"From Paris with Love" Blu-Ray Review
Der Name Luc Besson scheint mittlerweile in beinahe jedem zweiten Actionfilm aufzutauchen, wenn auch meistens nur noch als ausführender Produzent. Wenn der Film dann auch noch irgendwas mit Frankreich zu tun hat, ist die Chance auf eine Mitarbeit seinerseits umso grösser.
Zuletzt hat der gute Mann mit Krachern wie
96 Hours für Aufregen gesorgt, dieses mal ist es Pierre Morels
From Paris with Love.
Der Titel mag zwar eine Anspielung auf einen Bond-Klassiker sein, hat mit dessen subtilem Stil aber rein gar nichts zu tun. Da aber unter anderem der alteingesessene John Travolta mit auf dem Cover prangt, sollten Actionfans zumindest einen Blick riskieren.
Story
Es beginnt alles ganz ruhig. Ein Mann fährt mit seinem Wagen durch die Pariser Innenstadt und spielt kurz darauf mit einem Botschafter eine Partie Schach, während sie sich über ein bevorstehendes Meeting unterhalten. Wenig später klingelt ein Handy. Es gehört besagtem Mann, der auf den Namen James Reece hört und die Stimme auf der anderen Seite der Leitung schickt ihn in eine Tiefgarage um dort die Nummernschilder an einem Wagen auszuwechseln. So weit so gut, so weit so ruhig. Als er Tags darauf jedoch gebeten wird, seinen "Partner" beim französischen Zoll abzuholen, ändert sich alles schlagartig. Der Glatzkopf namens Charlie Wax sucht angeblich die Mörder der Tochter des Amerikanischen Sicherheitschefs und hinterlässt dabei jede Menge Leichen. Doch bald wird klar, dass Wax eigentlich hinter einem ganz anderen Auftrag her ist...
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=3arFphUbLRc
Eigentlich ist es relativ logisch: die Story von
From Paris with Love haut niemanden von den Socken und will auch kaum mehr bieten als de Aufhänger für einen kurzweiligen Actionthriller. Somit wird einem auch genau das geboten. Eine Verfolgungsjagd im Auto, ein paar wilde Schiessereien und den einen oder anderen platten Gag, die hin und wieder sogar zum schmunzeln anregen. Das ist vor allem dank John Travolta keinesfalls schlecht - aber man hat es in ähnlicher Ausführung schon tausend Mal gesehen.
Klar, der Film ist kurzweilig und wer sich im Actiongenre heimisch fühlt, wird hiervon auch sicherlich gut unterhalten. Und doch glänzt
From Paris with Love mit der Abwesenheit jeglicher Originalität. Und doch schafft es Pierre Morel immer wieder, die Kurve zu kriegen. Grade dann wenn man denkt, dem Film geht die Puste aus und er beginnt zu langweilen, zieht er nochmals irgend ein As aus dem Ärmel und holt nochmals Anlauf für die nächsten paar Minuten.
Doch was ist mit der Blu-Ray? Kann sie den Film entsprechend aufwerten um trotzdem ein Muss für die eigene Sammlung darzustellen?
Bild
Hier lautet die Antwort in meinen Augen: nein. Zwar kann die allgemeine Schärfe zufriedenstellen und auch so manche Details werden entdeckt, aber man hat stets das Gefühl, dass mehr drin gewesen wäre. Das liegt nicht nur am ständig sichtbaren, leichten Filmkorn, sondern auch an so mancher Einstellung die etwas weicher wirkt und der leicht untersatuierten und dennoch natürlichen Farbpalette. Aufgrund eben dieser Natürlichkeit fällt das Bild ziemlich flach aus und lässt die so gern gesehene Tiefenwirkung vermissen. Letztendlich sind dies zumeist aber gewollte Stilmittel und keine Transferbedingten Fehler - doch von einer Produktion dieses Jahrgangs könnte man weitaus mehr erwarten.
-> 6.5/10 Bildpunkte
Sound
Akustisch bietet
From Paris with Love ein zwiespältiges Bild. Da wären zum einen die brachialen Actionszenen mit vorbeizischenden Kugeln, Explosionen und Todesschreien und zum anderen die wirklich ruhigen Dialogsequenzen. Bildet sich bei erstgenannten eine wirklich gute Surrounddynamik, bleibt diese bei letzterem fast gänzlich aus. Nur selten werden dabei alle Lautsprecher angesteuert und zumeist sind lediglich die stets klar verständlichen Dialoge hörbar. Auch wenn das Balancing stimmt, so wäre auch hier dennoch mehr drin gewesen - was Filme wie
Inception eindrücklich unter Beweis stellen.
7.5/10 Soundpunkte
Fazit
Die gesandten Liebesgrüsse aus Paris sind keinesfalls schlecht geschrieben - wurden aber leider nur mit B-Post verschickt. Die Actionszenen sind laut und ziemlich bleihaltig, die Dialoge können zum schmunzeln anregen und John Travolta geht mal wieder in einer Rolle so richtig auf. Das täuscht jedoch nicht über eine uninspirierte Story und teilweise kopierte Choreografie hinweg, die den Film schlichtweg im Mittelmass versenkt. Mit Schuld ist dabei sicherlich auch die audiovisuelle Qualität der Blu-Ray, die ebenfalls nur durchschnittlich ist und den Film weder als Demomaterial noch als Pflichtkauf präsentiert. Wer als Actionfan eine Durststrecke erleidet, kann sich damit durchaus für 90 Minuten berieseln lassen - auf der Suche nach einem Streifen den man sich aber problemlos mehrmals ansehen kann, sollte man diese Scheibe jedoch nicht in Erwägung ziehen.
-> 6.5/10 Blu-Ray Punkte
lendenzorn am 08. November 11
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"Der Herr der Ringe: Die Gefährten - Special Extended Edition" Blu-Ray Review
Was für eine Überschrift - und was für ein Film! J.R.R. Tolkiens Jahrhundertwerk galt lange Zeit als absolut unverfilmbar. Einzig Ralph Bakshi hatte sich 1978 erstmals daran versucht, den Stoff in einen Zeichentrickfilm zu verpacken - mit mässigem Erfolg. Am meisten wurde die zu stark gestraffte Handlung kritisiert, die kaum Raum für die Entwicklung der Charaktere oder für den gekonnten Aufbau der Dramaturgie gelassen hat.
Ganz anders wollte es deshalb Peter Jackson angehen und schrieb in einem ersten Entwurf gleich die Drehbücher für zwei Filme. Nach ersten Streitigkeiten mit Miramax, die sehr an dem Stoff interessiert waren, wechselte man daraufhin zum bis anhin eher unbekannten Studio von New Line Cinema. Diese wollten aber gleich 3 Filme aus dem Stoff drehen und Jackson musste sprichwörtlich noch einmal über die Bücher - was sich als grossartiger Schachzug herausstellen sollte. Denn bis heute zählt Jacksons Trilogie der "Herr der Ringe"-Saga zu den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten und setzte im Fantasygenre neue Massstäbe, an welchen sich seitdem fast jede neue Produktion die Zähne ausbiss.
Story
Die Geschichte handelt von Frodo Beutlin, einem jungen Hobbit und Bewohner des Auenlandes, der durch einige Fügungen des Schicksals in den Besitz des "einen Ringes" gelangt - ein mächtiger Zauberring, einst geschmiedet vom dunklen Herrscher Sauron, in den Feuern des Schicksalsberges. Wer ihn besitzt, besitzt damit die Gabe, alle freien Völker Mittelerdes zu unterjochen und zum alleinigen Herrscher aufzusteigen. Es gibt nur einen Weg diesem Schicksal zu entrinnen: der Ring muss zerstört werden.
Begleitet von seinem treuen Freund und Gärter Samweis Gamdschie macht sich Frodo auf Richtung Bruchtal um den Ring dort sicher zu verwahren. Doch der Ältestenrat rund um den weisen Elrond verfügt nicht über die Kraft und Mittel den Ring an Ort und Stelle zu vernichten oder ihn gar bis in alle Ewigkeit zu verwahren. Als Frodo sich freiwillig meldet um den Ring tief ins Landesinnere des Feindes zu tragen, schliessen sich ihm 8 Gefährten an, die ihn auf dieser Reise begleiten und beschützen werden. Die 9 Gefährten bilden somit die Gemeinschaft des Ringes und für alle beginnt das grösste Abenteuer ihres Lebens.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=fu6RCVcKLWo
Es ist schwierig die Geschichte des ersten Buches in wenige Sätze zu verpacken, ohne irgend etwas zu verraten - jedoch sollte dies grundsätzlich auch gar nicht nötig sein. Wer nicht mindestens diesen ersten Teil gesehen hat, hat ein grosses Sück Kinogeschichte verpasst. Angefangen beim hervorragenden Cast, der bis in die kleinsten Nebenrollen perfekt besetzt ist, zur Gestaltung der gewaltigen und aufwändigen Kulissen bis hin zu Howard Shores meisterhaften Kompositionen ist dieses Fantasyepos eines der mit Abstand besten und bis heute gibt es kaum etwas vergleichbares.
Nachdem New Line Cinema eine erste Auflage der "Special Extended Edition" auf den Markt geworfen hatte, wurden sehr schnell Stimmen von Fans und Kritikern laut, die Mängel an den Tonspuren festgestellt hatten. Die deutsche Synchronisation von
Die Gefährten beispielsweise war einen Halbton zu tief, während es bei
Die zwei Türme wie auch bei
Die Rückkehr des Königs zu vereinzelt asynchronen Stellen kam. Dies war für einen solchen Film natürlich untragbar, nicht zuletzt, da New Line Cinema in der Vergangenheit bereits mit den DVD-Auflagen grosses Lob verdient hatte.
Die neue und überarbeitete Auflage machte dann aber alles richtig und sorgt nun auch akustisch für das richtige Heimkinofeeling. Doch was ist sonst dran an dieser Blu-Ray-Box? Kann diese lang erwartete "SEE" endlich den monströsen Erwartungen gerecht werden?
Bild
Wer bei
Die Gefährten auf einen absoluten Überflieger gehofft hat, wird enttäuscht werden. Auf den ersten Blick halten sich die Qualitätssprünge in Grenzen, was in erster Linie auf die bisherigen DVD-Fassungen zurückzuführen ist, die ebenfalls eine überragende Qualität aufwiesen. Schon diese waren überaus scharf und detailreich und somit war es schwer, jenes Bildmaster noch zu toppen.
Letztendlich gelingt das der Blu-Ray aber trotzdem, wenn auch nur in kleinen Schritten: die Tiefenwirkung wurde merklich gesteigert und präsentiert uns nun einen sehr plastischen Film, auch wenn die Referenzmarke hier nicht erreicht wird. Der Schärfe- und Detailgrad indes liegt im gehobenen Durchschnitt und zeigt uns tolle Close-Ups, schöne Landschaftsaufnahmen sowie schnelle Schnitte ohne Doppelkonturen, Filmkorn oder sonstige störende Einflüsse. Dennoch schleicht sich 2x während des gesamten Filmes für den Bruchteil einer Sekunde ein kleines Kompressionsartefakt ein, welches wohl nur von aufmerksamen Augen bemerkt wird. Dennoch sorgt dies für einen Punkteabzug in der B-Note und verwehrt
LotR eine wirklich hohe Wertung.
8/10 Bildpunkte
Sound
Bereits die bekannten Fassungen waren - abgesehen von den erwähnten Problemen dieser Erstauflage - akustisch absolut top. Dies gilt natürlich auch für diese überarbeitete Version. Der DTS-HD Mix ist bei entsprechender Ausstattung in 6.1 abspielbar und sorgt mit unzähligen direktionalen Effekten für eine Surroundatmosphäre, die beinahe den ganzen Film überdauert. Nur in wenigen Szenen werden die hinteren Lautsprecher nicht angesprochen und befinden sich ansonsten ebenso im Dauereinsatz wie der starke Subwoofer, der in den wenigen Actionszenen gekonnt seine Stärken ausspielen und mächtig wummern darf.
Glücklicherweise ist auch Howard Shores Score absolut perfekt implementiert worden und unterstützt das Geschehen kräftig mit seinem voluminösen und präzise akzentuierten Einsatz. Dass dabei selbst im grössten Getöse kaum Dialogfetzen verloren gehen, spricht ebenso für dieses gelungene Balancing, welches nach wie vor als Demomaterial hinhalten darf.
10/10 Soundpunkte
Fazit
Aus der "Special Extended Edition" von
Der Herr der Ringe: die Gefährten mag visuell nicht der erwartete und erhoffte Überflieger geworden sein, was der gelungenen Umsetzung jedoch keinen Abbruch tut. Wer die bislang erschienenen DVDs nicht kennt, wird letztendlich genau so erstaunt und angetan sein wie von manch anderem Film - einzig für Kenner halten sich die Unterschiede eben in Grenzen, trotz der wirklich zufriedenstellenden Schärfe- und Detailwerte.
Umso schöner, dass selbst Kenner von den neu abgemischten DTS-HD Spuren entzückt sein werden, womit die Filme besser klingen als jemals zuvor. Wer also noch keine Blu-Ray Fassung besitzt, sollte hier ganz klar zugreifen. Ein absolut perfektes Heimkinoerlebnis in Bild und Ton, welches vor allem inhaltlich absolut zu überzeugen vermag.
Der Herr der Ringe ist absolut beispielloses Fantasykino mit einem hervorragenden Cast, bei welchem man mit jeder noch so kleinen Rolle mitfiebern kann.
Welchen der drei Filme man als den besten betrachtet, ist individuell verschieden - sensationell sind sie aber alle!
-> 9.5/10 Blu-Ray Punkte
lendenzorn am 06. November 11
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"Troja" Blu-Ray Review
In der Vergangenheit hatte sich der deutsche Wolfgang Petersen oftmals mit langen, epischen Filmen einen Namen gemacht. Hierbei als erstes zu nennen ist sicherlich sein meisterwerk
Das Boot, aber natürlich auch der erste Teil der
Unendlichen Geschichte geht auf sein Konto.
2004 hatte er sich erneut einem Thema gewidmet, welches auf historischen Begebenheiten und Überlieferungen basiert - der Kampf um die Stadt Troja.
180 Millionen USD veschlang das Monsterprojekt und wurde für die ganzen Mühen mit einer Einspielsumme von unglaublichen 497 Mio. belohnt.
Troja wurde auf der ganzen Welt zum Kassenschlager und erfreut sich bis heute ungebrochener Beliebtheit. Doch woran liegt das? Konnte die Veröffentlichung auf Blu-Ray dem Film zu einem erneuten Höhenflug verhelfen?
Story
Paris von Troja ist ein junger Prinz und Frauenheld, dem bereits viele Damen verfallen sind. Seine neueste Eroberung ist ausgerechnet Helena von Sparta, die Frau von König Menelaos, der nach jahrelangen Streitereien endlich Frieden mit dem trojanischen König Priamos geschlossen hat. Nach dem Verschwinden Helenas jedoch, klopft Menelaos bei dessen Bruder Agamemnon an, der mittlerweile alle griechischen Streitmächte unter seinem Banner vereinen konnte. Dieser brennt nur darauf, endlich einen Grund zu haben, mit sage und schreibe 1000 Schiffen nach Troja überzusetzen und die Stadt zu belagern.
Mehrere Wochen lang beharken sich Griechen und Trojaner gegenseitig, bis Achilles mit seinen Myrmidonen endlich die Entscheidung bringt und den Krieg ein für alle Mal Entscheidet...
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=NwTisMbdSXs
Storytechnisch orientiert sich Petersens Epos nur grob an der mythologischen Vorlage und zieht lediglich die notwendigsten Eckdaten daraus. Laut Überlieferungen dauerte der Kampf um Troja länger, es waren mehr historisch-bedeutende Personen involviert und diverse Einzelheiten wurden zu Gunsten des Filmes abgeändert.
Dies ist letztendlich jedoch halb so wild, da der Film auch in der Form des vorliegenden Director's Cut bestens funktioniert. Die Handlung ist straff genug um trotz 3 Stunden Spielzeit nie zu langweilen und der Cast vermag selbst in Nebenrollen noch zu überzeugen. Dem Gegenüber steht eine relativ schwache Dramaturgie, weil man mit kaum einer der Figuren wirklich mitfiebert. Einzig mit Achilles (Brad Pitt) und Hektor (Eric Bana) stehen sich zwei Kontrahenten gegenüber die es auch schaffen, Spannung aufkommen zu lassen, wenn man sich über den Ausgang der Schlacht bereits im Klaren ist. Dass Achilles dabei alles andere als ein Sympathieträger ist, spielt keine Rolle und macht den Charakter nicht weniger interessant.
Bild
Kurz: Das Bild von
Troja ist gut bis sehr gut, nur leider selten überragend. Am herausstechendsten sind die vielen Close-Ups und Portraitaufnahmen, die in erster Linie durch ihre Vielzahl an Details verzücken und selbst kleinste Schmutz- oder Hautpartikel gestochen Scharf darstellen. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist die generell überdurchschnittliche Tiefenwirkung, die für ein angenehm plastisches Bild sorgt.
Der Schärfegrad indes liegt im gehobenen Durchschnittsbereich, muss sich aber durch vereinzelt eingestreute unschärfere und weniger gut fokussierte Aufnahmen ein paar Punkte nehmen lassen. Dennoch sind beinahe durchgehend unzählige Details an Protagonisten und Hintergründen auszumachen, die einem in bisherigen DVD-Fassungen verwehrt blieben und den Spass für diesen Film erneut heben.
Farbtechnisch wiederum überzeugt diese Blu-Ray fast auf der ganzen Linie - nur die minimale Übersatuierung der Farben dürfte nicht jedermannes Geschmack treffen.
8.5/10 Bildpunkte
Sound
Akustisch ist
Troja leider nicht ganz so gut gelungen wie bildtechnisch. Der vorliegende Mix in Dolby Digital vermag zwar in den Actionsequenzen mit überzeugenden direktionalen Effekten und satten Bässen seine Stärken auszuspielen, wirkt aber vor allem in den Dialogszenen ein wenig zu brav. Nebst den (hervorragend klingenden) Synchronstimmen vernimmt man ansonsten oftmals nur wenige Hintergrundgeräusche - hier hätte man mehr herausholen können. Und auch sonst hat man das Gefühl, dass der Mix ein wenig mehr Wumms hätte vertragen können. Dies trifft jedoch nicht auf den gelungen Score von James Horner zu, der stets die richtige Lautstärke aufweist um selbst die heftigsten Schlachten noch bestens zu untermalen - wobei auch hier die Stimmen nie untergehen und die durchwegs gute Balance des Mixes aufzeigen.
7.5/10 Soundpunkte
Fazit
Gehört
Troja zu den besten Vertretern der Sandalenfilme? Wohl kaum. Ist diese Blu-Ray dennoch empfehlenswert? Auf jeden Fall! Denn trotz mangelnder Dramaturgie und einer Abweichung vom Originalstoff, handelt es sich bei Wolfgang Petersens Epos um einen toll inszenierten sowie spannenden Film, der im Director's Cut noch mehr zu begeistern weiss. Zusätzliche Szenen verleihen so manchem Charakter mehr Tiefe und verändern die generelle Erzählstruktur des Streifens erneut, so dass auch die Geschichte ganz anders wirkt. Neben dem gut ausgewählten Cast sind es aber letztendlich vor allem die Kostüme und Kulissen, vor denen nach allen Regeln der Kunst geschlachtet wird, die gefallen. Sollte man also nach
Gladiator noch nicht genug haben, liegt der Griff zu dieser blauen Scheibe definitiv nahe.
-> 8.5/10 Blu-Ray Punkte
lendenzorn am 01. November 11
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Was kommt als nächstes? Ihr entscheidet mit!
Da ich nicht immer nur auf meine eigenen Wünsche Rücksicht nehmen möchte, sei an dieser Stelle mal die Leserschaft gefragt: welcher Film soll als nächstes detailliert begutachtet werden?
[There is no Poll with the ID 4669!]
Beantwortet die Umfrage, hinterlasst einen Comment auf Facebook (sofern ihr mit mir befreundet seid) oder schickt mir ne mail auf lendenzorn@gmx.ch
lendenzorn am 01. November 11
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"Transformers 3" Blu-Ray Review
Michael Bay ist allgemein als jemand bekannt, der seine Actionfilme möglichst spektakulär inszeniert und oftmals ganze Städte virtuell dem Erdboden gleich macht. Nicht zuletzt seit dem ersten
Transformers Teil weiss aber der geneigte Kinogänger, dass der Amerikaner den Bombast weit über den Inhalt stellt. Doch was damals noch überraschend gut funktioniert hat, ist heutzutage möglicherweise schon wieder out. Ist
Transformers – Dark of the moon [englischer Titel] also bereits Altmetall?
Story
Als im Jahre 1961 die USA mit der Apollo 11 erstmals auf dem Mond landen, bricht für eine kurze Zeitspanne der Funkkontakt zur Erde ab, als sich die Crew auf der sonnenabgewandten Seite des Mondes befindet. Was bislang niemand wusste: die Astronauten machten eine erstaunliche Entdeckung.
Auf der Flucht vom Planeten Cybertron hat Autobot-Oberhaupt Sentinel Prime eine Bruchlandung auf dem Mond hingelegt, nachdem dieser von den Decepticons abgeschossen wurde, da er eine mächtige Technik zur Teleportation mit sich an Bord hat.
40 Jahre später tummeln sich die Autobots nach wie vor auf der Erde und arbeiten mit den US-Streitkräften zusammen, um die Menschheit zu beschützen. Bei einem Sondereinsatz im verstrahlten Tschernobyl entdecken die Soldaten eine Brennstoffzelle ausserirdischen Ursprungs, welches sich später als ein Teil der „Ark“ herausstellt – also von jenem Schiff, mit welchem Sentinel Prime damals unterwegs war. Kurz darauf reist Optimus Prime, Anführer der Autobots, zum Mond um im Wrack der „Ark“ seinen ehemaligen Mentor zu bergen und mit Hilfe der mächtigen Matrix wieder zum Leben zu erwecken.
Derweil wird der doppelt geprüfte Weltenretter Sam Witwicky (Shia Laboeuf) von Alltagsproblemen geplagt. Er findet keine Arbeit und seine neue Freundin Carly (das Model Rosie Huntington-Whiteley) wird scheinbar von ihrem gutaussehenden Chef angebaggert, der ihr sogar ein 200’000$ Auto schenkt. Als Sam dann doch einen Job ergattert und ihm ein durchgeknallter Arbeitskollege erzählt, dass eine Verschwörung von Menschen und Decepticons im Gange ist, nimmt das Ganze seinen gewohnten, chaotischen und brachial-lauten Lauf.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=fTIOZ75oluI
Es wird bereits beim lesen klar, dass die Story von
Transformers 3 kaum etwas taugt. Eigentlich war im Vergleich dazu selbst das Drehbuch des ersten Teils oscarverdächtig, denn hierbei handelt es sich einzig und allein um einen Aufhänger für die Action – und die hat Bay einmal mehr bombastisch inszeniert. Die haushohen Roboter verprügeln und beschiessen sich als gäbe es kein Morgen mehr, während unter ihren Füssen halb Chicago zu Staub zerfällt. Das macht die ersten paar Minuten lang Spass und man fühlt sich sofort an die beiden Vorgänger erinnert – aber danach verliert es leider zu schnell seinen Reiz.
Transformers 3 ist eine immer wiederkehrende Monotonie: ein paar Minuten sinnfreies Gelaber, ein paar Minuten Action, dann wieder Gelaber, wieder Action, usw. Nicht dass das jemals anders gewesen wäre, aber im Gegensatz zu den beiden Vorgängern stellt sich bald eine gewisse Sättigung ein. Hinzu kommt, dass Bay dieses mal die Action zwar erneut bombastisch, aber extrem langweilig inszeniert hat. Es ist einem absolut egal, welche Roboter da gerade auf einander einprügeln, nicht zuletzt da man aufgrund der diversen Namen sowieso sehr schnell die Übersicht verliert und sich die Unterschiede zwischen den einzelnen Kontrahenten bis auf wenige Ausnahmen in Grenzen halten.
Neben der zähen Action ist es aber auch die hanebüchene Story die überhaupt nicht zu fesseln vermag. Shia Laboeuf spielt zwar solide, ist aber spätestens in diesem Teil zum nervtötenden Hampelmann degradiert worden, während Mrs. Huntington-Whiteley rein schauspielerisch rein gar nichts auf dem Kasten hat und es mit ihren überdimensionalen Schlauchbootlippen nicht einmal schafft, gut auszusehen. Auch wenn Megan Fox spielerisch nicht merklich besser war, so wünscht man sie sich dennoch irgendwie zurück – und sei es nur, weil sie eben doch irgendwie besser gepasst hat.
Bild
Eines kann sich Michael Bays neuestes Machwerk zu Gute halten: das gestochen scharfe und überaus detaillierte Bild. Erneut sehen die Roboter nochmals einen Tick besser aus als man es bislang kannte und stehlen allein mit ihrer Präsenz dem ganzen restlichen Cast die Show. Aufgrund des fehlerfreien Transfers lassen sich somit auch jegliche Details problemlos ausmachen, vor allem was die glänzenden und spiegelnden Oberflächen und Strukturen der Stahlkolosse betrifft. Aber auch die Schauspieler und Hintergründe wissen zu überzeugen und verfügen alle über eine hervorragende Plastizität.
Grösstes Manko der vorliegenden Blu-Ray sind jedoch die teilweise stark übersatuierten Farben. Während Autobots und Decepticons auf diese Art absolut phantastisch aussehen, wirkt es bei den menschlichen Hauttönen völlig deplaziert und sorgt für so manchen leicht orangefarbenen Kopf. Am selten auftretenden leichten Filmkorn dürften sich hingegen nur die wenigsten stören.
7.5/10 Bildpunkte
Sound
Der erste Schock stellt sich bei genauerer Betrachtung der Soundspur ein: Dolby Digital mit 640 kbp/s. Das ist für einen Actionfilm dieses Formats nicht gerade viel – spätestens aber bei der ersten brachialen Szene verfliegt diese Angst wieder. Unmengen direktionaler Effekte, satte Bässe und klare Dialoge sorgen für eine gelungene akustische Umsetzung, die grundsätzlich wenig zu wünschen übrig lässt. Lediglich einzelne Dialogfetzen gehen gerne im Getümmel unter, wenn sich die Transformers gerade gegenseitig auf die metallische Rübe hauen. Dementsprechend wäre ein wenig mehr Feintuning in der Balance nicht schlecht gewesen und verwehrt hier eine höhere Wertung. Um die Nachbarn zu ärgern reichts dennoch aus.
8/10 Soundpunkte
Fazit
Man hält es kaum für möglich, doch Michael Bay hat es tatsächlich geschafft, den dritten Teil der
Transformers-Reihe noch schlechter zu machen als den zweiten. Eine absolut uninteressante Story, langweilige Charaktere in denen nichtmal ein Hochkaräter wie John Malkovich herausstechen kann und absolut uninspirierte Actionsequenzen machen aus
Dark of the moon einen Streifen, der zu oft langweilt und zu wenig unterhält. Bei knapp 2,5 Stunden Laufzeit fällt es selbst Bay entsprechend schwer, sich gekonnt von Actionszene zu Actionszene zu hangeln, ohne das Interesse des Zuschauers zu verlieren. Doch genau das ist hier der Fall. Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass alle gefühlte 5 Minuten eine weitere Zeitlupe eingestreut wird, die ebenso schnell ermüden wie die platten Witze und die unübersichtliche Ansammlung an Robotern und weiteren unwichtigen Charakteren.
Transformers 3 ist somit jedenfalls höchstens für eingefleischte Fans eine Empfehlung wert – und all jene die über 3D-fähiges Equipment verfügen, warten sowieso auf die entsprechende Auflage, die 2012 erscheinen soll.
-> 2/10 Blu-Ray Punkte
lendenzorn am 31. Oktober 11
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"Avatar" Blu-Ray Review
James Cameron – ein grosser Name, grosse Filme. Der amerikanische Regisseur hat in der Vergangenheit fast nur Filme abgeliefert, die beinahe jeder kennt:
Aliens, Titanic, Terminator 1 & 2, The Abyss,… Kaum einer dieser Titel war qualitativ schlecht, erhielt schlechte Kritiken oder war kein Kassenknüller. Umso höher waren dabei die Erwartungen an sein Monsterprojekt
Avatar aus dem Jahr 2009. Mit rund 237 Millionen US-Dollar Produktionskosten und einem Einspielergebnis von ca. 2.8 Milliarden ist
Avatar nicht nur einer der fünf teuersten, sondern auch einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Kein Wunder – die verwendete 3D-Technik war extrem aufwändig und sollte neue Standards im Hollywoodkino bieten. Zugleich war ein jeder sehr neugierig darauf, diese Technik in Aktion zu sehen. Wenn dann auch noch jemand wie Cameron höchstselbst auf dem Regiestuhl sitzt steigt die Vorfreude ins Unermessliche. Doch was genau ist wirklich dran an diesem Hype? Können Technik und Inhalt den hohen Erwartungen überhaupt standhalten?
Story
Wir schreiben das Jahr 2154. Die Rohstoffvorkommen der Erde sind völlig erschöpft und die Menschheit entdeckt auf der Suche nach neuen Welten den Planet „Pandora“, dessen wichtigstes Gut das so genannte Unobtanium ist und für mehrere Millionen verkauft werden kann. Doch um dieses Ziel zu erreichen, müssen die eingeborenen Na’vi zum umsiedeln überredet werden, da sich das grösste Unobtaniumvorkommen direkt unter ihrem Heimatbaum befindet. Um mit den Na’vi in Kontakt zu treten, werden aus der DNS von Menschen und Eingeborenen die Avatare gezüchtet – mental lenkbare Körper die nicht nur so aussehen wie die Na’vi, sondern auch über die selben Fähigkeiten und Eigenschaften verfügen. Ursprünglich sollte einer dieser Avatare von Tommy Sully gesteuert werden – unglücklicherweise starb dieser jedoch unter ungeklärten Umständen.
Die Regierung beauftragt daraufhin seinen Bruder Jake mit dieser Aufgabe, aufgrund der selben genetischen Veranlagung: einen ex-Marine im Rollstuhl, der sein Dasein vor allem in Kneipen und gelegentlichen Prügeleien fristet.
Bei seinem ersten Ausflug im Körper eines Avatars geschieht das erwartete und er verirrt sich nach einem harten Kampf mit einem einheimischen Ungeheuer im Dickicht des tropischen Waldes, wo er bald darauf von Neytiri, einer Na’vi-Jägerin, gefunden und zu ihrem Dorf gebracht wird. Jake lebt sich immer mehr in diesen Stamm ein bis die Grenzen zwischen seiner menschlichen Hülle und derjenigen des Avatars verschwimmen und er bald nicht mehr weiss, auf welcher Seite er eigentlich stehen soll.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=EzETGqZN6dU
Der geneigte Filmfreund wird es sofort erkannt haben:
Avatar bedient sich für seine Story kräftig bei diversen anderen Filmen wie
Pocahontas,
Der mit dem Wolf tanzt oder
The last Samurai - und selbst wer keinen der genannten Filme gesehen hat, weiss spätestens nach der Hälfte des Films, wie die Geschichte enden wird. Des weiteren erfüllen sämtliche Figuren alle bekannten Klischees und dienen lediglich als Mittel zum Zweck. Rein inhaltlich bietet
Avatar somit keine Überraschungen, kann aber dennoch aufgrund fehlender Längen oder Leerläufen unterhalten. Das wirkliche Highlight dieser Blu-Ray ist jedoch ganz klar seine Technik.
Bild
Es ist schwer, bei diesem Film etwas anderes als Superlative zu verwenden. Das Bild ist zu fast jedem Zeitpunkt gestochen scharf, die Detailfülle herausragend und die Plastizität sowie Tiefenwirkung enorm – selbst wenn man sich nur die 2D-Fassung ansieht. Hinzu kommt, dass der Film nicht wie üblich durch schwarze Balken an den oberen und unteren Bildrändern „beschnitten“ wird, sondern das volle Format des Bildschirms ausfüllt. Dies lässt den Zuschauer noch tiefer in die farbenfrohe Welt Pandoras eintauchen und sorgt für ein weiter gesteigertes Heimkinofeeling.
Dennoch gibt es selbst an dieser Blu-Ray kleinere Mankos: so kommt es in vereinzelten Fällen bei sehr schnellen und etwas dunkleren Szenen zu einem leichten Unschärfeeffekt in dem winzige Details verlorengehen und der Schwarzwert könnte manchmal noch einen Tick perfekter sein. Das ist aber Kritik auf sehr hohem Niveau, denn ansonsten überzeugt
Avatar mit einem extrem farbenfrohen und detaillierten Bild, das grundsätzlich keine Wünsche offen lässt und sicherlich für manche heruntergeklappte Kinnlade sorgt. Wer also seinen Freunden demonstrieren will, wozu sein Heimkino fähig ist, der liegt mit dieser Blu-Ray sicherlich richtig.
-> 9.5/10 Bildpunkte
Sound
Glücklicherweise liegt die akkustische Qualität in keiner Weise hinter jener des Bildes. Am auffälligsten sind die exzessiven Einsätze des Subwoofers, welcher durch die Tiefenbässe des öfteren ins Schwitzen gebracht wird. Wenn Maschinengewehre knattern, Bomben explodieren und wilde Tiere durch den Dschungel trampeln, rummst es so richtig und man spürt Wände und Böden regelrecht erzittern. Dank einem hervorragenden Balancing sind selbst in solchen Momenten sowohl Dialoge wie auch feinste direktionale Effekte bestens zu hören und sorgen mit einem entsprechenden Volumen für eine sehr gelungene Surroundatmosphäre, an der es nichts auszusetzen gibt.
-> 9/10 Soundpunkte
Fazit
Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Ein altbekanntes Sprichwort, welches auch auf
Avatar zutrifft wie die Faust aufs Auge. Rein optisch ist der Film ein einziges Highlight und bietet eine Farbenpracht wie man sie bislang nur sehr selten erleben durfte, mit Ausnahme von Animationsfilmen aus dem Hause Pixar & co. Die Blu-Ray setzte bei Erscheinen eine neue Messlatte was Schärfe und Detailfülle angeht, welcher aber mittlerweile auch von anderen Filmen erreicht oder gar übertroffen wurde. Dennoch bietet der Film sowohl optisch wie auch akustisch nach wie vor bestes Demomaterial – auch wenn viele Einstellungen aufgrund ihrer CGI-Herkunft ein wenig künstlich wirken können. Letztendlich ist dies jedoch Ansichts- und Geschmacksache und tut der gebotenen Qualität keinen Abbruch.
Inhaltlich gesehen ist der Film aber ganz klar überhyped worden. In kaum einer Kritik vernahm man negative Stimmen über die stereotypen Charaktere oder die extrem vorhersehbare Handlung, deren Spannungsbogen objektiv betrachtet eigentlich enttäuschend flach ausgefallen ist.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: zu unterhalten vermag James Camerons neuester Streich trotzdem und weist weder merkliche Längen noch Leerläufe auf – im Gegensatz zu manch anderen Filmen reicht es allerdings, wenn man ihn sich nur einmal ansieht. Und wenn es nur ist, um von der Optik überwältigt zu werden.
-> 7/10 Blu-Ray Punkte
lendenzorn am 28. Oktober 11
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Hardwaretest Samsung UE46D5000
Der koreanische Elektronikriese Samsung befeuert den Markt regelmässig mit neuen Geräten für den Heimanwender. Von Hi-Fi-Anlagen zu Handys oder DVD-Playern gibt es diverse hochklassige Produkte für den kleinen bis mittelgrossen Geldbeutel. Seit der Jahrtausendwende haben die fleissigen Asiaten aber vor allem in einem Bereich stark zugelegt: den TV-Geräten. Spätestens seit dem starken Aufschwung der LCD-Geräte spielt Samsung in der obersten Liga mit und dies oftmals sogar relativ preiswert.
Dennoch war ich sehr erstaunt, als ich das Angebot für den UE46D5000 um knapp 800.- SFr (rund 600€) erblickt hatte. Konnte ein LED-Fernseher in dieser Grösse mit einem solch niedrigen Preis etwas taugen?
Spezifikationen
- Technik: LCD-Display mit LED-Backlight
- Auflösung: 1920*1080 Pixel (Full-HD)
- Bildschirmdiagonale: 46“ (117cm)
- Anschlüsse: 4x HDMI, 1x USB, 1x LAN, 1x SCART, 1x Component, CI+ Kartenslot, Kopfhöreranschluss, 1x Optical TOS-Link
- Lautsprecher: SRS Virtual Surround, 10W
- Ambilight: nein
- 3D-Funktionalität: nein
- Gewicht: ~17kg
- Stromverbrauch im Standby: 0.1W
Lieferumfang
- TV-Gerät
- Standfuss
- Stromkabel
- 4 Plastikhalterungen zur Wandmontage
- 2 Adapterkabel für SCART- und Component-Anschlüsse
- Fernbedienung inkl. Batterien
Verarbeitung und Design
Beim auspacken und aufstellen des Fernsehers springt als erstes die Verarbeitung des Gehäuses mit dem Klavierlack ins Auge. Dieser ist zwar hübsch anzusehen, ist jedoch äusserst anfällig auf Fingerabdrücke. Es ist also anzuraten, Handschuhe o.ä. zu tragen, oder aber die Schutzfolie drauf zu lassen bis der Fernseher an seinem vorgesehenen Platz steht/hängt.
Das Anschrauben des Standfusses gestaltet sich im ersten Moment als unpraktisch, da die Vertiefungen für zwei der Schrauben sehr ungünstig liegen und sich die Schrauben somit nur mit einem sehr langen und sehr dünnen Schraubenzieher eindrehen lassen, ohne dass Gefahr besteht, dass diese schräg in der Fassung landen. Sind alle Schrauben einmal angezogen, sitzt der Standfuss jedoch bombenfest und lässt sich dennoch problemlos nach links und rechts schwenken.
Auch sonst ist die Verarbeitung grundsätzlich sehr solide und lässt kaum Platz für Mängel. Nichts wackelt oder knarzt und selbst der relativ dünne Rahmen macht einen guten Eindruck und schützt das sensible Display vor Schlägen und Erschütterungen. Zwischen Rückwand und Umrandung lässt sich ein minimaler Abstand von 1-2mm ausmachen, der den guten Gesamteindruck jedoch kaum schmälert.
Wo wir grade beim Thema Rückwand sind: hier haben die Designer bei Samsung wahrlich keine Meisterleistung vollbracht. Der Anschluss für das Stromkabel befindet sich in einer Vertiefung und ist auf den ersten Blick nur schwer sicht- und erreichbar. Ähnlich verhält es sich mit den restlichen Anschlüssen, welche alle vertikal oder horizontal angebracht sind und das Einstöpseln diverser Peripherie etwas fummelig gestalten. Wer also selten etwas an der Rückwand zu schaffen hat, darf sich glücklich schätzen.
Rein optisch gibt sich der UE46D5000 relativ schlicht und unspektakulär. Schwarzer Klavierlack auf einem kantigen Gehäuse plus ein rechteckiger Standfuss geben dem Gerät einen unscheinbaren aber dennoch ansehnlichen Look, dessen grösstes positives Merkmal der schmale Rahmen darstellt.
Noch ein paar Worte zur Fernbedienung: diese ist verglichen mit anderen Modellen verhältnissmässig gross geraten und dürfte Personen mit kleinen Händen ein wenig umständlich erscheinen. Die gummierten Tasten verfügen jedoch über einen klaren Druckpunkt und sind logisch angeordnet – auch wenn man sich, je nach Vorgängermodell, ein wenig umgewöhnen muss. Selbst im Vergleich mit anderen Fernbedienungen von Samsung hat sich die Anordnung der Tasten geändert, so dass beispielsweise der Knopf für den Teletext oder für die Auswahl der Bildquelle anderweitig erreicht werden muss. Kleiner Wermuthstropfen für Nachteulen: die Fernbedienung lässt sich leider nicht beleuchten, so dass man im dunklen gerne mal eine falsche Taste erwischt.
Bild und Ton
Die 5er-Serie von Samsung gehört nicht mehr zur topaktuellen Liga (man ist bereits bei den 9ern angelangt), kann sich aber dank ausgereifter LED-Hintergrundbeleuchtung nach wie vor mit den Standards messen. Die Farben erscheinen, abhängig von der Quelle, äusserst klar und kräftig, was selbst auf den überzeugenden Schwarzwert zutrifft.
Dank verschiedenster Einstellungen lässt sich das Bild auch an die eigenen Ansprüche anpassen. Schärfegrad, Stärke der Hintergrundbeleuchtung, Farblevel, usw. bieten ausreichend Möglichkeiten der Individualisierung und sind im leicht zugänglichen Menü logisch angeordnet.
Kleines Manko des verwendeten Panels: die angegebene Frequenz von 100hz bezieht sich auf den CMR-Wert und beträgt effektiv lediglich die Hälfte. Die meisten Heimanwender werden hierbei kaum einen Nachteil erkennen, exzessive Konsolenspieler jedoch könnten sich möglicherweise daran stören. Der Genuss von Spielen in Full-HD Auflösung ist nämlich erst ab 100hz verlustfrei möglich – bei schnellen Renn- oder Actiontiteln könnten sich hier leichte Schlieren oder Verwischeffekte abzeichnen.
Wer das Gerät jedoch bloss für das (digitale) TV-Programm und seine Blu-Ray Sammlung nutzen will, wird sich über das überaus scharfe, klare und satte Bild freuen. Je nach Film/Programm und Quelle kann es vereinzelt zu einer leichten Bewegungsunschärfe in dunklen Bereichen kommen – dieses Phänomen ist jedoch überaus selten und stört den Filmgenuss nicht merklich. Enttäuschend ist allerdings das analoge Fernsehbild: wie nicht anders zu erwarten verpixelt hierbei alles ins Unermessliche und benötigt einen entsprechend grossen Sitzabstand um noch als annähernd akzeptabel zu gelten. Bei digitaler Einspeisung entfällt dieses Problem jedoch und hinterlässt ein beinahe komplett verlustfreies Bild. Einzig wer gern bei hellem Tageslicht und/oder direkter Sonneneinstrahlung auf dem Sofa sitzt, dürfte sich ab dem leicht spiegelnden Display stören, welches dann für eine entsprechende Verfremdung der Farben sorgt. Die Verwendung von Sonnenblenden oder Gardinen ist hierbei klar vorzuziehen.
Wie auch bei den meisten anderen Fernsehern sind die integrierten Lautsprecher des UE46D5000 kaum der Rede wert und reichen gerade knapp für 08/15 Sendungen aus. Unterhaltungsshows, Quizsendungen, usw. lassen sich so aushalten, wer jedoch einen Film sehen oder seine Ohren mit der Übertragung eines Konzertes verwöhnen will, sollte unbedingt eine entsprechende Anlage benutzen. Denn trotz SRS-Technik klingt der Ton leicht blechern und vor allem dünn. Die Sprachausgabe ist zwar zufriedenstellend, aber Bässe oder Effekte lassen stark zu wünschen übrig. Allerdings konnte man hier von Anfang an kaum mehr erwarten – dementsprechend ist das nicht wirklich als negativ zu werten.
Fazit
Der Samsung UE46D5000 eignet sich mit seinem grossen Bildschirm und den ausreichenden Anschlussmöglichkeiten bestens für das kleine Heimkino. Die Bildqualität von HD-TV oder Blu-Ray Filmen liegt im überdurchschnittlichen Bereich und überzeugt bis auf kleinere Ausnahmen auf ganzer Linie. Zudem spricht der niedrige Preis von knapp 600€ ganz klar für einen Kauf, sofern man bislang nur mit einem kleineren oder schlechteren Produkt Vorlieb nehmen musste.
Für Verfechter von analogem TV oder exzessiven Zockern ist er aufgrund der starken verpixelung, bzw. der Verwendung von nur 50hz vielleicht nicht die erste Wahl – wer jedoch auf der Suche nach einem möglichst grossen und qualitativ zufriedenstellenden Bild ohne 3D-Unterstützung ist, dürfte angesichts des ansprechenden Preis-/Leistungsverhältnisses nur wenig Gründe finden, um sich für ein anderes Gerät zu entscheiden.
Kleine Anmerkung am Rande: Die mehrsprachige, der Verpackung beiliegende, Bedienungsanleitung verhilft nur zur ersten Inbetriebnahme des Gerätes und erläutert das Anbringen des Standfusses, die Montage an der Wand sowie die wichtigsten Anschlüsse und Betriebsfunktionen. Wer sich weiter in die Materie einarbeiten will, muss dementsprechend das Internet zu Rate ziehen. Und auch wenn die Menüs grundsätzlich logisch aufgebaut sind, so wäre eine Erläuterung der ein oder anderen Zusatzfunktion sicherlich wünschenswert gewesen. So wird man nur Schritt für Schritt herausfinden, wofür einzelne Menüpunkte eigentlich gedacht sind und welchen Zweck unbekannte Tasten auf der Fernbedienung erfüllen sollen.
lendenzorn am 28. Oktober 11
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"Shutter Island" Blu-Ray Review
Martin Scorcese gilt nicht erst seit "Taxi Driver", "The Goodfellas" oder "Gangs of New York" als hervorragender Regisseur, der es immer wieder mühelos schafft, intelligente und spannende Filme zu drehen. Letzten Endes ist dies aber auch immer seinem Schauspielerensemble zu verdanken, die behutsam ausgewählt werden um jeweils einen fabelhaften Job zu erledigen. So geschehen natürlich auch bei "Shutter Island", für den er sich bereits zum vierten mal niemand geringeren als Leonardo DiCaprio geangelt hat - und genau dieser macht diesen beklemmenden Thriller nochmals ein ganzes Stück besser...
Ashecliffe ist eine einzigartige Einrichtung. Abgelegen auf der Insel Shutter Island, 10 Seemeilen vor der Küste, beherbergt sie in einer Mischung aus Gefängnis und Nervenheilanstalt besonders gefährliche und geistesgestörte Insassen. Als einer Patientin Namens Rachel Solando eines Nachts die Flucht aus ihrer eigentlich abgeschlossenen Zelle gelingt, wird United States Marshall Edward "Teddy" Daniels auf den Plan gerufen. Zusammen mit dem ihm bis dato unbekannten Partner Chuck erreicht er die Insel und stellt bald fest, dass in dieser Anstalt so manches nicht mit rechten Dingen zuzugehen scheint. Zugleich erhärtet sich in ihm der Verdacht, dass sich der mutmassliche Mörder seiner Frau ebenfalls auf dieser Insel aufhält...
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=ZllxoARre4o
Bild
Grundsätzlich handelt es sich bei "Shutter Island" einmal mehr um eine durchaus gelungene Portierung, bei welcher sich der Sprung auf die blaue Scheibe definitiv gelohnt hat. Nichts desto Trotz gibt es Punkteabzug in der B-Note, denn "Shutter Island" mangelt es minimal an Details, mit denen man in anderen Filmen am Laufband verwöhnt wird. Überaus gelungen sind hingegen Close-Ups sowie Aufnahmen der Insel, bzw. der Station. Des weiteren darf sich Scorceses Thriller mit einer hervorragenden Tiefenwirkung und Plastizität rühmen, die den meisten Einstellungen einiges mehr an Atmosphäre verleiht.
Die Farbpalette indes ist ein wenig untersatuiert, aber dennoch kräftig und natürlich.
8/10 Bildpunkte
Sound
Akkustisch setzt "Shutter Island" auf einen eher Subtilen Mix, der vorrangig durch die frontalen Kanäle läuft und nur selten auf einen vollen Surroundeffekt setzt - dann jedoch umso mehr. Sowohl Musik wie auch die vereinzelten Effekte wirken sehr voluminös und perfekt platziert und sorgen vielfach für eine gekonnte Unterstützung der Bilder, während die Dialoge stets perfekt aus der Centerbox dringen.
Alles in Allem ein eher dezenter, aber dennoch zufriedenstellender DTS-Mix, der auf entsprechenden Anlagen sogar in HD-Format abgespielt wird.
7.5/10 Soundpunkte
Fazit
"Shutter Island" gehörte 2010 zurecht zu den vieldiskutierten Kinotiteln. Die sehr dichte Atmosphäre dieser äusserst spannend und intelligent erzählten Geschichte zieht den Zuschauer von Beginn weg in ihren Bann. Das Sahnehäubchen stellt dann der exzellente Cast mit DiCaprio und Sir Ben Kingsley, sowie einem nicht minder bemerkenswerten Mark Ruffalo als Teddys Partner. So vermag der Psychothriller bis zur letzten Minute bestens zu unterhalten und vermag es sogar, die grauen Zellen der Zuschauer bis nach dem Film zum arbeiten zu bringen. Nicht nur für Genrefreunde eine unbedingte Kaufempfehlung!
-> 9/10 Blu-Ray Punkte
lendenzorn am 11. Oktober 11
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"Sieben" Blu-Ray Review
Es gab eine Zeit, da war Brad Pitt noch kein Teil von "Brangelina" und Morgan Freeman hatte noch kein grau meliertes Haar. Das liegt zwar schon einige Jahre zurück, aber damals standen die beiden sogar mal zusammen vor der Kamera. Dahinter sass David Fincher (The Game, Alien 3, Fight Club) und liess die beiden Protagonisten Jagd auf Kevin Spacey machen. Das Ganze nannte man "Sieben" [engl. Se7en] und war Vorreiter für eine ganze Reihe von Filmen die sich alle um das selbe Thema drehten: Serienmörder.
Detective Somerset (M. Freeman) steht kurz vor dem Ruhestand und soll vom jüngeren Det. Mills (B. Pitt) abgelöst werden. Bei der Untersuchung zweier verschiedener Tatorte machen beide eine ungewöhnliche Entdeckung: die Worte "Völlerei" und "Habsucht" werden in unmittelbarer Nähe der Opfer gefunden und bereits steht fest, dass es noch mindestens 5 weitere Opfer geben wird - eines für jede der sieben Todsünden. Eine nervenaufreibende Jagd auf den Täter beginnt, dessen Spur aus Leichen beileibe nichts für zartbesaitete Gemüter ist.
Während sich mit Freeman und Pitt ein ungleiches, aber vor der Kamera gut funktionierendes Team gefunden hat, wurde mit Spacey ein mehr als passender Gegenspieler ausgewählt. So ist es vor allem die letzte halbe Stunde der rund 120 Minuten in denen er in seiner Rolle brilliert und den Zuschauer bis zum Ende vor den Schirm fesselt. Vor allem aber dürften es die pervers zugerichteten Opfer des krankhaft-genialen Killers sein, die diesen Film aussergewöhnlich und ungemein spannend machen, so dass er auch nach über 15 Jahren nichts von seiner Faszination verloren hat. Somit war es auch nur eine Frage der Zeit, bis Finchers Meisterwerk den letzten Schritt zur blauen Scheibe antritt.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=cetV8LBodqk
Bild
Um es gleich vorneweg zu nehmen: die optische Qualität von "Sieben" kann sich nicht voll und ganz mit neueren Produktionen messen. Dennoch wird uns hier ein zumeist scharfes Bild geboten, welches durchaus in einzelnen Einstellungen auch mit einer ordentlichen Detailfülle punkten kann. Vor allem aber sticht der extrem satte Schwarzwert heraus, der die dunklen Szenen enorm lebendig und atmosphärisch wirken lässt - als Beispiel sei hier die Begehung des ersten Tatorts erwähnt, die niemals besser aussah.
Aber trotz der ein oder anderen unschärferen Aufnahme oder einem sich ab und an einschleichenden Filmkorn bietet "Sieben" für sein Alter eine hervorragende Qualität und läuft der bislang bekannten DVD definitiv den Rang ab.
7/10 Bildpunkte
Sound
Da wir es hier nicht mit einem Actionfilm zu tun haben, fällt auch der Soundmix einiges ruhiger aus. Somit bleibt der Film zu weiten Teilen sehr frontlastig und setzt nur selten auf die Unterstützung der Surroundsoundsprecher oder des Subwoofers, trotz einer Dolby Digital Abmischung. Umso mehr Mühe gab man sich beim Balancing der Dialoge, die glasklar ans Ohr dringen und selbst in der durchaus voluminösen Musik niemals untergehen.
Keine Glanzleistung aber dennoch durchaus zufriedenstellend.
7/10 Soundpunkte
Fazit
Ob man "Sieben" mag, hängt in erster Linie davon ab, ob man von der Jagd auf Serienmörder angetan ist. Wenn nicht, wird man auch kaum Freude an den sehr detailliert gezeigten Leichen oder der als beklemmend zu bezeichnenden Atmosphäre verspüren. Freunde des Schemas hingegen finden hier nach wie vor eine Referenz für diese Art von Thriller, an der sich bereits viele Nachahmer erfolglos orientiert haben. Wer den Streifen bislang noch nicht zu seiner Sammlung zählt, sollte spätestens bei dieser Blu-Ray zuschlagen und den Film in einer noch nie dagewesenen Qualität geniessen.
-> 8/10 Blu-Ray Punkte
lendenzorn am 04. Oktober 11
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"James Bond 007: Ein Quantum Trost" Blu-Ray Review
Selbst bei einem klangvollen Namen wie James Bond steckt nicht immer automatisch auch James Bond drin. Das beste Beispiel hierfür war der im Jahr 2008 produzierte "Quantum of Solace" (so der englische Titel), bei dem erstmals der Wahlschweizer Marc Forster auf dem Regiestuhl sass.
Bislang eher bekannt für eher langsam erzählte Filme mit stark herausgearbeiteten Charakteren ("Monsters Ball", "Stay") schlug er mit dem Bond Nummer 22 eine komplett andere Richtung ein und macht aus dem britischen Geheimagenten kurzum einen Actionhelden. Mit ein Grund, weshalb der Film bei Kritikern und Fans nicht besonders gut ankam.
Storymässig beginnt "Ein Quantum Trost" dort, wo "Casino Royale" aufgehört hatte. Bond hat Mr. White geschnappt und somit den Verantwortlichen für den Tod seiner geliebten Vesper in den Händen - bis diesem die Flucht gelingt. Bei der Verfolgung stösst Bond auf weitere zwielichtige Personen und auf ein grosses Komplott, dessen Oberhaupt ein gewisser Dominic Greene ist - ein Umweltaktivist der merkwürdigerweise daran interessiert ist, ganze Länder oder zumindest grosse Teile aufzukaufen, obwohl es dort kaum Öl oder ähnliche wertvolle Rohstoffe gibt.
Man merkt es schon, die Story ist die grösste Schwäche dieses Streifens, der ansonsten grundsätzlich sehr viel richtig macht. Daniel Craig lässt auch in seinem zweiten Einsatz für den MI6 keine Zweifel aufkommen, dass er die richtige Besetzung ist, während Judy Dench als M eine starke und glaubwürdig-autoritäre Präsenz zeigt. Es liegt auch nicht an Olga Kurylenko oder Gemma Arterton in den Rollen der beiden Bond-Girls, wobei letztere eine Bildschirmpräsenz von gerade mal ein paar Minuten aufweisen darf. Nein, das Hauptproblem bleibt Greene. Ohne Zweifel ist Mathieu Amalric der richtige Mann um die Rolle zu verkörpern, jedoch bleibt der Charakter viel zu blass. Man spürt keine von ihm ausgehende Boshaftigkeit, er wirkt nicht einmal sonderlich bedrohlich und das macht es schwer, ihn als Bösewicht ernst zu nehmen - vor allem wenn man sich an Figuren wie Dr. No, Scaramanga oder ähnliche Widersacher zurückerinnert.
Was macht den Film denn eigentlich noch sehenswert? Ganz klar: die Action. Bereits in den ersten paar Minuten sieht man die wohl spektakulärste Verfolgungsjagd die es je in einem Bond-Film gab und nach einer recht kurzen Pause geht die Hetzjagd bereits weiter - dieses mal zu Fuss über die Dächer der italienischen Stadt Siena. Später fetzt man auch gerne in Booten hinter einander her oder wird mit einem behäbigen Frachtflugzeug in einen Luftkampf verwickelt.
An explosiven und lauten Momenten mangelt es dem neuesten Bondabenteuer also keinesfalls und trotzdem schafft es die Spannung kaum, bis zum Zuschauer durchzudringen. Es fehlt die bereits erwähnte allgegenwärtige Bedrohung eines echten Widersachers und eine Story in der sich ein solcher auch entfalten könnte.
Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=wb4M5kR1lZk
Bild
Immerhin technisch gibt es an "Ein Quantum Trost" nichts auszusetzen: erneut beehrt uns MGM mit einem gestochen scharfen und enorm detaillierten Bildmaster, das komplett verlustfrei über den Bildschirm flimmert. Selbst in dunklen Bereichen zeichnet sich weder ein Filmkorn noch ein Detailverlust ab und allgemein ist das gezeigte Material über jeden Zweifel erhaben und bietet über weite Strecken sogar Referenzwerte. Einziges winziges Manko ist eine nicht ganz so ausgeprägte Plastizität, was wie so oft mit den verwendeten Kontrasten und Farbfiltern zusammenhängt. Dennoch ist das High-Def-Feeling bei dieser Blu-Ray sehr gross.
8.5/10 Bildpunkte
Sound
Als Actionfilm ist von vornherein klar, dass hier soundtechnisch grosse Geschütze aufgefahren werden müssen. Und bereits in der ersten Verfolgungsjagd wird eindrücklich bewiesen, dass MGM hier keine halben Sachen macht. Enorme Tiefenbässe und gekonnt eingesetzte direktionale Effekte sorgen für einen eindrücklichen Raumklang und selbst in den ruhigen Szenen macht man von Umgebungsgeräuschen Gebrauch, was den Film sehr lebendig wirken lässt. Der Wechsel von lauten zu leisen Momenten ist es dann auch, was hier für staunen sorgt. Ein simpler Effekt der absolut phantastisch eingesetzt wird. Als musikalischer Höhepunkt ist sicherlich die Szene an der Bregenzer Oper zu erwähnen, bei der man mit klassischer Musik die Surroundanlage an ihre Grenzen treibt.
8.5/10 Soundpunkte
Fazit
"Ein Quantum Trost" ist leider eines der schwächeren Abenteuer des berühmten James Bond. Das liegt vorrangig an Story und Script, bei dem auch der solide Cast nur schwer zu glänzen vermag und letztendlich kaum Spannung aufkommt. So eindrücklich und nervenaufreibend die Action auch verfilmt sein mag, so langweilig ist dann auch das Ende. Wenn dem Zuschauer völlig egal ist, wer alles den Löffel abgibt und wer worin verstrickt ist, dann macht das Drehbuch definitiv etwas falsch.
Als einfacher Actionfilm oder als Demomaterial um vor Freunden mit seinem Equipment anzugeben taugt "Ein Quantum Trost" aber trotzdem - man darf eben einfach nicht zu viel erwarten, in der Hoffnung dass man sich im 23. Anlauf wieder auf alte Stärken konzentriert.
-> 7/10 Blu-Ray Punkte
lendenzorn am 01. Oktober 11
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