotzdem kein schlechter Film war, zeigen auch die hohen Verkaufszahlen von DVD und Blu-Ray, welche den Erfolg so hoch gepusht haben, dass demnächst eine Fortsetzung folgen wird.

- “Harry Potter“
Der klar bekannteste sowie erfolgreichste Vertreter des Genres während der letzten Jahre. Die Abenteuer des jungen Zauberschülers wurden auf der ganzen Welt zu Kassenschlagern und erfreuen sich bei Jung und Alt sehr hoher Beliebtheit. Die professionelle Produktion inklusive stimmigem und eindringlichem Score boten das ideale Umfeld für die spannenden Geschichten rund um Hogwarts. Betrachtet man alle sieben (bzw. acht) Teile als Gesamtkunstwerk, ist es wahrhaftig eine epische Saga, die nun leider ihren Abschluss fand. Doch was kommt als nächstes? Radcliffe, Grint und Watson sind bereits mit neuen Projekten beschäftigt, aber keines davon wird im Fantasybereich spielen. Es scheint, als würde sich niemand mehr trauen, diesen Grosserfolg wiederholen zu wollen.

- “Eragon
Es hätte so schön werden können. Die Vorlage gilt unter Fans als heimlicher Nachfolger von “Der Herr der Ringe“ und bietet mit seinen Schauplätzen, den Charakteren und nicht zuletzt den Drachen genügend Stoff für eine ordentliche Umsetzung – die leider vollends in die Hose ging. Das Script war völlig verkorkst und hatte versucht, in knapp 2 Stunden den Inhalt des gesamten ersten Bandes unterzubringen. Die Folge war der Wegfall einiger relevanter Personen und Szenen, so dass das Ergebnis nichtmal mehr ansatzweise schlüssig war und sich an allen Ecken und Enden von der Vorlage unterschied. Glücklicherweise herrschte Gerechtigkeit und der Film floppte sowohl an den Kassen wie auch im Handel. Erstmals hätte, in guten Händen, LotR erstmals gefährdet werden können. Doch das Ergebnis sprach Bände.

- “Pirates of the Caribbean“
Da es nicht als bestätigt gilt, dass Piraten in dieser Form jemals existiert haben, kann man auch diese Reihe bestens unter Fantasy zählen. Im ersten der Teil der Reihe überzeugte Johnny Depp in der Rolle des schusseligen aber genialen Captain Jack Sparrow ebenso wie die aufwändig gestalteten Kulissen, die Schwertkämpfe oder die Effekte. Bereits im zweiten Teil jedoch entfernte man sich ein wenig von den herausragenden Punkten und mutierte die Reihe immer mehr zu einer – wenn auch unterhaltsamen – Zirkusnummer um. Das ist zwar lustig und in gewisser Weise auch cool, aber spätestens im eher schlechten und überflüssigen vierten Teil stellte sich ein gewisses Sättigungsgefühl ein und man hatte definitiv genug von dem immergleichen Prinzip rund um die karibischen Inseln. Und auch hier war letztendlich von Epik keine Spur zu sehen.

- “Game of Thrones“
Eine Serie hat es verständlicherweise immer schwerer als ein ähnliches Kinopendant. Die Story muss sich über mehrere Episoden lang erstrecken können ohne zu langweilen, die Charaktere sollen interessant genug sein um den Zuschauer bei Laune zu halten und nicht zuletzt muss die ganze Produktion dem hohen Fantasystandard genügen. Doch genau das hat der amerikanische Sender HBO mit i>“Game of Thrones“ geschafft. Der Cast ist bis in die letzte Rolle hervorragend besetzt, die Landschaften und Kulissen bieten mindestens genau so viel Flair wie bei LotR und die Geschichte nahm spätestens gegen Ende der ersten Staffel wahrhaft epische Züge an. Abertausende von Fans warten sehnsüchtig auf die Fortsetzung – zurecht! Wäre i>“Game of Thrones“ eine Filmsaga, würde sie sicherlich mit “Der Herr der Ringe“ im selben Atemzug genannt.

- “Der Hobbit“
Der wahrscheinlich einzige Film der wieder an den Erfolg von LotR oder “Harry Potter“ wird anknüpfen können. Die Verfilmung der Geschichte wie Bilbo Beutlin gemeinsam mit einer Schar Zwergen zum Drachenhort von Smaug reist um diesen zu berauben, wird vom selben Team geführt welches auch schon bei LotR federführend war – sogar der Cast bleibt zu vielen Teilen der selbe. Aufgrund der Beliebtheit des Buches werden Millionen von Fans die Kinos stürmen und spätestens auf Blu-Ray wird der Film von jedem Fantasyfan gesehen worden sein. Ob sich allerdings das selbe Gefühl einstellt wie damals mit Frodo & Co. bleibt abzuwarten.

- “Die Zwerge“
Richtig, die Saga rund um die Zwerge von Markus Heitz wurde bislang nicht verfilmt. Doch es stellt sich unweigerlich die Frage: wieso? Zwar hatte man bereits begonnen an Scripts zu arbeiten, Drehbücher zu erstellen und den Cast auszuwählen, doch letztendlich wurde das Projekt aus nicht näher genannten Gründen eingestampft. Nach wie vor geplant ist jedoch eine Serie von internationalem Format – man darf also nach wie vor gespannt sein.


Hab ich einen vergessen oder seid ihr komplett anderer Meinung? Kommentiert und diskutiert!



"Planet der Affen: Prevolution" Blu-Ray Review


Ich glaub, mich laust der Affe! Nachdem Tim Burtons letzte Verfilmung der „Planet der Affen“-Vorlage sowohl bei Kritikern wie auch bei Fans ziemlich unten durch musste, hat wohl keiner damit gerechnet, dass sich wieder jemand an diesem Stoff versuchen würde - und doch ist es geschehen. Die Ankündigung indes liess kaum Fanherzen höher schlagen, genau so wenig wie die Tatsache, dass der noch eher unbekannte Rupert Wyatt auf dem Regiestuhl Platz nehmen würde. Doch ganz unverhofft wurde „Planet der Affen: Prevolution“ zum Kassenschlager und konnte die meisten Vorurteile problemlos vernichten. Die Veröffentlichung der Blu-Ray Ende November wird diesen Erfolg wohl nicht nur bestätigen, sondern sogar noch weiter beflügeln. Doch wo genau liegen die Stärken dieser Scheibe?


Story
Alles beginnt verhältnismässig harmlos mit Will Rodman (James Franco), der in seinem Labor eine Gentherapie gegen Gedächtniskrankheiten wie Alzheimer entwickelt, woran sein Vater erkrankt ist. Erste Tests an den menschenähnlichen Primaten zeigen Erfolge: viele Tiere zeigen Anzeichen ansteigender Intelligenz und können sich selbst komplexe Abläufe problemlos einprägen. Als eine Demonstration des Gens seines Vorzeigeschimpansen ansteht, wird das Tier aggressiv und greift die Tierpfleger an, sobald diese sich dem Käfig nähern. Die Flucht gelingt und die Affendame hetzt in reiner Zerstörungswut durch das Labor – bis sie letztendlich per Narkosepfeil eingeschläfert wird. Als Rodman kurz darauf ihren Käfig in Augenschein nimmt, entdeckt er ein Affenbaby und wird vor die Wahl gestellt: entweder er wird den armen Kerl ebenfalls in ewigen Schlaf versetzen, oder aber er nimmt ihn anonym mit nach Hause und zieht ihn abseits des Labors auf. Caesar, wie er genannt wird, gedeiht prächtig und bald wird klar, dass er die genetische Veranlagung seiner Mutter übernommen hat: er ist überdurchschnittlich intelligent und versteht sogar die Zeichensprache – klar also, dass das Heilmittel in ihm weiterlebt.
Doch mit der Idylle ist es zu Ende als Caesar seinen Zieh-Urgrossvater in einem Streit vor einem Nachbarn beschützt und diesen übel zurichtet. Der Affe muss sein trautes Heim verlassen und wird in eine Anstalt gebracht, wo er gemeinsam mit einigen Artgenossen in winzigen Käfigen gehalten und von den Wärtern täglich malträtiert und gedemütigt wird. Die Emotionen in Caesars Inneren fangen an zu kochen und er zettelt unter seinen Leidensgenossen eine Rebellion an. Mit Intelligenz und Geschick gelingt es ihnen, aus der Anstalt zu entkommen, bevor sie sich auf ihr nächstes Ziel stürzen: erst San Francisco, dann die ganze Menschheit!

Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=kNbuWA4Y4jA


Da „Prevolution“ klar als Prequel konzipiert wurde, ist die Story mehr oder weniger vorhersehbar – sofern man die Grundkenntnisse über die Originalteile besitzt. Dies macht den Film aber keineswegs weniger spannend, im Gegenteil: gerade dank des geschickten dramaturgischen Aufbaus, möchte man stets wissen wie es nun weitergeht, wie sich alles entwickelt und wie es die Affen letztendlich schaffen, die Herrschaft über die Erde zu übernehmen.
Und auch wenn sowohl Drehbuch und Regie wie auch Kamera oder Darsteller durchaus zu überzeugen vermögen, so liegt das Hauptaugenmerk ganz klar auf den digital animierten Primaten, die wohl selten zuvor besser ausgesehen haben.


Bild
Genau die Tiere sind es dann auch, die im eigenen Heimkino immer wieder in Staunen zu versetzen vermögen. Die enorm detaillierte Fellbehaarung beispielsweise, bei der man rein theoretisch jedes Häärchen einzeln zählen könnte, oder auch die sehr lebendige Gesichtsanimation inklusive Pupillen die bis ins winzigste Detail der Realität nachempfunden sind. Dass einzelne Bewegungsabläufe klar aus dem Computer stammen und somit minimal unnatürlich wirken, ist lediglich ein Tropfen auf den heissen Stein und mindert den Eindruck der Affenarmee nicht im geringsten. Die heimlichen Stars sind hierbei jedoch zwei andere Primaten um Alphamännchen Caesar herum: der Gorilla Buck und allen voran Orang-Utan Maurice sind dermassen lebensecht geworden, dass die Verwechslungsgefahr ins Unermessliche steigt. Gerade bei diesen beiden Figuren verschwimmt die Grenze zwischen CGI und Realität und man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus.

Glücklicherweise weiss auch die restliche Präsentation zu überzeugen: die starken, aber dennoch natürlichen Kontraste sorgen für ein angenehm plastisches Bild mit nur minimal übersatuierten Farben. Das kaum wahrnehmbare Filmkorn legt zwar von der ersten Sekunde weg über den Schirm, verleiht dem Film jedoch eher mehr Charakter als dass es einen Störfaktor darstellt. Dementsprechend wird man auch nie von der Fülle an Details abgelenkt, die das Auge verwöhnen. Auch wenn es bereits Filme gab, die noch einen Tick besser aussahen, so gibt es an „Prevolution“ dennoch überhaupt nichts auszusetzen.

9/10 Bildpunkte


Sound
Auch akustisch macht die neueste Blu-Ray aus dem Hause 20th Century Fox eine wirklich gute Figur. Die Surroundamotsphäre ist aktiv und lebendig und sorgt mit ihren gelungenen direktionalen Effekten für sehr viel Kinofeeling. Klar, dass vor allem die Actionszenen über einen auffälligen Mix verfügen und den Zuschauer mit satten Bässen bombardieren – aber auch sonst kriegen die Lauscher einiges zu hören und dürfen sich über eine ausgewogene Balance mit stets verständlichen Dialogen sowie druckvolle Musik freuen.
„Prevolution“ mag nicht Referenz sein, aber es ist zeitweise verdammt nah dran!

9/10 Soundpunkte


Fazit
Kaum einer hätte es für möglich gehalten, aber der Grundstoff von “Planet der Affen“ sorgt tatsächlich einmal mehr für gut produzierte und spannende Unterhaltung auf hohem Niveau. Dass die Story zu weiten Teilen vorhersehbar ist, ist ebenso zu verschmerzen wie einzelne unrealistisch wirkende Bewegungsabläufe der Primaten – denn weder das eine noch das andere ändert irgendwas am sehr positiven Gesamteindruck. „Prevolution“ ist ein sehr spannender, actiongeladener SciFi-Streifen der vor allem durch seine Präsentation besticht und das eigene Kinosystem gerne mal ausreizt. Dass die solide gecasteten Schauspieler dabei durch die Übermacht an hervorragend animierten CGI-Affen ins Hintertreffen geraten und kaum Akzente setzen können, fällt angesichts des Unterhaltungswertes kaum auf und dürfte nur sehr harten Kritikern negativ ins Gewicht fallen.
Ansonsten bietet „Prevolution“ perfektes Heimkino, welches lediglich ein einziges Manko hat: es bleibt aufgrund seines seichten Inhalts kaum im Gedächtnis und ist wohl kein Film, den man sich mehrmals ansehen wird. Wer ihn jedoch noch nicht kennt, sollte unverzüglich ein paar Bier kaltstellen und zum nächsten Verleih rennen.

-> 8/10 Blu-Ray Punkte



Sonntag, 13. November 2011
"Resident Evil: Afterlife" Blu-Ray Review


Als 1996 das erste Resident Evil Spiel für die Playstation das Licht der Welt erblickte, begann für tausende Gamer weltweit eine neue Ära. Das Prinzip war bereits durch Alone in the Dark bekannt, aber hiermit erreichte es ein neues Level. Die Spannung, der Nervenkitzel und die Rätselelemente sorgten für einen weltumspannenden Fanatismus, welcher stets durch neue Teile gefüttert wurde.
Knapp 6 Jahre später wurde die Lizenz erstmals für einen Film verwendet - mit Milla Jovovic vor der Kamera und Paul W.S. Anderson dahinter scharte das Projekt einen fähigen Cast um sich und sorgte für klingelnde Kassen. Das konnte jedoch kaum darüber hinwegtäuschen, dass der Film abseits von einigen Namen nur wenig mit der Spielreihe zu tun hatte. Dieses Manko blieb den Filmen bis heute erhalten.
Die Teile 2 und 3 waren mehr oder weniger katastrophal, aber mit Afterlife kehrt auch Anderson zurück auf den Regiestuhl und kann der Reihe endlich wieder zu etwas mehr Schwung verhelfen.


Story
Dieses mal begleiten wir die noch immer genmutierte Alice (M. Jovovic) auf der Suche nach dem Überlebendentrupp aus dem Vorgänger. Diese machten sich damals auf die Suche nach Arcadia, einer Überlebendenkolonie in Alaska. Als Alice jedoch an der angegebenen Position landet, entdeckt sie dort lediglich einige alte Flugzeuge sowie eine Überlebende, die sich jedoch an nichts erinnern kann: Claire Redfield (A. Larter). Gemeinsam fliegen die beiden in Richtung Los Angeles, wo sie nicht nur eine weitere Gruppe Überlebender, sondern auch das sagenumwobene Arcadia finden, welches sich als Schiff herausstellt, welches gerade vor der Küste LA's ankert. Der zusammengewürfelte Haufen will fliehen, doch zwischen ihnen und dem rettenden Schiff stehen hunderte Zombies.


Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=T7gbYjwtcB8

Selbstverständlich bietet die Story hinter Afterlife weder Überraschungen noch grosse Spannung oder gar tolle Charaktere - das ändert aber nichts am Spass den man mit diesem Film haben kann. Die vorliegende Blu-Ray bietet nichts anderes als Zombieaction bei der es ordentlich krachen soll und man sich von wilden Ballereien und Stunts berieseln lassen kann. Und dies gelingt der Scheibe ziemlich gut, denn vor allem technisch überzeugt dieser Teil der Zombiesaga voll und ganz.


Bild
Um es kurz zu machen: das Bildmaster von Afterlife ist komplett verlust- und kornfrei. Gestochen scharfe Protagonisten sowie Hintergründe, gelungene Kontraste und eine enorme Detaildichte sorgen für sehr viel High-Def-Feeling, bei der auch die Tiefenwirkung sehr hoch angesiedelt ist. Für Besitzer von 3D-fähigen Geräten sei natürlich die entsprechende Version empfohlen, die den Spass erneut in die Höhe treiben kann - aber auch die "flache" Variante überzeugt auf ganzer Linie. Würden in ganz dunklen Szenen nicht ab und an Details verschluckt, hätten wir es hier mit Referenzwerten zu tun, aber auch so kratzt Afterlife sehr nah am Podest!

9/10 Bildpunkte


Sound
Dass sich ein Actionfilm akustisch keine Blösse geben darf, war den Produzenten wohl absolut klar - und der Käufer wird nicht im geringsten enttäuscht. Direktionale Effekte sind derart zahlreich und klar, dass man sich kaum mehr auf Einzelheiten achten kann, während der Subwoofer dem Zuschauer die Grütze aus den Ohren presst. Dialogtechnisch ist auch alles vom feinsten und stets klar verständlich, während die rockige Industrial-Musik - die ebensogut in ein Spiel gepasst hätte - das Geschehen perfekt untermalt. Also auch soundtechnisch wird hier eine höchstleistung abgeliefert, an der sich selbst "grössere" Produktionen die Zähne ausbeissen.

9/10 Soundpunkte


Fazit
Stehen Action und Zombies ganz oben auf eurer Liste der Punkte, die ein Film unbedingt zu erfüllen hat? Dann liegt ihr mit Resident Evil: Afterlife ganz bestimmt richtig. Dramaturgisch ist hier zwar ebenso wenig zu erwarten wie schauspielerische Höchstleistungen oder überraschende Storywendungen, aber für die seichte Unterhaltung ist diese Blu-Ray perfekt geeignet. Dies ist zwar in erster Linie der sehr hohen Qualität der Scheibe zu verdanken, aber auch die inszenierte Action vermag trotz einem Mangel an Originalität durchaus zu unterhalten. Zudem hat es Anderson geschafft, die dünne Handlung so zu stricken, dass weder Längen noch Durchhänger auftauchen und man kaum eine Atempause bekommt.
Wer mit dieser Art von Film also auch nur im Entferntesten etwas anzufangen weiss, sollte seine Sammlung um dieses Werk bereichern!

-> 7.5/10 Blu-Ray Punkte



Dienstag, 8. November 2011
"From Paris with Love" Blu-Ray Review


Der Name Luc Besson scheint mittlerweile in beinahe jedem zweiten Actionfilm aufzutauchen, wenn auch meistens nur noch als ausführender Produzent. Wenn der Film dann auch noch irgendwas mit Frankreich zu tun hat, ist die Chance auf eine Mitarbeit seinerseits umso grösser.
Zuletzt hat der gute Mann mit Krachern wie 96 Hours für Aufregen gesorgt, dieses mal ist es Pierre Morels From Paris with Love.
Der Titel mag zwar eine Anspielung auf einen Bond-Klassiker sein, hat mit dessen subtilem Stil aber rein gar nichts zu tun. Da aber unter anderem der alteingesessene John Travolta mit auf dem Cover prangt, sollten Actionfans zumindest einen Blick riskieren.


Story
Es beginnt alles ganz ruhig. Ein Mann fährt mit seinem Wagen durch die Pariser Innenstadt und spielt kurz darauf mit einem Botschafter eine Partie Schach, während sie sich über ein bevorstehendes Meeting unterhalten. Wenig später klingelt ein Handy. Es gehört besagtem Mann, der auf den Namen James Reece hört und die Stimme auf der anderen Seite der Leitung schickt ihn in eine Tiefgarage um dort die Nummernschilder an einem Wagen auszuwechseln. So weit so gut, so weit so ruhig. Als er Tags darauf jedoch gebeten wird, seinen "Partner" beim französischen Zoll abzuholen, ändert sich alles schlagartig. Der Glatzkopf namens Charlie Wax sucht angeblich die Mörder der Tochter des Amerikanischen Sicherheitschefs und hinterlässt dabei jede Menge Leichen. Doch bald wird klar, dass Wax eigentlich hinter einem ganz anderen Auftrag her ist...


Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=3arFphUbLRc


Eigentlich ist es relativ logisch: die Story von From Paris with Love haut niemanden von den Socken und will auch kaum mehr bieten als de Aufhänger für einen kurzweiligen Actionthriller. Somit wird einem auch genau das geboten. Eine Verfolgungsjagd im Auto, ein paar wilde Schiessereien und den einen oder anderen platten Gag, die hin und wieder sogar zum schmunzeln anregen. Das ist vor allem dank John Travolta keinesfalls schlecht - aber man hat es in ähnlicher Ausführung schon tausend Mal gesehen.
Klar, der Film ist kurzweilig und wer sich im Actiongenre heimisch fühlt, wird hiervon auch sicherlich gut unterhalten. Und doch glänzt From Paris with Love mit der Abwesenheit jeglicher Originalität. Und doch schafft es Pierre Morel immer wieder, die Kurve zu kriegen. Grade dann wenn man denkt, dem Film geht die Puste aus und er beginnt zu langweilen, zieht er nochmals irgend ein As aus dem Ärmel und holt nochmals Anlauf für die nächsten paar Minuten.
Doch was ist mit der Blu-Ray? Kann sie den Film entsprechend aufwerten um trotzdem ein Muss für die eigene Sammlung darzustellen?


Bild
Hier lautet die Antwort in meinen Augen: nein. Zwar kann die allgemeine Schärfe zufriedenstellen und auch so manche Details werden entdeckt, aber man hat stets das Gefühl, dass mehr drin gewesen wäre. Das liegt nicht nur am ständig sichtbaren, leichten Filmkorn, sondern auch an so mancher Einstellung die etwas weicher wirkt und der leicht untersatuierten und dennoch natürlichen Farbpalette. Aufgrund eben dieser Natürlichkeit fällt das Bild ziemlich flach aus und lässt die so gern gesehene Tiefenwirkung vermissen. Letztendlich sind dies zumeist aber gewollte Stilmittel und keine Transferbedingten Fehler - doch von einer Produktion dieses Jahrgangs könnte man weitaus mehr erwarten.

-> 6.5/10 Bildpunkte


Sound
Akustisch bietet From Paris with Love ein zwiespältiges Bild. Da wären zum einen die brachialen Actionszenen mit vorbeizischenden Kugeln, Explosionen und Todesschreien und zum anderen die wirklich ruhigen Dialogsequenzen. Bildet sich bei erstgenannten eine wirklich gute Surrounddynamik, bleibt diese bei letzterem fast gänzlich aus. Nur selten werden dabei alle Lautsprecher angesteuert und zumeist sind lediglich die stets klar verständlichen Dialoge hörbar. Auch wenn das Balancing stimmt, so wäre auch hier dennoch mehr drin gewesen - was Filme wie Inception eindrücklich unter Beweis stellen.

7.5/10 Soundpunkte



Fazit
Die gesandten Liebesgrüsse aus Paris sind keinesfalls schlecht geschrieben - wurden aber leider nur mit B-Post verschickt. Die Actionszenen sind laut und ziemlich bleihaltig, die Dialoge können zum schmunzeln anregen und John Travolta geht mal wieder in einer Rolle so richtig auf. Das täuscht jedoch nicht über eine uninspirierte Story und teilweise kopierte Choreografie hinweg, die den Film schlichtweg im Mittelmass versenkt. Mit Schuld ist dabei sicherlich auch die audiovisuelle Qualität der Blu-Ray, die ebenfalls nur durchschnittlich ist und den Film weder als Demomaterial noch als Pflichtkauf präsentiert. Wer als Actionfan eine Durststrecke erleidet, kann sich damit durchaus für 90 Minuten berieseln lassen - auf der Suche nach einem Streifen den man sich aber problemlos mehrmals ansehen kann, sollte man diese Scheibe jedoch nicht in Erwägung ziehen.

-> 6.5/10 Blu-Ray Punkte