Samstag, 11. Februar 2012
"Stirb langsam 2" Blu-Ray Review


Selber Held, selbe Filmreihe - aber anderes Szenario und neuer Regisseur. "Stirb langsam 2" macht vieles anders als sein Vorgänger und bleibt seinen Wurzeln dennoch glücklicherweise treu.
Welche Auswirkungen hatten die genannten Wechsel auf den Film? Und wie verhält es sich bei der Blu-Ray? Diesen Fragen bin ich auf den Grund gegangen...



Story
Bereits zum zweiten Mal will John McClane (Bruce Willis) eigentlich nur eines: besinnliche Weihnachten. Dieses Jahr lautet sein Ziel Washington, wo er mitsamt seiner Frau Holly bei seinen Schwiegereltern eingeladen ist. Dass es nie zum gemütlichen Diner kommen soll ist jedoch schon von Vornherein klar, als der New Yorker Polizist auf dem Flughafen einige verdächtige Gestalten beobachtet, wie sie sich gegenseitig Weihnachtsgeschenke zuschieben und sich Zugang zu Arealen verschaffen, in denen eigentlich nur Flughafenpersonal verkehren darf. So dauert es auch nicht allzu lange bis zum ersten bleihaltigen Zwischenfall und kurze Zeit später findet sich der ganze Flughafen inmitten eines Terrorszenarios.
Die Ausgangslage: der berüchtigte Kolumbianische Drogenbaron Ramon Esperanza soll nach Waschington überführt werden, wo aber nebst der Polizei bereits eine schwerbewaffnete Gruppierung ehemaliger Elitesoldaten auf ihn wartet. Deren Ziel ist natürlich die Freilassung Esperanzas, egal zu welchem Preis. Durch die Abschaltung der Beleuchtung der Landebahnen sind sämtliche Maschinen dazu gezwungen in der Luft zu bleiben, bis der Tower sie manuell runterholen kann - was aber durch die unterbrochene Funleitung zusätzlich erschwert wird. Mischt man sich in die Pläne der Terroristen ein, sind die Konsequenzen fatal: man gibt sich als Tower aus und manipuliert die angezeigte Flughöhe der Maschine, um diese mit voller Geschwindigkeit auf die Erde knallen zu lassen, was den Tod aller Insassen zu Folge hat. Das dumme ist nur, dass in einem der Flugzeuge auch McClanes Frau Holly sitzt...

-> Englischer Trailer bei Youtube


Man merkt, dass die Ausgangslage für den zweiten Teil der Reihe noch um einiges explosiver ist als im Vorgänger, was auch die Spannung erneut in die Höhe treibt. Geblieben sind skrupellose Kriminelle und ein einsamer Held der irgendwie das Leben von mehreren hundert Menschen zu retten versucht. Bruce Willis spielt seine Rolle erneut routiniert, mit markanten Einzeilern und unzähligen blauen Bohnen, während seine Gegenspieler leider nicht mehr einen derart bleibenden Eindruck hinterlassen wie noch im ersten Teil. Welcher der beiden aber der bessere Film ist, entscheidet wohl jeder individuell.


Bild
Grundsätzlich leidet "Stirb langsam 2" an den selben Schwächen wie sein Vorgänger: hellere Szenen sind in Sachen Schärfewert zufriedenstellend und zeigen bei verminderter Ausleuchtung einen leichten Qualitätsabfall. Das beginnt bei einer minimalen Unschärfe und zieht sich hin zu den schwindenden sichtbaren Details.
Aber auch die Stärken sind mit einem gesteigerten Kontrast- und Farbverhältnis die selben geblieben und sorgen im Endeffekt dennoch für einen akzeptablen Transfer.

6.5/10 Bildpunkte


Sound
Minimal anders verhält es sich bei der verwendeten DTS-Spur, die in Details mehr zu überzeugen vermag. Die Dialogwiedergabe ist gelungen, während man in Schusswechsel ein wenig mehr von der Surroundabmischung profitiert. Leider sind aber auch hier die Soundeffekte nach wie vor etwas dünn ausgefallen, womit sich der Ursprung des Filmes eben doch bemerkbar macht. Anfangs der 90er war die Kinotechnik eben noch nicht derart fortgeschritten wie heute.

6.5/10 Soundpunkte


Fazit
Auch diese Blu-Ray macht den Braten rein technisch nicht fett - muss sie aber auch gar nicht. Der Film ist objektiv betrachtet spannender, explosiver und bleihaltiger als noch beim Auftakt der Reihe. Ob man das als wichtig einstuft, bleibt jedem selbst überlassen. Ich für meinen Teil habe auch mit dem Nachfolger eine Menge Spass, da die Hauptwerte Unterhaltung und Kurzweil stimmen. Actionkino wie es damals war und auch heute noch toll ist.

-> 7/10 Blu-Ray Punkte



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"Stirb langsam" Blu-Ray Review



Die 80er und 90er waren eine Hochburg für Actionfilme, sowohl für A- wie auch für B-Movies. Nebst "Terminator" war es aber vor allem die "Stirb langsam"-Reihe, welche dem Genre neue Impulse einzuverleiben vermochte. Ein einzelner Held, der sich in einer schier ausweglosen Situation einer ganzen Horde von Gangstern stellt um eigentlich nur seine eigene Haut und jene seiner Frau zu retten versucht. 1988 konnte sich damit Bruce Willis als neuer Actionheld etablieren und war mitbegründer einer der beliebtesten Filmreihen des Genres.
Kann der Streifen auch nach beinahe 25 Jahren noch genau so begeistern wie damals?


Story
Es sollte für John McCLane (Bruce Willis) eigentlich nur ein ruhiges Weihnachtsfest werden, als er von New York nach Los Angeles fliegt um dort seine Frau zu besuchen, welche einige Monate zuvor ihren Wohnsitz an die Westküste verlegt hat, um dort beim mächtigen Nakatomi-Konzern Karriere zu machen.
Auf der dortigen Weihnachtsfeier geht es zunächst auch ganz friedlich zu und her, bis ein paar Gangster unter der Führung von Jack Gruber (Alan Rickman, vielen wohl eher bekannt als Prof. Severus Snape aus "Harry Potter") das Gebäude betritt. Ihr Ziel ist simpel: die Aktienpapiere im Wert von über 600 Millionen Dollar sollen aus dem Tresor gestohlen werden. Ihr Plan jedoch ist umso ausgeklügelter und ein gefährliches Katz- und Maus Spiel mit der Polizei beginnt. Womit aber niemand gerechnet hat ist McClane, der sich von der Geiselgruppe absetzen und den Dieben einen dicken Strich durch die Rechnung machen kann.

-> Englischer Trailer bei Youtube


Anders noch als bei "Predator" inszeniert John McTiernan in diesem Film seine Action nur rund um einen Helden, anstatt um eine ganze Söldnertruppe. Grundsätzlich ist dieser Wandel aber eine gute Entscheidung, steigtert sich dadurch die Spannung in vielen Momenten doch enorm. Ausserdem war es dadurch auch einfacher, sich auf die schauspielerische Leistung der beiden Hauptakteure zu konzentrieren, denen der Film einen ordentlichen Karriereschub in Hollywood sichern konnte.
Heutzutage mag das Konzept von "Stirb langsam" als veraltet gelten, kann Actionfans aber noch immer entzücken. Die gelungene Mischung aus Hetzjagd, Geballer und zuweilen amüsanten Dialogen ist nach wie vor sehr kurzweilig und durchwegs unterhaltsam.


Bild
Um eines vorneweg zu nehmen: "Stirb langsam" hat noch nie besser ausgesehen als auf Blu-Ray - kann sich aber dennoch nicht mehr mit neueren Produktionen messen lassen. Zwar geht die Bildschärfe bei helleren Szenen durchaus in Ordnung, aber ein paar schlechter fokussierte Shots schleichen sich dennoch immer ein, nicht zuletzt dann, wenn es allgemein ein wenig dunkler wird. In jenen Momenten werden auch so manche Details verschluckt, was vor allem deshalb schade ist, weil man in Nahaufnahmen und Close-Ups durchaus die Feinheiten der Hautstruktur o.ä. beobachten kann und sich der Transfer ins HD-Format somit rechtfertigt.
Die gesteigerten Farb- und Kontrastwerte sind es dann letztendlich auch, welche das Bild plastischer wirken lassen als bisher und dafür sorgen, dass man sich dennoch wohl fühlt beim betrachten dieser Scheibe. Letztendlich ist dem Film die 80er-Herkunft jedoch in beinahe jeder Einstellung anzusehen.
Wie gesagt: das bisher beste Bild, aber noch lange kein fest für High-Definition-Freaks.

6.5/10 Bildpunkte


Sound
Soundtechnisch verhält es sich sehr ähnlich wie beim Bild, wobei hier kein allzu grosser Unterschied zu bisherigen DVD-Veröffentlichungen auszumachen ist. Der DTS-Mix klingt nur minimal anders als die längst bekannte Dolby Digital Spur und kann in erster Linie mit einer soliden Dialogwiedergabe punkten. Es sind aber vor allem die Schusswechsel welche sich - verglichen mit neuen Produktionen - recht unnatürlich und dünn anhören, während andere Effekte minimal zu laut und somit ein wenig unausgeglichen wirken.
Immerhin hat man sich insofern Mühe gegeben, dass alle Lautsprecher inklusive Subwoofer immer wieder angesprochen werden - was aber längst kein Garant für ein markantes Soundgewitter ist.

6.5/10 Soundpunkte


Fazit
Allein vom technischen Standpunkt aus, braucht sich wohl niemand die Blu-Ray von "Stirb langsam" ins Regal zu stellen - was wohl auch niemand tun wird. Diese Neuauflage ist in erster Linie für die Fans der Reihe, und denen geht es letztendlich bloss um den Film. Denn dieser kann auch heute noch auf hohem Niveau unterhalten und für viel Kurzweil sorgen, während es man sich mit Chips und Bier auf dem Sofa gemütlich macht.

-> 7/10 Blu-Ray Punkte



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Montag, 2. Januar 2012
"Der Patriot" Blu-Ray Review



Mit “Braveheart“ kämpfe sich Mel Gibson 1995 in die Herzen all jener, die ein Faible für historisch angehauchte Schlachtenfilme haben. Knappe 5 Jahre später schlüpfte er erneut in eine ähnliche Rolle, dieses mal unter dem Titel “Der Patriot“ mit Roland Emmerich auf dem Regiestuhl. Nominiert für 3 Oscars bot das Spektakel erneut die Grundzutaten für eine epische Geschichte in der es um Ehre und Freiheit, aber in erster Linie um das Schicksal eines einzelnen Mannes geht. Nach ersten DVD-Versionen ist der Film mittlerweile auch im hochauflösenden Zeitalter angekommen – und vermag dabei seine Stärken gekonnt auszuspielen.


Story
Das Schicksal hat Benjamin Martin (Mel Gibson) bereits übel mitgespielt, als der Tod ihm gewaltsam seine Frau entrissen und ihn mitsamt 7 Kindern zurückgelassen hat. Gemeinsam bewohnen und betreiben sie eine kleine Farm in South Carolina auf welcher der Kriegsveteran zurückgezogen ein beschauliches Leben führt. Doch der Frieden währt nicht lange: der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg steht vor der Tür und sein ältester Sohn Gabriel (Heath Ledger) meldet sich gegen den Willen seines Vaters freiwillig für die Armee. Um das Schicksal seines Sohnes bangend weigert er sich vorläufig, selbst gegen die Englische Übermacht in die Schlacht zu ziehen und widmet sich lieber dem Wohlergehen der restlichen Kinder – bis der Krieg unmittelbar vor seiner Türschwelle stattfindet und er Verwundete der eigenen wie auch der englischen Armee auf seiner Veranda zu pflegen versucht.
Mittlerweile kehrt Gabriel verwundet und mit einem wichtigen Botenauftrag nach Hause zurück und wird Tags darauf vom britischen Colonel Tavington (Jason Isaacs) aufgehalten und gefangen genommen – in der Absicht Gabriel zu hängen. Beim Versuch dies zu verhindern stürzt sich Benjamins zweitältester Sohn Thomas auf die englischen Soldaten und wird von Tavington erschossen, kurz bevor dieser den Befehl gibt, das Anwesen abzufackeln – woraufhin Vater Martin erstmals selbst ins Geschehen eingreift und in einer waghalsigen Aktion seinen Sohn aus den Fängen der königlichen Truppen befreit.
Nunmehr zum Feind Englands erklärt, gibt es für Benjamin kein Zurück mehr: er meldet sich zurück in die Armee, übernimmt das Kommando über die Miliz und stellt sich der Übermacht im Kampf um die Freiheit und die Unabhängigkeit der noch jungen vereinigten Staaten.

-> Trailer bei Youtube


Wie schon bei “Independence Day“ inszenierte der deutsche Roland Emmerich einen Krieg der scheinbar unterlegenen gegen die angreifende Übermacht mit viel Bombast und einer gekonnten Dramaturgie. Doch im Gegensatz zum Science-Fiction-Spektakel bezieht er sich hier auf historische Ereignisse, jedoch ohne diese allzu korrekt wiederzugeben. So wird der eine oder andere Fakt ein wenig verdreht und die Prioritäten erster Hand auf das Schicksal des fiktiven Benjamin Martin gerichtet. Der Glaubwürdigkeit tut dies aber keinen Abbruch, da man sich bei Kostümen und Sets sehr um Authentizität bemüht hat. Auch die gezeigten Kriegstaktiken hat es in dieser Form gegeben – und auch wenn man heute darüber ungläubig den Kopf schüttelt, so bieten sie dennoch genügend Spannung um den Zuschauer bis zuletzt vor den Fernseher zu bannen.
Dazu trägt auch der Cast viel bei, welcher bis in die Nebenrollen passend besetzt ist. Bei manchem merkt man förmlich wie er in seiner Rolle aufzugehen vermag und dank dem guten Script nicht bloss stereotype und eindimensionale Charaktere zeigt.
“Der Patriot“ ist ein grosses Schlachtenepos made in Hollywood und erfüllt dem geneigten Fan sämtliche Wünsche.


Bild
Im ersten Moment liegt der Verdacht nahe, dass sich ein 12 Jahre alter Film kaum mehr mit neuen Produktionen messen kann – doch der Schein trügt. Mit sehr viel Mühe und Sorgfalt wurde das Filmmaterial überarbeitet und verweist mit teilweise gestochen scharfen Bildern und passenden Kontrasten selbst neuere Titel in die Schranken. Dass die Farbpalette sehr natürlich ausfällt, kommt der Glaubwürdigkeit des Films sehr zu Gute und unterstreicht den historischen Anstrich. Feuergefechte und Explosionen werden nicht als übermässig bombastisch inszeniert, sondern sollen einen gewissen Realismus wahren – was durchaus gelingt. Dank des fehlerfreien Transfers fühlt man sich mitten hinein versetzt und staunt des öfteren über die hohe Tiefenwirkung, welche diesen Effekt noch verstärkt.
Für genügend High-Definition-Feeling ist also gesorgt und selbst die teilweise auszumachenden unschärferen Shots vermögen den Spass nicht zu trüben.

8/10 Bildpunkte


Sound
Auch bei der akustischen Umsetzung war man scheinbar sehr um Authentizität bemüht, wirkt so manches, im Vergleich zu ähnlichen Produktionen, doch ein wenig harmlos. Das Knallen der langen Holzgewehre wirkt genau so wenig ohrenbetäubend wie die Einschläge der Kanonenkugeln – wenn auch letztere ausgiebigen Gebrauch vom Subwoofer machen. Trotzdem wird man das Gefühl nicht los, dass sämtliche Effekte einen Tick mehr Volumen hätten vertragen können, aller Glaubwürdigkeit zum Trotz.
Hervorragend hingegen ist das Balancing gelungen, welches für stets verständliche Dialoge und gekonnt eingesetzte Musik sorgt. Selbst im Schlachtgetümmel sind einzelne Worte verständlich und nie tritt der Verdacht auf, etwas zu verpassen.

7.5/10 Soundpunkte


Fazit
Es gäbe so einige Punkte über die man sich bei “Der Patriot“ streiten könnte. Da wäre einerseits der leicht patriotische Einschlag gegen Ende des Films oder seine Länge von annähernd 3 Stunden, die natürlich nicht ohne einzelne kleine Durchhänger auskommt. Auch Soundpuristen werden Dinge finden, die ihnen nicht ganz genehm scheinen, wie auch Historiker oder Amerika-Gegner. Letzten Endes wird es aber genügend Filmfans geben, die sich zu keinen der genannten Gruppierungen zählen, sondern sich lediglich an gut gemachten, epochalen Schlachtenfilmen erfreuen – und genau für jene ist “Der Patriot“ ein Festessen. Die Glaubwürdigkeit von Kulissen, Charakteren und Geschichte sind auf einem erstaunlich hohen Niveau und die Qualität der Produktion überzeugt auch nach 12 Jahren noch immer. Wer sich also einen Nachmittag lang zurück in die Kolonialzeit versetzen möchte, der Folgt Mel Gibson auf seinem Rachefeldzug und stellt sich diese Blu-Ray in sein Regal.

-> 8/10 Blu-Ray Punkte



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"Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1 & 2" Blu-Ray Review




Vorsicht:
Dieses Review enthält möglicherweise Spoiler auf die Handlung und den Ausgang der “Harry Potter“-Reihe. Wer also noch nicht alle Teile kennt und sich nichts vorneweg nehmen will, überspringt den „Story“-Abschnitt am besten und geht gleich zur technischen Bewertung über.



Die Entscheidung, das siebte und letzte Buch der “Harry Potter“-Saga für die Verfilmung in zwei Teile zu splitten, sorgte im Vorfeld vielerorts für Unmut. Sowohl Fans wie auch Kritiker sahen darin nichts weiter als reine Geldmacherei und waren entsprechend skeptisch was das Endergebnis der beiden letzten Filme angeht. Entgegen aller Erwartungen jedoch hat Regisseur David Yates (mit dabei seit dem “Orden des Phoenix“) erneut allen bewiesen, dass er es versteht, aus der Vorlage ein spannendes Fantasyabenteuer zu drehen, welches nach wie vor seinesgleichen sucht.
Doch bei all dem Lob sowie dem weltweiten Kinoerfolg lässt sich nicht leugnen, dass sich die beiden Filme in so machen Punkten unterscheiden. Inwiefern sich das auf die komplette Reihe auswirkt und ob diese letzten Blu-Rays dennoch in die Sammlung gehören, lest ihr in den folgenden Zeilen.


Story
Seit der Rückkehr von Lord Vordemort wird es in der Zauberwelt immer gefährlicher, nicht zuletzt für Harry und seine Freunde, die nach wie vor alles daran setzen um dem Schrecken ein Ende zu bereiten. Nachdem Dumbledore im Vorgänger von Severus Snape getötet wurde und Harrys Onkel Sirius schon länger nicht mehr unter den Lebenden weilt, geht auch der Orden des Phoenix seinem Ende entgegen. Seine Mitglieder sind entweder tot oder versprengt und nur durch ein letztes Bündnis gelingt es Alastor Moody, Harry vorerst in Sicherheit zu bringen. Spätestens jedoch als er mit Ron und Hermine im ehemaligen Hauptquartier des Ordens Zuflucht sucht, merken die drei dass sie endgültig auf sich allein gestellt sind. Doch ihr Ziel ist klar: die letzten Horkruxe von Voldemort müssen gefunden und zerstört werden.
Während die 3 Freunde auf ihrer beschwerlichen Suche auch so manche sozialen Differenzen überwinden müssen, nimmt Voldemorts Macht weiter zu indem er weitere seiner Gegner eliminiert und seine eigenen Reihen vergrössert. Doch eine weitere Möglichkeit den dunklen Lord zu bezwingen tut sich auf: Xenophilias Lovegood erzählt von den Heiligtümern des Todes – drei magische Gegenstände, welchen ihren Träger vor dem Tod bewahren und Voldemort somit austricksen können.
Die Aufgabe vor die sich Harry, Ron und Hermine gestellt sehen, wächst also mit jeder Minute und so erfahren sie erst spät von der Belagerung welche vor den Toren Hogwarts’ Gestalt annimmt um die Zauberschule mitsamt ihren Lehrern und Schülern endgültig zu vernichten.

-> Trailer bei Youtube


Nachdem die vorangegangenen Teile mehrheitlich noch innerhalb der Mauern von Hogwarts angesiedelt waren, verlagert sich das Geschehen nun mehr und mehr auf die Welt ausserhalb. Vergangenheit ist auch der kindliche Charme mit dem wir in diese Zauberwelt eingeführt wurden; denn die Protagonisten sind mittlerweile definitiv erwachsen geworden. Dies schlägt sich in erster Linie in den Kulissen wieder, welche erneut düsterer sind als im direkten Vorgänger. Allgemein ist die Grundstimmung geprägt von Leid und Tod: kaum ein Sonnenstrahl erhellt die Umgebung und zu lachen gibt es schon lange nichts mehr. Diese düstere Atmosphäre wurde perfekt eingefangen und spiegelt sich auch in den Darstellungen der einzelnen Charaktere – Radcliffe, Grint und Watson sind augenscheinlich mit den Protagonisten mitgewachsen und spielen die beste Performance der kompletten Saga. Aber auch der restliche Cast bleibt nicht hinter den Erwartungen zurück, wobei man sich vorrangig von Alan Rickman als Severus Snape beeindruckt zeigt, der für die überraschendste Wendung der kompletten Reihe sorgt.
Während man sich im ersten der beiden Filme noch für eine ruhigere Gangart (mit der einen oder anderen Länge) entschieden hat, gipfelt der Abschluss in einem einzigen magischen Spektakel. Der Kampf um Hogwarts ist sowohl optisch wie auch dramaturgisch ein Höhepunkt, auch wenn man sich ruhig ein wenig mehr Zeit hätte lassen können um das Schicksal einzelner Charaktere detaillierter zu beleuchten. So wirkt gegen Ende so manches leicht gehetzt, um bloss nicht das Tempo verlangsamen zu müssen.
Dem Unterhaltungswert tut dies jedoch keinen Abbruch und die hohe Qualität der Reihe wird bis zur letzten Minute beibehalten. Selbst mit dem ein oder anderen Manko bezüglich der Geschichte oder der Inszenierung kann man dem Regisseur nur applaudieren: dies ist ein würdiges Ende für Harry Potter und seine Freunde.


Bild
Der bereits angesprochene düstere Grundton ist das wohl einzige schmerzliche Manko an der visuellen Umsetzung des Letzten “Harry Potter“-Romans. In den wirklich dunklen Szenen kommt es immer wieder zu einem leichten bis mittelstarken Detailverlust, der es nicht immer einfach macht, alles zu erblicken. Das ist insofern schade, als dass das restliche Material mit viel Aufwand für die Blu-Ray bearbeitet wurde: in heller ausgeleuchteten Abschnitten zeichnen sich unzählige Details ab und vor allem an den Hintergründen und Kulissen kann man sich kaum sattsehen. Ebenso gelungen sind in jenen Momenten die Kontraste, welche für eine beeindruckende Plastizität und Tiefenwirkung sorgen. Dass dabei die digitalen Effekte nicht ins Hintertreffen geraten, ist Ehrensache, gehören sie doch mit zum Besten was man seit Jahren im (Heim-)Kino bestaunen durfte.
Wer sich also von der wirklich düsteren Aufmachung nicht gestört fühlt, kriegt hier eine der optisch gelungensten Blu-Rays der “Harry Potter“-Saga.

8.5/10 Bildpunkte


Sound
Im Gegensatz zu vorangegangenen Teilen konnten auch die Tonspuren der letzten beiden Titel eine leichte Steigerung erfahren. Zwar liegt der Mix nach wie vor im 640 kbp/s schwachen Dolby Digital vor, dessen Qualität jedoch vor allem bei Bässen und räumlichen Effekten solider daherkommt als früher. So verkommt die finale Schlacht zu einem wahren Soundgewitter und auch während Gesprächen ist vermehrt der Einsatz von Feindetails wahrnehmbar. Garniert mit einer gelungenen Balance sorgt die akustische Umsetzung für das Sahnehäubchen dieser beiden Discs, auch wenn die Referenz anderer Titel noch immer nicht erreicht werden konnte.

8.5/10 Soundpunkte


Fazit
Fans die nach dem ersten Teil von “Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ das Kino – oder eben die Couch – verlassen haben, zeigten sich noch ein wenig enttäuscht. Da war zwar viel Story, jedoch zuweilen minimal langatmig inszeniert und ohne wirkliche Höhepunkte. Doch dies alles diente lediglich der Vorbereitung auf den finalen Akt. Regisseur David Yates hat sich scheinbar das Beste bis zum Schluss aufgehoben und inszeniert das letzte Kapitel als gewaltige Schlacht um Leben und Tod, in welcher aber auch die diversen Charaktere nicht zu kurz kommen. Egal ob Luna Lovegood, Neville Longbottom oder die Weasley-Zwillinge – ein jeder erhält erneut genügend Leinwandpräsenz um nicht plötzlich als unwichtig abgestempelt werden zu können. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass die letzte blaue Scheibe bereits nach nur 2 Stunden ihr Ende findet. Da fragt man sich, ob denn überhaupt genug Zeit eingeräumt wurde um alles unter einen Hut zu bringen? Ja! Zwar wird gehörig aufs Gaspedal gedrückt, aber dennoch wurde kaum ein relevantes Detail ausgelassen und bis zuletzt bleibt alles schlüssig und nachvollziehbar.
Bleibt also zu sagen, dass auch das letzte Buch in Filmform ein voller Erfolg ist. Die Saga findet ihren würdigen Abschluss und der Zuschauer ist zufrieden – was will man mehr? Vielleicht eine technisch perfekte Blu-Ray. Und auch diese wird einem in beinahe jedem Aspekt geboten. Zwar lassen die Dunklen Abschnitte ab und an einige Details vermissen, doch alles in allem ist die audiovisuelle Qualität auf einem wirklich hohen Niveau und dürfte selbst hartgesottene Kritiker zufriedenstellen. Für Fans gibt es also keine Ausrede: die Reihe gehört komplettiert und diese beiden Filme ins Regal!

-> 9/10 Blu-Ray Punkte



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Sonntag, 1. Januar 2012
"Green Lantern" Blu-Ray Review



Wer eine Comicverfilmung in Angriff nimmt, tut gut daran, sich eine Figur auszusuchen, welche auch über einen gewissen Bekanntheitsgrad verfügt. Im Falle von "Green Lantern" ist dies allerdings nur bedingt der Fall, ist der grün leuchtende Held in europäischen Breitengraden doch kaum bekannt. Dies hat sich letztendlich auch bei den Einnahmen der Kinokassen bemerkbar gemacht, wo der Film nicht so gut ankam wie vergleichsweise in den Staaten.
Könnte die Blu-Ray Version etwas daran ändern und den Superhelden auch bei uns in die selbe Liga wie Spiderman, Batman & co. befördern?


Story
Hal Jordan verdient sich seinen Lebensunterhalt als verantwortungsloser, draufgängerischer Testpilot bei Ferris Aircraft und tritt somit in die grossen Fussstapfen seines Vaters, der bei einem Absturz sein Leben verlor. Hal jedoch erscheint dauernd zu spät zur Arbeit und ist auch mit dem Kopf nicht so ganz bei der Sache, weshalb er an einem schicksalsträchtigen Tag seine Millionen Dollar teure Maschine abstürzen lässt und daraufhin seinen Job verliert.
Parallel dazu erfährt man von einem mächtigen Friedenscorps der seit Jahrtausenden die über 3000 Sektoren des Universums vor allem Übel beschützt. Einer der besten dieser Männer namens Abin Sur war als einziger in der Lage, den gefährlichen Parallax zu fangen und einzusperren. Als diesem jedoch die Flucht gelingt und sich an Abin Sur rächen will, muss dieser fluchtartig sein Raumschiff verlassen und den nächsten bewohnten Planeten ansteuern: die Erde. Als Abin Sur bewusst wird, dass er sterben wird, lässt er seinen magischen Ring nach einem geeigneten Nachfolger suchen und wird natürlich bei Hal Jordan fündig. Hal leistet den Eid der Green Lantern und findet sich bald als mächtiger Superheld in den Weiten des Weltalls wieder, wo er seine Ausbildung beginnen und als Friedenswächter auf die Erde zurückkehren wird. Zunächst beeindruckt und erfreut über seine neugewonnenen Fähigkeiten, stellt Hal bald fest, dass er wohl nicht der einzige ist, der eine Verwandlung durchgemacht hat und sieht nicht nur sich selbst, sondern die gesamte Menschheit in Gefahr.

-> Trailer bei Youtube


Regisseur Martin Campbell konnte sich 2006 einen Namen machen, indem er James Bond mit "Casino Royale" ein komplett neues Gesicht verpasste. Hat er sich beim britischen Geheimagenten noch für eine gelungene Charakterzeichnung und eine spannend umgesetzte Story eingesetzt, entfällt dies in "Green Lantern" beinahe komplett. Hal wird zwar ordentlich eingeführt und vorgestellt, jedoch bleibt er viel zu blass und zu berechenbar um als interessant zu gelten. Leider gilt selbiges auch für seinen irdischen Widersacher, bei dem man von Beginn weg vermutet um wen es sich dabei handeln wird, sowie für seine Liebschaft oder die restlichen Wächter des Green Lantern Corps. Zu gerne hätte man erfahren, woher diese verschiedenen Spezies stammen, weshalb sie auserwählt wurden, usw.
Dies alles hätte sich wahrscheinlich spielend in die Story integrieren lassen, hätte man sich dabei nicht nur auf Hal konzentriert - denn in 90% der Actionszenen ist lediglich er zu sehen.
Somit bleibt die Story vorhersehbar, die Charaktere blass und der Film insgesamt viel zu spannungsarm.


Bild
Rein visuell kann man an "Green Lantern" durchaus Gefallen finden, sofern man sich mit einem leicht digital wirkenden Bild anzufreunden vermag. Dies liegt ganz klar im Ursprung des Films, bei dem das meiste Material am Computer entstanden ist und somit nicht grade mit Plausibilität oder Natürlichkeit aufwarten kann. Beeindruckend sieht das Gezeigte jedoch trotzdem aus. Der einzige fremde Planet den man zu Gesicht kriegt ist sehr phantasievoll und detailliert gestaltet und würde durchaus Lust auf mehr machen, doch leider bekommt man die meiste Zeit lediglich die altbekannte Erde vorgesetzt, garniert mit schicken Special-Effects. Diese grün schimmernden Zaubereien der Wächter sind es dann auch, die den Film optisch am meisten aufwerten und zwar nicht für Staunen, jedoch aber für leuchtende Augen bei CGI-ans sorgen dürften.
Abgerundet wird der Film durch einen sehr gelungenen Schärfe- und Detailwert, der nur selten durch ein minimales Filmkorn gestört wird. Wer nicht imstande ist sich die 3D-Version anzusehen braucht ebenfalls nicht zu verzagen - die "flache" Fassung bietet ebenfalls eine relativ hohe Plastizität und insgesamt ein ordentliches High-Def-Feeling.

7.5/10 Bildpunkte


Sound
Als Actionfilm ist klar, dass "Green Lantern" eine Aufgabe zu erfüllen hat: es muss ordentlich krachen. Und das tu es wirklich! Die Bässe dröhnen in einer derart hohen Lautstärke, dass man wahrlich sehr kulante Nachbarn haben muss. Die meisten werden also gut daran tun, das Mastervolumen ein wenig herunter zu schrauben - werden dabei aber auf das nächste und grösste Problem von "Green Lantern" stossen: das Balancing. Während es in den Actionsequenzen an allen Enden rummst und kracht bis der Putz von den Wänden zu bröckeln droht, sind die Dialoge wiederum viel zu leise abgemischt. Wer also seine Ohren dennoch vor zu heftigem Basseinsatz schützen möchte, der muss in den ruhigeren Szenen jeweils nachjustieren um der dünnen Handlung trotzdem irgendwie folgen zu können.
Die Musik indes bleibt meistens dezent im Hintergrund und vermag kaum Akzente zu setzen. Kaum ist der Abspann vorüber, hat man die Kompositionen auch schon wieder vergessen.

6/10 Soundpunkte


Fazit
Eigentlich ist es mit den Comicverfilmungen immer das selbe: entweder sie sind vom Schlage der Batman-Reihe von Christopher Nolan, oder aber sie orientieren sich eher an "Superman Returns" und entpuppen sich als Rohrkrepierer. "Green Lantern" pendelt sich irgendwo dazwischen ein. Die Story ist derart dämlich, dass man sich kaum darüber aufzuregen braucht und die Charaktere vermögen trotz Starbesetzung nur wenig zu überzeugen - wobei der Fehler hier eindeutig beim Script liegt.
Grundsätzlich hangelt sich der Film bloss von einer Actionsequenz zur nächsten, da der Streifen nur in diesen Momenten richtig zu überzeugen vermag. Die (leider nur erstaunlich wenigen) Gefechte sind phantasievoll inszeniert und bieten einiges fürs Auge, leiden im Endeffekt jedoch an der selben Krankheit wie der ganze Film: sie bieten keinerlei Spannung. Alles plätschert immer ein wenig vor sich hin und vermag nur höchst selten mitzureissen. Was bleibt ist ein Film, den man sich als grosser Comicfan zwar mal antun kann, aber keinesfalls muss; denn "Green Lantern" reiht sich weit hinter Grössen wie Batman, Spiderman oder auch dem eher unbekannteren V for Vendetta" ein. Wer also Lust auf wirklich gute Superhelden/Comicunterhaltung hat, sieht sich besser nach Alternativen um.

-> 6/10 Blu-Ray Punkte



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