Sonntag, 6. Januar 2013
"Mission Impossible: Phantom Protokoll" Blu-Ray Review



Der (mittlerweile ex-)Scientologe Tom Cruise durfte in seiner Karriere bereits in viele Rollen schlüpfen - aber kaum eine davon war so erfolgreich wie die des IMF-Agenten Ethan Hunt. Im vierten und bislang letzten Teil der Serie übernahm Regisseur Brad Bird das Ruder, der zuvor nur mit Animationsfilmen ("Ratatouille", "Die Unglaublichen") betraut worden war.Mit "Phantom Protokoll" beweist er jedoch eindrucksvoll, dass er sich auch im Actiongenre sehr wohl fühlt.


Story
Die Story beginnt mit einem gescheiterten IMF-Auftrag, bei welchem ein Agent wichtige Dokumente eines Kontaktmannes besorgen und sicherstellen soll. Als dies jedoch schief läuft, sieht sich das IMF gezwungen, Ethan Hunt (lässig wie immer: Tom Cruise) aus seiner Zelle in einem russischen Gefängnis zu befreien und auf seine Verstärkung zu hoffen. Der Geheimdienst glaubt, dass es sich bei den Dokumenten um Nukleare Einsatzcodes handelt, mit denen ein Terrorist unter dem Decknamen "Cobalt" den nächsten Atomkrieg zwischen Russland und den vereinigten Staaten provozieren könnte. Um dies zu verhindern muss nicht nur im Kreml eingebrochen, sondern auch verschiedene Personen getäuscht und übers Ohr gehauen werden. Eine nicht nur schwierige, sondern unmögliche Mission - also genau das richtige für Ethan Hunt und sein Team.


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Der etwas mehr als 2 Stunden lange Agententhriller bietet genau die richtige Mischung aus Action, Witz, Tempo und Spannung. Das Team rund um Ethan Hunt erhält mit Jane Carter (eine reizende Paula Patton) und dem aus dem Vorgänger bekannten Techniker Benji Dunn (witzig-zerstreuter Simon Pegg) sinnvolle Verstärkung, die sich bestens ins Geschehen Integriert. Später gesellt sich auch der IMF-Chefanalyst William Brandt (Jeremy Renner) durch eine Schicksalsfügung hinzu und sorgt für so manchen Trubel.
Leider ist die Geschichte dennoch ab und an ein wenig hervorsehbar und der eine oder andere Gag wirkt ein wenig aufgesetzt, bzw. lässt den Film oftmals komischer wirken als er eigentlich sein will. Man könnte sogar meinen, er nimmt sich selbst nicht allzu ernst - ob man das gut findet oder nicht, ist jedem selbst überlassen.
Dass bei der Laufzeit keine Längen aufkommen liegt in erster Linie an der bereits erwähnten ausgewogenen Mischung der diversen Zutaten, sowie dem Cast. Man sieht Cruise in seiner Paraderolle einfach gerne zu, vor allem wenn er seine selbst abgedrehten Stunts zum Besten gibt und gerade das höchste Gebäude der Welt erklimmt.


Bild
Glücklicherweise profitieren gerade solche Szenen enorm von der gebotenen Bildqualität dieser Blu-Ray: das ausgesprochen scharfe Bild weiss jederzeit mit gelungenen Kontrasten, einem satten Schwarzwert und einer gewissen Plastizität zu überzeugen. Die Farbpalette erweckt indes mehr den realistischen Eindruck anstatt mit Übersättigung und starker Intensität punkten zu wollen. Es ist ein sehr harmonisches, gelungenes Bild, welches dem Heimkinocharakter in jeglicher Hinsicht gerecht wird. Einzig wenn man weiss, dass der Film auch mit IMAX-Szenen gedreht wurde, macht sich das Fehlen ebendieser bemerkbar. Es ist schade, dass hier nicht das volle Potential ausgenutzt wurde - wie es beispielsweise bei "The Dark Knight Rises" der Fall war.

9/10 Bildpunkte


Sound
Akkustisch gibt sich "Phantom Protokoll" dank Dolby TrueHD in 7.1 keine Blösse und zeigt von Beginn weg, was es kann: präzise direktionale Effekte aus allen Richtungen sowie perfekt ausbalancierte Dialoge sorgen für das richtige Feeling auf dem Sofa. Besonders hervorzuheben ist hier der Sandsturm inmitten von Dubai, der das Mittendrin-Gefühl nochmals deutlich verstärkt und uns im Soundgewitter fühlbar klein werden lässt. Man könnte also von einem perfekten Mix sprechen, wäre auch die eingesetzte Musik minimal voluminöser und kräftiger ausgefallen.

9.5/10 Soundpunkte


Fazit
Der erste "Mission Impossible" Teil hat sich mit enorm hoher Spannung und einem coolen Protagonisten zurecht einen Platz im Herzen der Filmfans erobert. Teil 2 war dank Regisseur John Woo nicht mehr als ein eher peinlicher, wenn auch unterhaltsamer, B-Movie Actionfilm und wurde glücklicherweise durch Teil 3 unter J.J. Abrams wieder auf die bessere Schiene geführt: als solider Actionfilm mit einigen Gadgets und einer verzwickten Storyline.
"Phantom Protokoll" führt diese Linie konsequent weiter und macht aus Ethan Hunt erneut einen coolen Geheimagenten mit einem starken Team und einigen tricktechnischen Spielereien die sich wohl jeder Mann insgeheim wünschen würde. Als Agentenfilm steht er zwar nach wie vor hinter dem ersten "Bourne" und vor allem den "Bond-"Filmen zurück, kann sich als temporeicher Actionfilm mit Geheimdienstanleihen aber seinen Platz erkämpfen und die Serie wieder in eine brauchbare Spur führen.
Freunde des unterhaltsamen Popcorn-Kinos dürfen ruhigen Gewissens zugreifen - nur wer seine Filme gerne etwas ernster mag, ist hierbei wohl ein wenig falsch.

-> 8.5/10 Blu-Ray Punkte



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Montag, 3. Dezember 2012
"Spartacus - Blood and sand/Gods of the arena" Blu-Ray Review




Ja, ihr seht richtig - hierbei handelt es sich um ein Doppel-Review. Das ganze aus dem einfachen Grund, weil ich beide Staffeln miteinander erstanden und sogleich angesehen oder zumindest angetestet habe. Doch was hat es mit dieser TV-Produktion des US-Senders STARZ auf sich? Wieso gibt es weltweit tausende von Fans dieses Sandalenspektakels? Ganz einfach: weil es ganz anders ist als alle Serien, die wir sonst so kennen!


Story
Cineasten und Filmfreunde kennen das Original von "Spartacus" mit Kurt Douglas natürlich längst. Für alle anderen, hier eine Zusammenfassung der Story:
Der Thraker Spartakus (dessen wirklicher Name nie genannt wird) schliesst sich den römischen Hilfstruppen an, um die Geten aus seinem Land zu vertreiben. Als der römische Legat Claudius Glaber sich jedoch während des Krieges dazu entschliesst, seine gesamten Truppen einem viel mächtigeren, griechischen Feind entgegenzustellen, kommt es zur Revolte und die Thraker wenden sich von ihrem Befehlshaber ab. Dieser lässt diese Schmach natürlich nicht auf sich sitzen und entführt eines frühen Morgens Spartacus' Gemahlin und schleppt ihn selbst über die Ägäis bis ins römische Capua, wo er in einem Schaukampf gegen Gladiatoren hingerichtet werden soll. Mit letzter Kraft und eisernem Willen vereitelt er diese jedoch und wird letztendlich vom Lanista Batiatus "gerettet", in dem er verspricht, aus Spartacus einen Gladiator zu formen, so dass er seinen Tod in der Arena finden wird.
Fortan findet sich Spartacus im Ludus, einer Gladiatorenschule, wieder und fristet dort ein kümmerliches sowie gepeinigtes Dasein. In der Hoffnung eines Tages mit seiner Frau wiedervereint zu werden, schenkt er Batiatus' Versprechungen Glauben und handelt fortan nach seinem Willen - bis das Luftschloss in sich zusammenfällt und Spartacus seine Gladiatorenbrüder zu einer Revolution anstachelt...

"Gods of the arena" hingegen erzählt die Vorgeschichte zur ersten Staffel, mit dem Aufstieg und vorzeitigem Fall des Hauses Batiatus und seinen Mitgliedern. Da Hauptdarsteller Andy Whitfield leider nach dem Dreh im Alter von nur 39 Jahren seinem Krebsleiden erlag, musste man umdisponieren und hatte sich kurzum für ein Prequel mit 6 Episoden entschieden, welches vor allem auf die Entwicklung der wichtigen Charaktere eingeht. Batiatus, Crixus, Oenomaus, Lucretia und andere werden eingehend beleuchtet und bringen somit mehr Details ans Tageslicht.
Das Ganze ist nicht minder spannend oder interessant und schon gar nicht weniger brutal als der chronologische Vorgänger.



-> Trailer bei Youtube


Für einen Kinofilm wie beim Original von 1960 oder einem "Remake" der Marke "Gladiator" ist die Geschichte grundsätzlich ausreichend - bei einer Serie von 13 Episoden wird es natürlich umso schwieriger, den Zuschauer bei der Stange zu halten. Deswegen hat das Team rund um Steven DeKnight ("Smallville", "Angel") viel Zeit in die Charaktere samt ihren Intrigen, Geschäften und politischen Machenschaften investiert, um auch das Rundherum neben den Gladiatorenkämpfen interessant zu gestalten. So gibt es nicht nur die eine oder andere Feindseligkeit zu entdecken, sondern auch Storytwists und kleinere Überraschungen oder tragische Ereignisse, die sogar mitfühlen lassen.
Eines unterscheidet "Spartacus" jedoch von vielen anderen Serien: Sex und Gewalt. Ähnlich wie beim fantastischen TV-Epos von "Game of Thrones wird hier sehr viel nackte Haut inklusive stark angedeuteten Sexszenen gezeigt. So finden sich nicht nur weibliche Brüste, sondern auch beide Arten von Geschlechtsteilen ab und an im Bild. Das mag auf manche störend und deplatziert wirken, hinterlässt im Endeffekt aber einen authentischen Eindruck der das "Mittendrin-Gefühl" weiter verstärkt. Die Sexualität wird niemals derart explizit dargestellt, dass man es mit einer pornografischen Veranschaulichung vergleichen könnte, ist jedoch weitaus mehr als man es sich ansonsten aus dem TV gewohnt ist. Ähnlich ist es mit der Gewalt: Hektoliterweise Blut, abgetrennte Gliedmassen und Köpfe sowie aufgeschlitzte Bäuche gibt es zuhauf. Dies alles ist aber derart übertrieben stilisiert, dass es eher einem Comic ähnelt und von daher Gore-Fetischisten nur bedingt ansprechen wird.
Dennoch gilt ganz klar: bitte nur ab 18 Jahren!


Bild
Im digitalen Zeitalter wissen wir, dass auch TV-Serien mehr und mehr auf eine starke Bildpräsentation setzen. Doch so wie bei "Spartacus" hat man es bislang nur im Kino bestaunen dürfen.
Auf den ersten Blick erinnert der Stil sowie die Farbgebung ganz klar an Vorbilder wie "300", kann jedoch durchaus seine eigenen Akzente setzen. Die Sepiatöne erzeugen einen erdig-dreckigen Look mit satten Farben und starken Kontrasten. Darin erkennt man von blossem Auge unzählige Details, angefangen bei einzelnen Sandkörnern zu Bartstoppeln, Schweissperlen, Bluttropfen und vielem mehr. Besonders intensiv wird dies durch die gewaltigen Slow-Motion-Aufnahmen dargestellt, die selbst auf der grossen Leinwand ihresgleichen suchen. Die Wucht von mächtigen Schlägen und Schwerthieben ist somit selbst im heimischen Wohnzimmer klar zu spüren.
Dass das Ganze auch noch gestochen scharf und überaus plastisch auf den Fernseher gebracht wird, rundet den Eindruck bloss noch ab. Vor allem für TV-Produktionen ist das hier vorliegende klare Referenz!

10/10 Bildpunkte


Sound
Peitschenhiebe, Schwertstreiche, pompöse Musik und leises Flüstern - die Dolby Digital Spur von "Blood and sand" beherrscht all dies aus dem Effeff. Ab und an wünscht man sich einen Tick mehr Direktionalität aus den Surroundlautsprechern, aber in Sachen Volumen oder Klarheit spielen die beiden Blu-Rays auch hier in der oberen Liga. Gespräche sind zu keiner Zeit undeutlich und die Kämpfe lassen das Wohnzimmer erzittern - wobei "Gods of the arena" dank DTS-HD für noch mehr Freude sorgt.
Schön auch, dass die deutsche Synchro zur Abwechslung sogar als gelungen betitelt werden darf und in Balancing und Mix der englischen in fast gar nichts nachsteht.

8.5/10 Soundpunkte


Fazit
Eigentlich lässt es sich leicht abkürzen: entweder man mag "Spartacus", oder eben nicht. Gelinde gesagt handelt es sich bei dieser Produktion um B-Movie Trash gröbster Sorte, die mit roher Gewalt und viel nackter Haut beim (vorwiegend männlichen) Publikum punkten will. Und genau das macht sie ganz hervorragend! Der comicartige Stil der Marke "300" bildet den geeigneten Rahmen für die ungehobelten Gladiatoren und ihre vermeintlichen Bändiger, in dem sich die diversen Charaktere nach Lust und Laune austoben können.
In Punkto Story wartet die Serie weder mit viel Originalität noch mit Authenzität auf, befriedigt aber die Gelüste nach bombastisch inszenierten Gladiatorenkämpfen und einigen tollen Charakteren.
Die Präsentation hingegen spricht klar für sich: derartig scharfes und detailliertes Demomaterial findet sich nichtmal bei den grossen Blockbustern. Wer sich gerne mit einem gewalttätig-geschmacklosen Humbug berieseln lassen will, ist mit diesem Eyecandy also bestens beraten.

-> 8.5/10 Blu-Ray Punkte



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Sonntag, 12. August 2012
"Aliens - die Rückkehr" Blu-Ray Review



Dass erfolgreiche Filme öfters eine Fortsetzung nach sich ziehen, ist weithin bekannt. Als “Alien“ 1979 in die Kinos kam, war diese Sachlage jedoch noch eine andere. Viele versuchten auf der Welle von Ridley Scotts Erfolg mitzureiten und produzierten eher halbgare Nachahmer – bis man sich bei 20th Century Fox zu einer offiziellen Fortsetzung durchrang. Der Ansatz sollte dieses mal aber ein komplett anderer sein.
Regisseur James Cameron wird heute meist mit seinen Monsterprojekten “Titanic“ und “Avatar“ in Verbindung gebracht. Dabei vergessen viele, dass er eine der besten – wenn nicht die beste – Fortsetzung der Filmgeschichte inszeniert hatte: “Aliens“ (im Deutschen mit dem Zusatztitel „Die Rückkehr“) verfeinert die Formel des Vorgängers gekonnt mit dem Action-Zusatz.
Fiese Aliens und blaue Bohnen en Masse? Das klingt doch nach jeder Menge Spass!


Story
Nachdem Ripley im fulminanten Finale des ersten Teils die Nostromo gesprengt hatte und mit dem Raumgleiter flüchten konnte, trieb sie über 50 Jahre lang durchs All – bis sie schliesslich von einem Bergungsschiff gefunden und gerettet wird. Nachdem sie die Geschehnisse auf der Nostromo der interstellaren Untersuchungskommission erläutert hatte, entzieht man ihr aus verdacht auf eine psychische Krankheit ihre Offizierslizenz und offenbart ihr, dass mittlerweile rund 150 Personen auf LV-426 stationiert sind und sich nie über irgendwelche Vorkommnisse beschwert haben.
Wenige Wochen später ist der Kontakt zur Kolonie plötzlich abgebrochen und man beginnt zu erwägen, Ripleys Geschichte glauben zu schenken. Zusammen mit einem Team von Marines soll sie zurück nach LV-426 und sich die Lage genauer ansehen – diese entpuppt sich jedoch als noch weitaus schlimmer als erwartet.


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Mit einer Länge von über 2 Stunden blieb Cameron genügend Zeit, die handlungsrelevanten Personen zu genüge vorzustellen und zu charakterisieren, was er auch vollends ausnutzt – umso mehr im nochmals 17 Minuten längeren Director’s Cut (ebenfalls auf der Disc enthalten), der nicht nur zusätzliche Szenen, sondern auch mehr Dialoge und somit ein wenig mehr Tiefe besitzt. Aber auch in der originalen Kinofassung lebt der Film von seinem ausgeglichenen Mix aus atmosphärischer Ruhe, beklemmenden Horrorsequenzen und schweisstreibender Action. Werden die ersten 50 Minuten noch als Quasi-Einleitung genutzt, drückt Cameron danach gehörig aufs Gaspedal. Marines und Aliens fetzen sich bis aufs Blut, während Ripley mittendrin um ihr Überleben kämpft und sogar Muttergefühle entwickeln darf. Es sind genau solche Details, die “Aliens" auch heute noch als einen sehr gelungenen Vertreter der Sci-Fi-Action dastehen lassen. Eine derart ausgewogene und zugleich hochspannende Mischung diverser Stilelemente war nicht nur wegweisend, sondern wurde in diesem Genre seither auch selten erreicht.


Bild
Dabei können wir uns sehr glücklich schätzen, dass “Aliens" der optischen Blu-Ray-Qualität des Vorgängers kaum nachsteht. Erneut hat man sich viel Mühe bei der Konvertierung gegeben und dabei ein ausgesprochen scharfes und überraschend detailliertes Ergebnis erzielt. Vor allem in Nahaufnahmen sowie in helleren Szenen sieht man dem Film seine 26 Jahre kaum an und staunt nicht nur über die hervorragenden Kontraste, sondern auch über eine gewisse Plastizität. Dass dabei manchmal ein leichtes Filmkorn sichtbar wird, ist genau so wenig ein Störfaktor wie der nicht ganz optimale Schwarzwert, welcher ab und an gerne Details verschluckt oder auch mal mehr grau statt schwarz erscheint. Der Gesamteindruck wird dadurch aber kaum merklich geschmälert: besser als in dieser Version hat “Aliens" nie ausgesehen!

8/10 Bildpunkte


Sound
Auch wenn es sich beim zweiten Teil der Alien-Saga um einen Actiontitel handelt, so sollte man sich davon nicht täuschen lassen. Kenner der DVD-Versionen wissen es bereits: der Soundmix ist nicht so brachial wie man es sich wünschen könnte. Verglichen mit dem Vorgänger hat sich jedoch trotzdem einiges getan, in erster Linie was die Räumlichkeit betrifft. Der Subwoofer ist des öfteren beschäftigt – wenn auch nicht schwer gefordert – und alles wirkt ein wenig voluminöser. Einigen der Effekte hat der Umzug zum DTS-HD Format anscheinend sehr gut getan, klingen sie doch erneut ein Stück besser als früher. Dialoge hören sich allerdings noch immer fast gleich an und lassen den Zahn der Zeit klar erkennen. Hier ist vieles ein wenig dünn und keinesfalls glasklar, trotzdem aber immer gut verständlich und ordentlich ausbalanciert. Leider jedoch klingen die beliebten Sturmgewehre der Soldaten noch immer ein wenig blechern und auch die direktionalen Effekte muss man suchen. Immerhin kann der optimal eingebundene Score vom James Horner das Ganze nochmals abrunden.

6.5/10 Soundpunkte


Fazit
In 9 von 10 Fällen sind die ersten Teile einer Filmserie besser als ihre Nachfolger – im Falle von “Aliens" verhält sich dies glücklicherweise anders, zumindest in meinen Augen. Interessantere Charaktere, ein beklemmendes, düsteres sowie atmosphärisches Setting und treibende Action. Dies alles, in Verbindung mit verbesserten Special-Effects sowie einem passenderen Sounderlebnis, machen “Aliens" auch für die jüngere Generation noch zu einem durchwegs interessanten Titel. Und dass Sigourney Weaver hierfür als erste Frau im Actiongenre überhaupt für einen Oscar nominiert wurde, macht den Film nochmals ein ganzes Stück spezieller.
Somit darf für diese 2,5 Stunden Walze eine klare Empfehlung ausgesprochen werden. Eine Disc, die in keiner Sammlung fehlen sollte!

-> 8.5/10 Blu-Ray Punkte



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"Alien - das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" Blu-Ray Review



Ridley Scott. Dieser Name wird von vielen Filmfans mit qualitativ hochwertigen Werken in Verbindung gebracht, die in manchen Fällen gar epische Ausmasse annehmen. Doch auch das war mal anders – bis der Brite im Jahre 1979 seinen ersten grossen Blockbuster drehte: “Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ - ein Name, der auch heute noch unter Fans für grosse Augen und langgezogene Lobeshymnen sorgt. Doch worin gründet die Faszination für diesen Film? Was hat er, was andere nicht haben? Und kann ein 33 Jahre alter Film auch heute noch genau so überzeugen?


Story
Der Raumfrachter Nostromo ist von seiner Mission zurück in Richtung Erde, als die Crew unvermittelt aus dem Kryoschlaf geholt wird. MU/TH/UR, der Bordcomputer des Schiffs, hat ein fremdartiges Funksignal empfangen und sich selbständig dazu entschieden, den Kurs zu ändern. Neue Destination ist der Planetoid LV-426, auf welchem die sechsköpfige Crew landet und einen Erkundungstrupp entsendet, um die Quelle des Signals ausfindig zu machen.
Unerwartet stossen die drei auf das Wrack eines riesigen Raumschiffs und entdecken darin ein versteinertes, totes Wesen sowie einige fremdartige Eier. Als sich eines davon öffnet und die darin enthaltene Kreatur den Entdecker bespringt, ist es bereits zu spät: das krabbenartige Wesen hat sich am Kopf des Besatzungsmitgliedes festgekrallt und fällt erst wieder ab, als es seine Aufgabe erfüllt hat. Doch was sich danach ereignet, sprengt die Vorstellungen jeglicher Alpträume…


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Würde man eine Story mit gleichem oder zumindest ähnlichem Inhalt heute verfilmen, würden dies wohl die meisten Kritiker sowie Zuschauer schlichtweg belächeln. Ein Alien greift eine Crew auf ihrem eigenen Schiff an, mitten im Weltraum und fernab jeglicher Zivilisation? Das klingt grundsätzlich nach reinstem B-Movie-Stoff. Ende der 70er jedoch war “Alien“ einer der wichtigsten Wegbereiter des Science-Fiction-Horrors wie wir ihn heute kennen. Das vom Schweizer H.R. Giger erschaffene Monster war der personifizierte Alptraum und die schaurige Inszenierung stellte alle bis dato bekannten Horrorfilme in den Schatten. Hinzu kam eine mit John Hurt, Tom Skerritt und Sigourney Weaver hochkarätige Besetzung und ein erstklassiger Score von Jerry Goldsmith.
Jüngeren Filmfans dürften diese Namen weitgehend unbekannt sein und Ridley Scott wird eher mit “Gladiator“ „Kingdom of Heaven“ oder “Der Mann der niemals lebte“ in Verbindung gebracht – womit sie möglicherweise auch an diesem Klassiker völlig vorbeigeschrammt sind. Und doch lohnt es sich nach wie vor, diesen Film zu sehen, und sei es nur mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass dieses Meisterwerk als Inspiration für so vieles anderes galt.


Bild
Man würde es kaum für möglich halten, aber “Alien“ sieht zu weiten Teilen phantastisch aus. Verdanken kann man dies einer sehr sorgfältigen Neuabtastung des Materials inklusive digitaler Aufbereitung, womit hier ein Bild auf den Fernseher gezaubert wird, welches sich schon beinahe mit top-aktuellen Blu-Rays messen kann: die Bildschärfe ist mehr als überzeugend, womit auch kleinste Details der Nostromo sichtbar werden. Unterstützt wird dies durch ein gelungenes Kontrastverhältnis und satten, jedoch stilmittelbedingt eher kühlen Farben. Und auch wenn sich ab und an ein leichtes Filmkorn einschleicht oder der Schwarzwert nicht immer optimal ausgefallen ist, so schmälert dies keinesfalls den Gesamteindruck, der vor allem in den seltenen Close-Ups hervorragend ist.

8.5/10 Bildpunkte


Sound
Man sollte sich nicht von Äusserlichkeiten täuschen lassen: auf der Hülle der Blu-Ray steht klar und deutlich „DTS-HD 5.1“ – dies bedeutet jedoch lediglich, dass ein aktuelles Soundformat inklusive hoher Bitrate gewählt wurde. Doch schon wie bei der DVD ist die Tonspur von “Alien“ schlichtweg veraltet und nach heutigen Massstäben kaum mehr messbar.
Die Gespräche sind zwar stets laut genug und somit klar verständlich, kränkeln jedoch genau wie die Soundeffekte am selben, schwer zu umschreibenden Punkt. Alles klingt ein wenig dünn, teilweise schrill und manchmal gar knisternd. Doch kann man 20th century Fox keinen Vorwurf machen, da sie aus dem vorhandenen Material das Maximum herausgeholt haben. Ab und an wird der Subwoofer ein wenig gekitzelt und auch die hinteren Surroundlautsprecher dürfen hie und da mitmischen, doch sollte man vom frontlastigen Mix keine Höhenflüge erwarten.

5.5/10 Soundpunkte


Fazit
Für “Alien“ eine Empfehlung auszusprechen, ist schwer. Sehr schwer. Einerseits wird uns ein fast makelloses Bild geboten, welches den Film besser aussehen lässt denn je – andererseits ist die Soundspur weit weg von einem Surroundgenuss wie wir ihn heute kennen. Und genau dies dürfte letztendlich die jüngeren Filmfreaks vom Kauf abschrecken: ein Film von 1979, der sich genau so alt anhört wie er ist und mit einer Story daherkommt, die an B-Movie erinnert? Wohl eher kaum. Dabei übersieht man gerne, welch einen Klassiker wir hier vor uns haben! Ridley Scotts Meisterwerk war in jeglicher Richtung wegweisend: Kameraführung, Beleuchtung, Musik, Atmosphäre, das aussergewöhnliche Monsterdesign und ein hervorragender Cast zeigen auch heute noch so manchem Frischling, wie anständiger Sci-Fi-Horror auszusehen hat. Aufgrund dieser Tatsache sollte sich jeder mindestens einmal “Alien“ angesehen haben – die Fans haben die Disc sowieso längst in ihrem Schrank.

-> 7.5/10 Blu-Ray Punkte



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